Eurokrise

Die slowenische Wirtschaft betreffend

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arcalis
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Mär 2010 26 14:28

EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

Die Regierungschefs der Euro-Staaten haben sich auf einen Rettungsplan für Griechenland geeinigt: Im Notfall bekommen die Pleite-Griechen Geld von den Euro-Ländern und vom IWF.

Bundeskanzlerin Merkel hat sich mit ihren harten Forderung weitestgehend durchgesetzt. Hilfe wird nur fliessen, wenn die Griechen am Kapitalmarkt keine ausreichenden Kredite mehr bekommen. Dieser Zustand müßte dann durch den Rest der Euro-Länder einstimmig festgestellt werden
Neben den Euro-Ländern soll auch Geld vom Internationalen Währungsfonds kommen.Und nicht nur Griechenland, sondern auch andere stark verschuldete Länder haben grundsätzlich denselben Anspruch auf Hilfe.

Sollte es dazu kommen, dass die Gelder als ultima ratio aus den Euro-Ländern an Griechenland gegeben werden müssen, "dürfen" sie dies in folgender Höhe tun:

Nachfolgend die Verteilung des Anteils an solchen bilateralen Hilfen, falls Griechenland de facto zahlungsunfähig werden sollte:
  • Land und jew. Anteil in Prozent
    Deutschland 27,92
    Frankreich 20,97
    Italien 18,42
    Spanien 12,24
    Niederlande 5,88
    Belgien 3,58
    Österreich 2,86
    Portugal 2,58
    Finnland 1,85
    Irland 1,64
    Slowakei 1,02
    Slowenien 0,48
    Luxemburg 0,26
    Zypern 0,20
    Malta 0,09
Wie wahrscheinlich ist der Fall, dass Griechenland am Kapitalmarkt nix mehr bekommt und tatsächlich zahlungsunfähig wird?
Im April und Mai müssen die Griechen voraussichtlich etwa 20 Milliarden Euro an Schulden neu finanzieren. Gelingt dies nicht, ist das Land pleite. Das Land benötigt Experten zufolge dieses Jahr insgesamt 55 Milliarden Euro
Da Griechenland immer schlechter geratet wird, werden die Konditionen, zu welchen die Griechen Geld bekommen, immer bescheidener. Die Zinslast wächst - eine Art Teufelskreis.

Also ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass der Rest in die Tasche greifen muss, dürfte in etwa bei der Wahrscheinlichkeit liegen, dass nächste Woche Sonntag Ostern ist. :hase:
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Benutzer 989 gelöscht
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Mär 2010 27 09:08

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

diese Problematiken werden in Zukunft noch Spanien, Portugal, Italien bekommen?
Mich wundert nur, dass sich die Merkel hat nun breitschlagen lassen? Der Westerwelle wird wieder kochen, vor Zorn.
Der Beamten-Korruptionsstaat Griechenland hat sich selber niedergewirtschaftet; nun soll er selber sparen?
Irland hat auch hoch gepokert und ist heute am A. Dubai bekommt den Hals nicht voll und muss nun die arabischen Nachbarstaaten um Geld bitten/betteln. Sonst Staatspleite.

EU - der Anfang vom Größenwahn. Geldstabilität hätte es auch mit der deutschen Mark gegeben; aber unabhängiger.
Der europäische Wasserkopf wird irgendwann immer dünnwandiger. Zuletzt reicht nur noch eine Stecknadel, um den Gummiballoon zum Platzen zu bringen.

Der Euro war eine fixe Idee von Idealisten, Theoretikern, Industriegewinnler, Geldgeberbanken, Konzernen und paar politische Entscheider haben sich noch ordentlich die Taschen vollgestopft.
Der kleine Mann hat nur wenige Vorteile.

In paar Jahren treten wieder Separatisierungsaktionen in EU ein; vergleichbar mit der alten YU. Nur werden da die Verträge kontrovers auf den Papieren ausgehandelt und nicht mit den Keulen :wikingerkeule:

Die Engländer haben das schon vor Jahren erkannt und machen bei dem EU-Monopoly nicht ganz so richtig mit.
Korekterweise hätte man UK gar nicht aufnehmen dürfen. Wirtschafts-Bakshish geniessen, aber beim Euro nicht mitmachen wollen? So nicht; entweder ganz dabei oder gar nicht. :pfannkuchen:
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arcalis
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Mär 2010 28 20:02

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

Triglav hat geschrieben:diese Problematiken werden in Zukunft noch Spanien, Portugal, Italien bekommen?
Es ist zu befürchten, dass noch weitere Staaten in solch präkere Lage wie Griechenland kommen werden. Richtig problematisch wird es werden, wenn es eine der größeren Volkswirtschaften erwischt. Spanien könnte ein "Kandidat" sein.
Und dann? Wenn immer mehr Länder so in Schieflage geraten - soll es dann immer Hilfe von den anderen geben wenn nix mehr geht? Wer kann denn dann überhaupt noch die Mittel für solche Hilfe aufbringen?
Wobei der Fehler nicht da liegt, die Währungsunion gegründet zu haben. Nur mußte man genauer hinsehen, wer mitmachen darf und wer nicht. Es müßten ausserdem die Kriterien stärker überwacht und Verstösse stärker sanktioniert werden. Und das Wichtigste: man hätte als Höchstrafe den Ausschluss aus der Währungsunion möglich machen müssen. Letztendlich weiß man auch nicht, wie sich die einzelnen Währungen in der Finanzkrise "gehalten" hätten. Und auch D hat als Exportland von der Währungsunion sicherlich profitiert.

Die Engländer mit ihrem Insel-Kirchturm-Denken haben sich jedenfalls in letzter Zeit mit Sicherheit heimlich im Kämmerlein gewünscht, sie wären in der Währungsunion dabei. Ihr Pfund ist ja nun völlig in den Keller gerattert. Der gemeine Engländer kann derzeit doch kaum ins Ausland reisen, weil er nichts mehr für sein Pfund bekommt.

An der EU ist mit Sicherheit viel zu kritisieren. Zu viel Wasserkopf, zu regelwütig, zu träge - alles richtig. Aber ob der Weg in die andere Richtung richtig wäre, wage ich zu bezweifeln. Europa steht global im Wettbewerb - ob da jedes Land als Einzelkämpfer besser dran wäre? :keine_ahnung:

Ich glaube, der Grundgedanke der europäischen Einigung ist absolut richtig - die Umsetzung bislang eher suboptimal. Mal abgesehen davon - und das in in meinen Augen neben aller Kritik nicht hoch genug zu bewerten - dass seit 60 Jahren Frieden zwischen Ländern herrscht, die sich keine 70 Jahre zuvor noch als "Erbfeinde" betrachteten.
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Apr 2010 13 09:54

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

SPIEGELonline schreibt:
EU-Milliardenhilfen - Europas Rettungsplan für die Griechen steht
Mehr als acht Milliarden Euro müsste Deutschland notfalls an den Pleitestaat zahlen. Von einem Einknicken will die Bundesregierung dennoch nichts wissen. Doch Angela Merkels harter Poker als "Madame Non" geht wohl nicht auf.

Der Sprecher der Kanzlerin versuchte es mit Offensiv-Verteidigung. Die europäische Beschlusslage zur Griechenland-Hilfe sei "unverändert", erklärte Christoph Steegmans in der Berliner Bundespressekonferenz, ohne dass bis dahin schon jemand das Gegenteil behauptet hätte. Beim 30-Milliarden-Paket für das krisengeplagte Euroland (siehe Kasten in der linken Spalte) gehe es allein um die "Konkretisierung technischer Details", der Zeitpunkt der "Ultima Ratio" sei noch nicht gekommen. "Dass jetzt der Feuerlöscher an der Wand hängt, sagt überhaupt nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, mit der er eingesetzt wird."
Kein Grund zur Aufregung also, es ist nichts passiert, es gibt nichts zu sehen, gehen Sie bitte weiter. Das war die Botschaft.
Doch gerade wegen der eiligen und ungefragten Rechtfertigung drängte sich ein anderer Eindruck auf: War da nicht doch etwas passiert? (…)
Für den Steuerzahlerbund ist die Sache jedenfalls klar: "Eingeknickt" sei die Bundesregierung, wetterte Verbandspräsident Karl Heinz Däke gegenüber dem "Handelsblatt". Den deutschen Steuerzahlern drohe jetzt, "dass sie den Großteil der Griechenland-Hilfen tragen müssen".
Tatsächlich übernähme Deutschland im Notfall den Löwenanteil am EU-Rettungspaket für Griechenland. Bis zu 8,4 Milliarden Euro würde die staatliche Förderbank KfW als Kredit nach Athen überweisen, der Bund dafür die Garantie übernehmen. (…)
"Kein Automatismus"
Auch jetzt, wo das Paket aus bilateralen Krediten und IWF-Unterstützung Formen angenommen hat, gebe es "keinen Automatismus" und "keine Aktivierung" der Hilfe, betonte der Sprecher von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Auch habe die griechische Regierung noch immer nicht um Hilfe gebeten. Täte sie dies, weil sie sich am Kapitalmarkt nicht mehr ausreichend mit Geld versorgen kann, bleibe es dabei: Ein neuer EU-Rat der Staats- und Regierungschefs müsste sein einstimmiges Okay geben.
Gegen den Eindruck reiner Routine spricht allerdings die Hektik, mit der die Finanzminister der Euro-Zone sich am Sonntag in einer Krisen-Videokonferenz über das weitere Vorgehen abstimmten. Offenbar sah die Euro-Gruppe dringenden Handlungsbedarf, nachdem die Risikoaufschläge auf griechische Staatsanleihen dramatisch gestiegen waren. Einen Zinssatz von 7,4 Prozent, mehr als doppelt so viel wie Deutschland, musste Griechenland zuletzt für sein gepumptes Geld bezahlen.(…)
Die Unsicherheit ist weiterhin groß, und auch die Bundesregierung scheint längst nicht mehr auszuschließen, dass der Feuerlöscher an der Wand nicht doch bald zum Einsatz kommt. Es seien die Effekte eingetreten, die man sich erhofft habe, sagte Schäubles Sprecher, die Märkte hätten sich beruhigt.
Dann schob er vielsagend hinterher: "Heute Morgen jedenfalls."
Ich denke man sollte sich darauf einstellen, dass der Notfallplan zum Tragen kommen wird. Griechenland kann die verlangten hohen Zinsen, die aus Misstrauen über die Zahlungsfähigkeit des Landes verlangt werden, bestimmt nicht mehr lange schultern. Derzeit zahlen sie wohl über 7 % Zinsen am Kapitalmarkt - und das ist kaum lange durchzuhalten.

Da können sich die Länder der Eurozone schon mal mental auf ihren Einsatz einstellen. Zwar wird noch ein einstimmiger Beschluss notwendig sein - aber wer zweifelt daran, dass der gefaßt wird. Und D darf ann 8,4 Mrd (ca. 27 %) in den Topf werfen.... :sad: . Es wird zwar immer betont, dass das Geld von den anderen Euro-Ländern nicht hergeschenkt wird, sondern verzinst von den Griechen zurückgezahlt wird. Da glaube ich aber erst, wenns auch tatsächlich passiert ist....

Die Vereinbarung zum Hilfsprogramm an sich sieht übrigens wie folgt aus:
Im Rahmen eines Dreijahresprogrammes werden alle Euro-Länder im ersten Jahr bilaterale Hilfen über insgesamt bis zu 30 Milliarden Euro bereitstellen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) würde zusätzliche Mittel bereitstellen und von dem gesamten Programm etwa ein Drittel übernehmen, also weitere 15 Milliarden Euro.
Die Zinsen für Kredite der Euro-Länder liegen etwas über jenen der IWF-Darlehen, die Berechnungsweise folgt den Regeln des Fonds jedoch weitgehend. Für einen dreijährigen Kredit müsste Griechenland rund fünf Prozent Zinsen zahlen. Anleihen mit variablen Zinsen hätten als Basissatz den Dreimonats-Euribor. Für festverzinsliche längerlaufende Anleihen würde der Euribor auf die entsprechende Laufzeit hochgerechnet. Zusätzlich wird ein Aufschlag von 300 Basispunkten erhoben sowie weitere 50 Basispunkte zur Deckung von Verwaltungskosten. Kredite mit Laufzeiten über drei Jahre würden zusätzliche 100 Basispunkte kosten. Auf diese Weise soll der Zins kein Subventionselement enthalten, und die Euro-Länder würden nicht gegen das Verbot der gegenseitigen Schuldenübernahme im EU-Vertrag verstoßen.
Unter welchen Umständen Griechenland die Hilfe anfordert, bleibt zunächst der dortigen Regierung selbst überlassen. Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank sollen dann überprüfen, ob der Einsatz des Sicherheitsnetzes gerechtfertigt ist. Die letzte Entscheidung liegt bei den Finanzministern der Euro-Zone, die einstimmig die Auszahlung der Hilfe beschließen müssten. Laut Beschluss greift der Plan, wenn sich Griechenland nicht mehr ausreichend am Kapitalmarkt finanzieren kann. Offen ist, ob das erst bei einer gescheiterten Anleiheauktion oder ab einem bestimmten Zinssatz der Fall wäre.
Griechenland müsste bei Anforderung der Hilfe noch strengere Auflagen erfüllen als jetzt schon mit seinem drastischen Spar- und Reformprogramm. Welche Bedingungen das wären, ist offen.
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Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Wie wirds ausgehen? Die anderen Staaten springen bei mit "Krediten". Weil Griechenland aber jetzt schon viele teure Kredite hat, werden sie schon damit überfordert sein. Zum Schluss werden nur noch die teuren Kredite bedient und Griechenland muss entschuldet werden von den anderen Staaten.

Es waren also nur Kredite und keine Geschenke, die dann aber leider nicht zurückgezahlt werden konnten. Dem könnte ich sogar zustimmen, wenn dafür Griechenland wieder seine Drachmen einführt und das Euro-Gebiet zukünft von den Betrügereien der griechischen Politiker verschont bleibt. :miesteufel:
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arcalis
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Apr 2010 14 10:01

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

SPIEGELonline schreibt:
EU-Kommissar will Finanzministern reinregieren

EU-Währungskommissar Olli Rehn: "Koordination der gesamten Ausgaben"
Die Griechen-Krise könnte drastische Folgen für die Autonomie der Euroländer haben. Als Lehre aus dem Athener Debakel will EU-Währungskommissar Rehn in die Haushaltspolitik der einzelnen Mitgliedstaaten eingreifen. In einem Interview beschwört er das "gemeinsame Schicksal in der Währungsunion".

Hamburg - Die EU-Kommission will mit allen Mitteln verhindern, dass sich eine ähnliche Krise wie in Griechenland irgendwo anders wiederholt. Aus diesem Grund will Brüssel offenbar stärker in die Haushaltspolitik der Euro-Staaten eingreifen.
Es werde eine "Koordination der Höhe und Entwicklung der gesamten Ausgaben der Haushalte" geben, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn der "Financial Times Deutschland". Die Euro-Gruppe aus den 16 Staaten mit der gemeinsamen Währung werde dann eine Aufgabe ähnlich der des deutschen Finanzplanungsrats haben. In dem Rat wird die Finanzpolitik von Bund und Ländern abgestimmt. Den Angaben zufolge berät die EU-Kommission schon an diesem Mittwoch über Rehns Vorschläge.
"Die wirtschaftlichen Ungleichgewichte sind eine Ursache der Schuldenkrise", sagte Rehn. "Wir haben die Lektion der mangelnden wirtschaftlichen Kooperation gelernt." Die bisherige währungspolitische Abstimmung in der Euro-Zone reiche nicht aus.
Der Vorstoß des Brüsseler Kommissars dürfte in den Euro-Mitgliedsländern auf Vorbehalte stoßen. Schließlich sind die Nationalstaaten in ihrer Haushaltspolitik bisher autonom, zumindest im Rahmen der Maastricht-Kriterien (siehe Kasten in der linken Spalte). Dieses Recht treten die Regierungen und Parlamente nur ungern ab. Schon ein früherer Vorschlag, der EU-Kommission mehr Kompetenzen einzuräumen, wurde bisher nicht umgesetzt.
Rehn gab denn auch zu, dass Eingriffe in die Haushaltshoheit der Mitgliedsländer ein sensibles Thema seien. "Die Kommission will und kann nicht die nationalen Haushalte kontrollieren." Diese blieben Sache der Parlamente. "Aber wenn wir unser gemeinsames Schicksal in der Wirtschafts- und Währungsunion ernst nehmen, dann müssen alle Mitglieder die Regeln beachten, die sie sich selbst gegeben haben."
Rehn will seinen Vorschlag am Freitag in Madrid mit den Finanzministern der Euro-Staaten diskutieren. Ende April stehe der EU-Kommissar dann den Fachleuten im Bundestag Rede und Antwort, berichtet die Zeitung. Nach Rehns Plänen soll die Kommission bereits am 12. Mai den Vorschlag für das neue Überwachungssystem beschließen.
(...)
Die Maastricht-Kriterien liegen ja sowieso fest. Diese Regeln müssen beachtet und kontrolliert werden. Was geschieht, wenn man sieht, dass dies in einzelnen Ländern nicht geschieht - sollen die anderen Länder der Euro-Zone ein "Eingriffsrecht" haben? Oder müssen sie sich anschauen, wie durch Misswirtschaft oder Betrug - siehe Hellas - das gemeinsame Währungsgebilde aus den Fugen gerät? Um dann mit einem Hilfsplan einzugreifen, wenn das Kind im Brunnen liegt? Und aus den eigenen Haushalten Milliarden zur Verfügung stellen, damit nicht alles den Bach runter geht? Schwierige Frage, inwieweit da ein Eingreifen der anderen/der Kommision in die Haushaltshoheit der einzelnen Euroländer und ihrer demokratisch gewählten Parlamente akzeptabel oder aber auch notwendig ist. Nur kann ich nicht "A" sagen und eine gemeinsame Währung mit gemeinsam einzuhaltenden Kriterien einführen und wenn ich dann feststelle, einer tanzt aus der Reihe, hab ich keine ausreichenden Saktionsmöglichkeiten, um auf diesen wirklich effektiv einzuwirken. :hintern:
France Prešeren hat geschrieben:Dem könnte ich sogar zustimmen, wenn dafür Griechenland wieder seine Drachmen einführt und das Euro-Gebiet zukünft von den Betrügereien der griechischen Politiker verschont bleibt. :miesteufel:
Und das müßte sinnvoller Weise die ultima ratio sein - aber da hat sich damals niemand getraut, auch einen Rauswurf aus der gemeinsamen Währungsunion als Option festzulegen . :mad:
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Apr 2010 23 09:42

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

SPIEGELonline schreibt:
EU-Kommissar erwartet griechischen Hilferuf in zwei WochenDie Risikoaufschläge für griechische Anleihen erreichen Rekordwerte, der Schuldenberg schießt in die Höhe: Der Hilferuf aus Athen ist nach Meinung von Währungskommissar Olli Rehn nur noch eine Frage von Wochen. Die FDP rechnet dann mit weit höheren Belastungen für Deutschland als erwartet.
Washington - Die Kreditverhandlungen für Griechenland laufen auf Hochtouren, in Kürze soll das Paket für das schuldengeplagte Land festgezurrt sein. Danach wird Athen vermutlich seine Euro-Partner um Hilfe bitten, erwartet EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn am Donnerstagabend. Die Anfrage könnte in etwa zwei Wochen erfolgen, nachdem die Gespräche in Athen zwischen der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem IWF über letzte Details des avisierten Hilfspakets abgeschlossen worden seien.
Tatsächlich wächst der Druck auf die griechische Regierung gewaltig: Am Donnerstag war bekannt geworden, dass sich das Haushaltsdefizit im vergangenen Jahr auf 13,6 Prozent der Wirtschaftsleistung belief - fast ein Prozentpunkt mehr als die bislang gemeldeten 12,7 Prozent. An den Finanzmärkten schossen daraufhin die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen auf den Rekord von 8,5 Prozentpunkten. Für die Regierung in Athen wird es nun noch teurer, sich am Markt Geld zu leihen.
Rehn bezeichnete die Marktreaktion als "verrückt". Das schwindende Vertrauen der Investoren bedeute, dass ein Hilferuf Griechenlands nur eine Frage der Zeit sei.
Die EU hatte sich Ende März auf ein Unterstützungspaket für Griechenland verständigt, das neben Hilfen des IWF auch die Möglichkeit von Krediten der Euroländer umfasst. In diesem Jahr soll sich Griechenland auf diese Weise bis zu 30 Milliarden Euro bei seinen Euro-Partner leihen können; hinzu kämen Hilfen des IWF von bis zu 15 Milliarden Euro.

Fass ohne Boden

Nach der bisherigen Berechnung entfallen demnach etwas mehr als acht Milliarden Euro auf Deutschland. FDP-Politiker Frank Schäffler rechnet jedoch damit, dass die Kredithöhe mehr als doppelt so hoch ausfallen könnte. "Es ist wahrscheinlich, dass Deutschland bis Ende 2012 über 30 Milliarden Euro Kredite bereitstellen muss", sagte Schäffler der "Bild"-Zeitung. "Danach könnte es noch mehr werden. Griechenland ist ein Fass ohne Boden."
Schäffler beziffert den Refinanzierungsbedarf Griechenlands mit knapp 130 Milliarden Euro bis 2012, schreibt die "Bild"-Zeitung. In Kreisen der Bundesregierung hatte es dem Bericht zufolge zuletzt geheißen, Deutschland müsse möglicherweise Kredite in Höhe von bis zu 16,8 Milliarden Euro bereitstellen.
16,8 Milliarden Euro wird Deutschland nun evtl. als "Kredit" für Griechenland zur Verfügung stellen müssen - es war bei Verabschiedung des Hilfspakets mal von rund 8,5 Mio Euro die Rede. Selbst das tat schon sehr weh - aber fas 17 Mrd? Wenn man auf der anderen Seite sieht, dass den Kommunen das Wasser bis zum Hals steht, Büchereien, Schwimmbäder, Jugendeinrichtungen aus Geldmangel geschlossen werden müssen, es in Schulgebäuden durch die Decke regnet und viele Strassen nur noch aus Schlaglöchern und Flickwerk bestehen, könnte man vor Wut platzen :multipissed: Deutschland muss nun Geld, was es selbst nicht hat und auch durch Kredite finanzieren muss, Griechenland "leihen". Das ist so, als nehme ich selbst einen Kredit auf, um jemandem unter die Arme zu greifen, der völlig pleite ist und von dem ich das Geld nicht wieder sehe. Dafür stelle ich dann eigene notwendige Dinge wie z.B. eine Reparatur am Haus zurück.

Und von den Griechen werden wir das "geliehene" Geld vermutlich nie wiedersehen. Man sieht es schon daran, dass der Kreditmarkt nur noch gegen horrende Risikoaufschläge an diese Pleitegeier Geld verleiht. Warum wohl?!
Schön ist auch zu sehen, dass die Griechen offenbar auch jetzt noch betrügen und tricksen - anders ist es wohl kaum zu erklären, dass sich jetzt auf einmal herausstellt, dass das Haushaltsdefizit dort noch grösser als bisher angenommen ist. Vor 14 Tagen waren es noch 12,7 % und jetzt plötzlich: 13,6 % - das setzt dem Fass wirklich die Krone auf!
Zur Erinnerung: In den Maastricht-Kriterien ist festgelegt, dass das jährliche Defizit - sprich die Nettoneuverschuldung - nicht höher als 3 % des Bruttoinlandsprodukts sein darf.
Ich frage mich wirklich, welche Kontrollmechanismen innerhalb der Eurozone da so eklatant versagt haben. Und warum jahrelang niemand gemerkt hat oder gemerkt haben will, wie die Griechen mit Fälschung ihrer Haushaltsdaten betrogen und besch.... haben.
Die ganze Geschichte ist schlicht und einfach zum :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:
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Apr 2010 26 09:23

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

SPIEGELonline:
CSU legt Griechenland Austritt aus Europäischer Währungsunion nahe

Die Debatte über die von Griechenland beantragte Nothilfe in Milliardenhöhe spitzt sich zu: Die CSU hat jetzt den Austritt des Landes aus der Europäischen Währungsunion angeregt. Ein solcher Schritt dürfe "nicht zum Tabu erklärt werden", sagte CSU-Landesgruppenchef Friedrich dem SPIEGEL.

Hamburg/Berlin - 45 Milliarden Euro - mit dieser Summe sind die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) bereit, dem hochverschuldeten Griechenland im ersten Jahr unter die Arme zu greifen. Deutschland würde davon bis zu 8,4 Milliarden Euro übernehmen. Wäre Griechenland damit gerettet?


Nach Auffassung der CSU sind die Probleme Griechenlands sehr weitreichend, die Christsozialen fordern deshalb scharfe Konsequenzen: CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich hat sich dafür ausgesprochen, einen Ausstieg des Landes aus der Europäischen Währungsunion zu prüfen. "Griechenland hat nicht nur ein Liquiditäts-, sondern auch ein grundsätzliches Wachstums- und Strukturproblem", sagte Friedrich dem SPIEGEL. Deshalb solle das Land "ernsthaft erwägen, aus dem Euro-Raum auszutreten". Ein solcher Schritt, sagte Friedrich, dürfe "nicht zum Tabu erklärt werden".

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier stellte klar, dass die Sozialdemokraten auf ein geordnetes Gesetzgebungsverfahren für das geplante Griechenland-Gesetz bestehen. "Die Entscheidungen über mögliche Finanzhilfen für Griechenland sind von grundsätzlicher Bedeutung für die Zukunft der Europäischen Union", heißt es in einem Schreiben von Steinmeier an Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble. Deshalb müsse das Vorhaben "im Parlament gründlich diskutiert und verantwortlich entschieden werden". Schäuble solle das entsprechende Gesetz deshalb umgehend auf den Weg bringen.

In den Reihe der konservativen deutschen Europaabgeordneten wachsen grundsätzliche Bedenken gegen die geplanten Finanzhilfen. "Ich bin äußerst skeptisch, ob das Hilfspaket mit dem EU-Recht und dem deutschen Verfassungsrecht konform ist", sagte Werner Langen, der Chef der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament dem SPIEGEL. Die milliardenschwere Stütze bringe den Griechen auf Dauer nichts. "Die wirkliche Alternative" sei, dass Griechenland "aus der Währungsunion aussteigt und mit harten Strukturreformen wieder wettbewerbsfähig wird" so Langen.
(...)
Endlich sagts einer laut - aber bevor die freiwillig aus der Währungsunion austreten wird der Mond eckig. :multipissed:
Gestern abend zeigten sie im TV eine Umfrage in Griechenland. Leute auf der Strasse wurden befragt, was sie von der Nothilfe usw. halten. "Ja meine Güte, die Deutschen sollen sich nicht so haben, wir sind doch alle eine grosse europäische Familie" war so der Grundtenor der Antworten. Manche wurden sogar richtig frech. Mir ging wirklich bald der Hut hoch :aufgeregt:
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Apr 2010 26 12:47

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Kein Wunder, dass sie sich endlich aus der Deckung trauen. Folgend eine Umfrage von Anfang März.
http://www.harrisinteractive.de/presse/2010_03_26_Griechenland.asp hat geschrieben:Die Mehrheit der Deutschen ist gegen eine direkte Hilfe der Bundesregierung für das hoch verschuldete Griechenland. 61 Prozent sprachen sich dagegen aus und nur 20 Prozent dafür. Die Bundesbürger sind damit vergleichsweise besonders ablehnend in ihrer Haltung wie die Monats-Umfrage des Marktforschungsunternehmens Harris Interactive und der Financial Times ergab. So sind 35 Prozent der Franzosen, 40 Prozent der Italiener und 45 Prozent der Spanier für entsprechende finanzielle Hilfen. Nach dem jetzt beschlossenen Notfallplan der EU sollen Milliarden-Kredite des IWF und der Euro-Lä,nder nur im absoluten Notfall gewährt werden. Befragt wurden jeweils rund 1000 Bürger der fünf großen europäischen Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien.

Die Umfrage wurde online von Harris Interactive, einem der weltweit führenden Marktforschungsinstitute, durchgeführt. Befragt wurden 5.207 Erwachsene in Deutschland (1.013), Frankreich (1.067), Großbritannien (1.123), Spanien (1.002) und Italien (1.002) zwischen dem 3. und 10. März 2010.
Es ist fest davon auszugehen, dass sich die Zahl der Ablehnenden seit dem noch erhöht hat, insbesondere weil aus einer fiktiven Hilfe nun eine sehr konkrete Forderung wurde und vermutlich auch, weil natürlich Deutschland mal wieder die Hauptlast zu tragen hat. Da fängt man schon mal an zu überlegen, ob Deutschland an irgendeiner Stelle mal nicht überproportional benachteiligt ist.

Habe gestern auch was über die Aussagen von den Griechen gesehen und es ist schon unverschämt, was die da treiben. Bis vor einiger Zeit haben die 95% Rente des letzten Gehalts bekommen. Alle wollen Beamte werden und niemand will Steuern zahlen. Dafür muss man sich dann anhören, Deutschland hätte von Rüstungsexporten nach Griechenland profitiert und Entschädigungszahlungen wurden nicht geleistet wegen dem 2.WK. Das wäre ungefähr so, als würde ich mich bei Arbeitslosigkeit an BMW wenden, weil ich sie zu meinen guten Zeiten durch den Kauf eines BMW's und der dort durchgeführten Inspektionen auch unterstützt habe. :schwindlig:

Wenn die aufrechnen wollen, sollen sie es nur versuchen. Dabei sollen sie dann aber auch so Geschichten beachten, wie dass alle Einnahmen der Deutschen Bahn in Italien beschlagnahmt werden und sofort nach Griechenland gehen. Die ganzen indirekten Zahlungen aus Deutschland in die EU und weiter nach Griechenland übersteigen jede noch so hohe Phantasieforderung aus dem 2. WK.
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Apr 2010 27 10:54

Re: EURO-Länder - wer müßte wieviel für Griechenland zahlen?

Ungelesener Beitrag von arcalis

KleineZeitung.at schreibt:
Griechen wollen keine Hilfe von IWF und EU

70,2 Prozent der Griechen lehnen laut einer Umfrage Hilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds für ihr hochverschuldetes Land ab. Man befürchtet zu harte Sparvorgaben. :mad:

Fast zwei Drittel der Griechen lehnen einer Umfrage zufolge die Bitte ihres hochverschuldeten Landes um Hilfen der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab. 60,9 Prozent von 1.400 Befragten des Euro-Landes sagten, sie seien gegen die Entscheidung ihrer Regierung, wie am Montag eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Greek Public Opinion für den TV-Sender Mega am Montag zeigte. Ein noch größerer Anteil der Bürger kritisiert, dass nun der IWF mit im Boot sitzt. 70,2 Prozent der Befragten lehnten die Beteiligung des Fonds ab.

Harte Sparvorgaben werden befürchtet

Der IWF hat zuletzt am Wochenende versucht, die Ängste der griechischen Öffentlichkeit zu dämpfen. "Wir versuchen, den Griechen zu helfen", betonte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn bei der Frühjahrstagung der Institution, die stark von der Debatte um die Schuldenkrise des Mittelmeerstaates geprägt war. Viele Griechen befürchten harte Sparvorgaben des Fonds als Bedingung für die in Aussicht gestellte Hilfe
Die guten Griechen haben offenbar immer noch nicht begriffen, dass das süsse Leben über die Verhältnisse jetzt ein Ende hat. Sie glauben offenbar immer noch, dass es sich schon irgendwie noch richten wird. Anders kann man sich dieses Umfrageergebnis nicht erklären. Offenbar ist ihnen ein Staatsbankrott lieber :spinnt:

Also die Deutschen und die meisten anderen Euro-Partner wollen ungern geben und die Griechen wollen die Hilfe nicht haben - worüber macht man sich denn dann überhaupt weiter Gedanken? :gruebel:

Und eines geht mir bei der ganzen Geschichte auch nicht aus dem Kopf:
Irgendwie hab ich immer ein bisschen neidisch nach Griechenland oder auch Italien oder Spanien geschaut und mir gedacht: "Die machen es richtig dort! Lassen es alles in Ruhe angehen, weniger Stress, übertreiben es nicht mit dem Arbeiten, sitzen auch tagsüber mal locker im Cafe - und der Laden läuft trotzdem. Und wir hier in D gehen jeden Tag, den der Herr werden läßt, von morgens bis abends los. Und arbeiten bis 65 oder in Zukunft darüber hinaus. Irgendwas machen wir doch falsch hier?"
Aber jetzt zeigt sich, dass der Spruch "Nur wer etwas leistet, kann sich etwas leisten." nicht so völlig verkehrt sein kann. Beruhigt mich irgendwie.
:nicken:
:grillen: :stoesschen: :rose: :hofmachen:
Versuchungen sollte man nachgeben.
Wer weiß, ob sie wiederkommen!

Oscar Wilde
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