02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schrieb'

Als die Bilder laufen lernten......

Moderator: Trojica

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France Prešeren
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Sep 2010 27 15:59

02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schrieb'

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Sa. 02.10.2010 17:05 - 17:30 ORF2

'Wo man mit Blut die Grenze schrieb' - Abwehrkampf und Volksabstimmung in Kärnten
Jedes Jahr wird in Kärnten der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 gedacht, bei der sich 57 Prozent der stimmberechtigten Bevölkerung für einen Verbleib der großteils slowenisch sprachigen Abstimmungszone A bei Österreich entschieden haben. Das Votum wird von Historikern als Bekenntnis zur Landeseinheit und zur jungen Republik Österreich gewertet.

Der Fall Kärnten war gleichzeitig auch eines der wenigen Beispiele, wo nach dem Ersten Weltkrieg das vom amerikanischen Präsidenten Wilson proklamierte 'Selbstbestimmungsrecht der Völker' zur Anwendung kam. Dem Plebiszit war eine militärische Auseinandersetzung mit südslawischen SHS-Truppen vorangegangen, die weite Teile Südkärntens besetzt hatten. Der sogenannte 'Abwehrkampf' wiederum führte zur Einsetzung der alliierten Miles-Kommission, welche die strittigen Gebiete bereiste, um sich ein Bild von der ethnischen Zusammensetzung und der Stimmung in der Bevölkerung zu machen. Auf der Friedenskonferenz in Paris haben die Alliierten Kärnten schließlich eine Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit der strittigen Gebiete zugestanden. Der Film zeichnet die Ereignisse der Jahre 1918 bis 1920 nach und zeigt wie entschiedenes politisches und diplomatisches Vorgehen schließlich die historische Landeseinheit bewahrt hat. Gestaltung: Gernot Stadler

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Sep 2010 27 19:20

Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

France Prešeren hat geschrieben:Sa. 02.10.2010 17:05 - 17:30 ORF2

'Wo man mit Blut die Grenze schrieb' - Abwehrkampf und Volksabstimmung in Kärnten
Jedes Jahr wird in Kärnten der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 gedacht, bei der sich 57 Prozent der stimmberechtigten Bevölkerung für einen Verbleib der großteils slowenisch sprachigen Abstimmungszone A bei Österreich entschieden haben. Das Votum wird von Historikern als Bekenntnis zur Landeseinheit und zur jungen Republik Österreich gewertet.

Der Fall Kärnten war gleichzeitig auch eines der wenigen Beispiele, wo nach dem Ersten Weltkrieg das vom amerikanischen Präsidenten Wilson proklamierte 'Selbstbestimmungsrecht der Völker' zur Anwendung kam. Dem Plebiszit war eine militärische Auseinandersetzung mit südslawischen SHS-Truppen vorangegangen, die weite Teile Südkärntens besetzt hatten. Der sogenannte 'Abwehrkampf' wiederum führte zur Einsetzung der alliierten Miles-Kommission, welche die strittigen Gebiete bereiste, um sich ein Bild von der ethnischen Zusammensetzung und der Stimmung in der Bevölkerung zu machen. Auf der Friedenskonferenz in Paris haben die Alliierten Kärnten schließlich eine Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit der strittigen Gebiete zugestanden. Der Film zeichnet die Ereignisse der Jahre 1918 bis 1920 nach und zeigt wie entschiedenes politisches und diplomatisches Vorgehen schließlich die historische Landeseinheit bewahrt hat. Gestaltung: Gernot Stadler

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schau ich mir an; wenn die Zeit nicht so un-katholisch ist?
...wobei man damals Wahlbetrug nachsagte ( lt. Kärntner-Slowenen-Chronik lief die Wahl nicht ganz sauber ab, weil der Anteil der Kärntner Slowenen merklich höher war; das Endergebnis aber zu-ungunsten der kärntner Slowenen ausging?(Geschichtsbuch der kärntner Slowenen/Hermagor Verlag / Stoff f. d. Oberstufe/Gymnasium) Ob die Abstimmung so "pro-Kärnten" ausgefallen ist? ( Die Bauern hatten wohl die schlechteren Rechtsverdreher und Lobbyisten ? )
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France Prešeren
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Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Wahlmanipulation wäre anzunehmen, wenn man glaubt, dass sich selbstverständlich alle Slowenen für Slowenien entschieden hätten. Die Deutschstämmigen bedienten sich allerdings aller möglichen Tricks. So waren es Zugeständnisse bezüglich des Erhalts des Slowenischen, der Kultur und allem, was typisch slowenisch war. Zusätzlich waren an den Wahlkabinen zum Beispiel folgende Plakate aufgehängt:

http://img199.imageshack.us/img199/4602/landesmuseum.jpg

Bild
Quelle: Landesmuseum

Von allen Slowenischstämmigen haben sich auf Grund der Beeinflussung daher 40% für den Beitritt zu Österriech entschieden, was ausreichte, um zusammen mit den Deutschstämmigen eine Mehrheit zu erreichen.

Direkt nach der Wahl, als das Ergebnis abzusehen war, war auch schon keine Rede mehr von allen Versprechungen. Doch noch viel schlimmer. In der Folge wurden slowenischstämmige bedroht und diskriminiert aus Dank. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass sich die Deutschstämmigen auch nach 1945 auf dieselbe Art und Weise dafür bedankten wie 1920, dass der einzige bewaffnete und nennenswerte Widerstand gegen den Nationalsozialismus von Slowenischstämmigen erfolgte und sie als Argument dazu dienten, dass Österreich ein Opfer Deutschlands war, was wesentlich für die Entscheidung war, dass die Alliierten Österreich nach 1945 zu einem souverainen Staat erklärten und keine Sanktionen wegen dessen aktiver Mitwirkung im 3. Reich auferlegten, wie sie es eigentlich verdient hätten, auch weil bis heute die vielen österreichischen Nazischergen zumeist als Mitläufer eingestuft werden, was sie absolut nicht waren.
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Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von MOMO

...warum wieder mal so kompliziert....???...warum war es nicht einfach so, das sich die meisten Slowenien damals für österreich entschieden, weil sie für sich (also als Egoisten) die bessere Zukunft in Österreich sahen als in dem SHS-Staat..mag sein, das Manipulation gauch eine Rolle spielte...war damals sicher leichter als heute...aber selbst wenn von denen, die für SHS gestimmt haben, sind dann die wenigsten zurück gegangen...und für die meisten hat sich ja auch der "anschluss" an österreich auch nicht als Fehlschuß erwiesen...trotz aller Streitereien wegen dieser Sachen wollen die meisten sicher nicht nach Slowenien auswandern.... :pfeifend: :pfeifend:


lg
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Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von Tom

Es ist schwer nach so langer Zeit sich in die Köpfe der Menschen zu versetzen, die damals zur Wahl gingen. In welchen Umständen lebten sie im einzelnen ( wirtschaftlich wie sozial) ? Wie ausgeprägt waren die Zukunftsängste und was erwarteten diese Menschen von den jeweiligen Seiten, die zur Wahl standen? Das alles spielt natürlich eine wesentliche Rolle.
Der damalige Gemütszustand und die Vorausschau der Menschen ließ ihnen vielleicht keine andere Wahl zu. Wer weiß.

Jedenfalls hatten die Menschen damals nicht diese Möglichkeiten zur Meinungsbildung und Information, wie wir sie heute haben ( Internet, Print- RTV- Medien) Waren somit evtl. auch leichter zu manipulieren.
Jedenfalls mußte man eine Entscheidung treffen. Sie taten es, und wie so oft im Leben weiß man immer erst hinterher, ob es nun richtig oder falsch war.
Dieser Einschätzung möchte ich mich entziehen.



Gruß
Tom
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Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Kompliziert ist es nicht. Wenn die Slowenischstämmigen gewusst hätten, dass nichts von den Versprechungen eingehalten wird und dass der Krieg nicht durch SHS sondern durch Österreicher und Deutsche erfolgen wird, hätten nicht 40% für einen Anschluss an Österreich gestimmt. Hinzu kamen die Repressalien nach der Abstimmung und während der Nazizeit.

Für den Zeitraum 1945 bis 1990 war es sicher die bessere Entscheidung für Österreich gestimmt zu haben. Für alles davor und danach schätze ich es als falsche Entscheidung ein, doch das konnten sie natürlich nicht wissen, weshalb mein Vorwurf nicht gegen diese Leute geht sondern gegen die Kärntner, die es den Slowenischstämmigen auf diese Weise danken, wie sie es eben tun. Mit dem Ergebnis, dass es kaum noch Slowenischstämmige in Kärnten gibt, für die die Muttersprache slowenisch ist.

Was das Auswandern angeht, so haben sehr viele Kärnten verlassen oder wurden während der Nazizeit verlassen, was Deportation heißen soll. Und der Rest ist natürlich auf seinem Hof, in seiner Heimat geblieben, auch um nicht das zu tun, was sich die Deutschkärntner am meisten wünschten. Nämlich genau den Wegzug.
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Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von Nacek

Hat das den jemand aufgenommen?
(Die Fernsehsendung)
Würde mich super freuen!!
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Benutzer 989 gelöscht
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Re: 02.10.2010 | 17:05 ORF2 'Wo man mit Blut die Grenze schr

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

der orf löscht relative schnell die Daten in der Mediathek;
hier ein ähnlicher, sehenswerter Beitrag mit Nährwert

Menschen und Mächte Spezial - Kampf um Kärnten 1/5
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