Dalai Lama will Slowenien besuchen

[France Prešeren]

Der Dalai Lama will Slowenien am 12. und 13. April besuchen. Es wäre der zweite Besuch des geistigen Oberhauptes der Tibeter in Slowenien. Er soll auf Einladung der Stadt Maribor mit der Jugend über ethische Werte sprechen.

Stationen sollen die Universität, eine Schule und zwei örtliche Vereine sein. Nach diesem Besuch sei auch ein Stopp in Ljubljana geplant. Im Juli 2002 hat der Friedensnobelpreisträger Slowenien auf Einladung der Universität in Ljubljana schon einmal besucht. Diese Zusammenkunft damals galt als rein inoffiziell und führte zu keinem Wechsel in Sloweniens Politik gegenüber China. Peking reagiert auf offizielle Empfänge des Dalai Lamas, den es als Separatisten betrachtet, durch andere Staaten äußerst sensibel.

Klingt ja erstmal unverfänglich. Mal sehen was passiert, sollte sich ein Minister oder gar der Präsident zusammen mit ihm ablichten lassen. Dann sieht China vermutlich wieder schwierige Zeiten in den Beziehungen zur EU.

Allerdings ist wohl davon auszugehen, dass das nicht geschehen wird. Ja, so wird aus einem Entwicklungsland ein Land, das die Weltspielregeln vorschreibt und das innerhalb von 1-2 Generationen.

[arcalis]

Klingt ja erstmal unverfänglich. Mal sehen was passiert, sollte sich ein Minister oder gar der Präsident zusammen mit ihm ablichten lassen. Dann sieht China vermutlich wieder schwierige Zeiten in den Beziehungen zur EU.

Allerdings ist wohl davon auszugehen, dass das nicht geschehen wird. Ja, so wird aus einem Entwicklungsland ein Land, das die Weltspielregeln vorschreibt und das innerhalb von 1-2 Generationen.

Ich rechne es Merkel hoch an, dass sie es "gewagt" hat, sich mit dem Dalai Lama bei seinem letzten Besuch in D zu treffen und ablichten zu lassen. Obama beabsichtigt ja meines Wissens nach auch, sich mit dem Dalai Lama zu treffen.
Das Verhalten der Chinesen halte ich für eine absolute Unverfrorenheit und man kann nur hoffen, dass auch in Slo Verantwortliche den Mumm haben, ähnliches zu tun. Wer sind wir denn, dass wir uns von diesen Meschenrechtsverletzern und Umweltzerstörern vorschreiben lassen, wen wir als Gast empfangen und wen nicht. Und ob die Chinesen ihn als Seperatisten sehen oder nicht geht mir irgendwo vorbei. Wer hat sich den Tibet einverleibt und die Jahrtausende alte Kultur dort perfide bekämpft und zerstört? Die chinesischen Machthaber sehen auch jeden Regimekritiker als Terroristen und lassen die Leute nach Belieben einfach verschwinden oder einen Kopf kürzer machen. Siehe kürzlich den regimekritischen Anwalt, der einfach von der Bildfläche verschwunden ist. Auf Frage eines Journalisten, wo der Mann sei, wurde seitens des Regierungsspreches höhnisch geantwortet, er sei da, wo er hingehöre. Auch das Verhalten in Kopenhagen ist eine Unverschämtheit gewesen.
Wenn es nach mir ginge, würde man sich in der "freien Welt" mal einig und würde China mit einem Wirtschaftsboykott belegen. Sollen sie ihren vergifteten Billigplunder, der nur durch die Ausbeutung der Beschäftigten so billig ist, doch an sonst wen verkaufen. Sicher wäre das auch mit Einbussen für den Export verbunden. Aber ist nicht irgendwo aus moralischen und ethischen Gründen eine Grenze??
Ich finde es eine Schande, dass China nicht energischer entgegen getreten wird. Die legen mittlerweile eine Arroganz an den Tag, dass es fast an die Schmerzgrenze geht und glauben wirklich, sie können die Spielregeln diktieren. Und keiner verpasst ihnen mal einen Dämpfer. Und das Beste ist noch, dass D jedes Jahr 100.000 Mio € Entwicklungshilfe nach China gibt. Haben wir sie eigentlich noch alle hier???
Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich den Dalai Lama jede Woche einmal zum Kaffee einladen und haufenweise Bilder nach Peking schicken.

[France Prešeren]

Die führen sich gegenüber den anderen Staaten genauso auf wie gegenüber der eigenen Bevölkerung. Alles und jeder hat nach ihrer Pfeife zu tanzen. Da ist Taiwan nicht gerade zu beneiden, denn das will sich China ja auch am liebsten einverleiben. Schließlich ist das Reich noch nicht groß genug.

Auch ich würde mich einen feuchten Kehricht scheren, was China dazu sagt, wen ich wann, wo und wie treffe. Was mich als Politiker dann schon mehr interessieren würde, wenn auf einmal Siemens auf der Matte steht und über Schwierigkeiten in China berichtet. Aus meiner persönlichen Überzeugung heraus muss ich sagen, wäre mir auch Siemens diesbezüglich egal. Man hat seine Prinzipien oder man hat sie nicht.

Und wenn die deutsche Wirtschaft kaputt geht, weil China Deutschland boykottiert wegen meines Treffens, soll mich das Volk abwählen. Allerdings habe ich eher die Vermutung, sie würden einen solchen Politiker noch viel eher unterstützen und Deutschland würde sicher nicht eingehen daran. Es wäre aber mal ein Zeichen für alle anderen Staaten, die sich China beugen aus wirtschaftlichen Interessen.

Aber welche Probleme das mit sich bringt, kann man gerade an dem Streit zwischen der Schweiz und Lybien sehen. Die Schweiz setzt die lybischen Verbrecher auf die schwarze Schengenliste, Lybien reagiert typisch und verbietet die Einreise von Staatsangehörigen aus dem Schengenraum außer Großbritannien und noch ein Land. An wen wendet sich nun Italien, weil sie nicht mehr einreisen dürfen? Richtig, an die Schweiz, denn mit Lybien, das wissen sie, können die da sowieso nicht reden. Jetzt wird der Schweiz massiv vorgeworfen das Schengensystem auszunutzen zu Lasten vieler anderer Länder. Daran kann man sehen, wie weit es mit der Moral bestellt ist, wenn Wirtschaftsinteressen dem entgegen stehen. Da ist es den anderen Staaten egal, dass Lybien 2 Schweizer als Geisel festhält und Gaddafis Sohn Hannibal ein Schläger ist und Lybien den gesamten Schengenraum mit rein zieht, während die Schweiz lediglich bestimmte Personen auf die Liste setzt.

Kann doch die Schweiz nichts dafür, dass der Gaddafi so eine beleidigte Leberwurst ist.

[arcalis]

Auch ich würde mich einen feuchten Kehricht scheren, was China dazu sagt, wen ich wann, wo und wie treffe. Was mich als Politiker dann schon mehr interessieren würde, wenn auf einmal Siemens auf der Matte steht und über Schwierigkeiten in China berichtet. Aus meiner persönlichen Überzeugung heraus muss ich sagen, wäre mir auch Siemens diesbezüglich egal. Man hat seine Prinzipien oder man hat sie nicht.
Und wenn die deutsche Wirtschaft kaputt geht, weil China Deutschland boykottiert wegen meines Treffens, soll mich das Volk abwählen. Allerdings habe ich eher die Vermutung, sie würden einen solchen Politiker noch viel eher unterstützen und Deutschland würde sicher nicht eingehen daran. Es wäre aber mal ein Zeichen für alle anderen Staaten, die sich China beugen aus wirtschaftlichen Interessen.

Du sprichst mir aus der Seele. Und die deutsche Wirtschaft ginge nicht daran kaputt. Nur werden hier mal wieder die Prioritäten falsch gesetzt.
Und was sich da mit der Schweiz und Lybien abspielt, ist eine Farce....Der Gaddafi ist wohl kaum ernst zu nehmen. Und gleichwohl wird er eingeladen und erhält Staatsbesuche aus der EU. Und alle lassen sich von ihm an der Nase herum führen und er kann sich ungestraft vor die UNO (wars da?) stellen und die Abschaffung der Schweiz fordern. Hallo???
Wo leben wir eigentlich? Und dieses diplomatische Wattebäuschchen-Werfen geht mir einfach auf die Nerven. Egal ob gegen China, Gaddafi oder auch den Irren im Irak. Der baut die Atombombe und es wird tagelang an einer Erklärung gefeilt, wie man darauf reagiert. Selbiges bei China. Nur damit keiner anschließend "not amused" ist. Es ist zum :schimpf2:

[Tom]

Es ist schon tragisch. Aber die politische Welt und deren Spielregeln sind wie ein schlechter Film. Intriegen, lügen und heuchlereien, bestimmen hier den Alltag und den Umgang.

Man sieht es ganz deutlich bei Naturkatasrophen. Da sind alle auf einmal im Vordergrund und wollen sich als Gutmenschen profilieren. Aber einem Volk ,das unterdrückt wird und keine große Lobby besitzt, bringt halt nicht viel Ansehen. Traurige Wahrheit.

Da sind dann die Wirtschaftsinteressen doch stärker als Moral.

Gruß
Tom

[arcalis]

Der Dalai Lama wurde heute übrigens von US-Präsident Obama empfangen - es handelte sich aber um ein fast "heimliches" Treffen. Keine Presse und die tägliche Pressekonferenz wurde abgesagt.
Gleichwohl wird das Treffen seitens der Chinesen das Treffen mit dem "Separatisten" als Provokation angesehen. Es wird darüber nachgedacht, US-Anleihen in großem Stil zu verkaufen, um den Dollar zu schwächen.
Das Verhältnis zwischen China und den USA ist seit längerem gestört. Aber meiner Meinung nach geht es hier nicht mehr allein um einen Empfang des Dalai Lama und das Tibetproblem. Vielmehr geht es um die Stellung der beiden Mächte und Ideologien im Weltmachtgefüge - hier eine wirtschaftlich erfolgreiche Diktatur und dort die von der Wirtschaftskrise angeschlagene Demokratie. Obama verzichtet zwar bewußt auf einen offiziellen Staatsempfang des Dalai Lama, aber eine Provokation ist es trotzdem.
Ich bin zwar kein grosser Amerika-Freund, aber ich finde es gut, dass sie trotz der Drohgebärden aus China nicht den Schwanz einziehen.

[MOMO]

echt ein Jammer...die Chinesen boykottieren öffentlich..scheren sich ein Dreck um die Weltmeinung...und der Präsident der USA muß in privat empfangen....einen Mann, der kein Kriegsverbrecher ist....kein Terrorismusbeschwörer...
..mal sehen, wieviel Arsch die Slowenischen Politiker in der Hose haben.... ..warum boykottiert die Welt nicht einfach chinesische produkte...???kann doch nicht so schwer sein...auch wenn wir überall damit zu tun haben...3 Monate keine Adidas...und kein Nike...das muß doch auszuhalten sein...???


lg
MOMO

[France Prešeren]

Habe das heute auch schon gelesen, wie die rumgetan haben, damit sie die Chinesen nicht "beleidigen". Dann haben sie im Westflügel des Weißen Hauses noch einen Raum gefunden, der weder ganz privat noch wirklich dienstlich ist. In dem Raum soll Roosevelt im 2.WK die Frontkarten studiert haben. Kann man hier noch etwas dazu lesen: http://www.ksta.de/html/artikel/1264185864978.shtml

Da dachte ich mir auch gleich, ob sich nun Pahor doch noch trauen wird ihn zu treffen und evtl. sogar gemeinsam ablichten zu lassen?! Wir werden sehen. Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn er sich mit dem Dalai Lama gemeinsam ablichten lässt, wenn er demonstrativ leger auftritt und so natürlich auch ohne Krawatte. Dann könnte er es immernoch als Privatangelegenheit deklarieren.

Es ist soooooo lächerlich!

[arcalis]

Trotz größter Bemühungen der Geheimhaltung gelang es einem Fotografen, ein gemeinsames Bild von B. Obama und dem Dalai Lama zu machen.

von rechts nach links: der etwas verlegen wirkende Obama und das selbstbewußt in die Kamera schauende Oberhaupt der Tibeter

sorry ob des ernsten Themas, aber es ist wirklich einfach nur lächerlich

[France Prešeren]

Trotz größter Bemühungen der Geheimhaltung gelang es einem Fotografen, ein gemeinsames Bild von B. Obama und dem Dalai Lama zu machen.

Habe ich schon erwähnt, dass ich Obama bin? Der Beweis, es gibt kein Foto auf dem Obama und ich gemeinsam abgelichtet sind!