Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Wenn es über Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr hinausgeht.

Moderator: Trojica

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France Prešeren
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Feb 2010 04 21:51

Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Das musste ja mal passieren.
http://kaernten.orf.at/stories/420829/ hat geschrieben:Die umstrittene "Aktion scharf" der Trafikanten gegen Zigaretten-Schmuggler am Wurzenpass treibt seltsame Blüten: Ein Koch aus Gmünd wird per Anwaltsbrief zur Kasse gebeten, nur war er am besagten Tag nicht am Wurzenpass, sagt er.

Durch Detektive ertappte Schmuggler werden angezeigt und sollen 350 Euro zahlen. Der zweiseitige Brief, in dem man zur Zahlung aufgefordert wird, ist gespickt mit Fachvokabular. Und er beinhaltet einen weiteren Passus, der sonderbar erscheint: Die Beweismittel des Detektive könnten nämlich nicht vom Beschuldigten eingesehen werden. Gerade aber die Einsicht in Beweismittel wäre für Andreas Hassler aus Gmünd besonders interessant, um nämlich einiges klarzustellen, wie er sagt.

Haßler: "Zuerst hab ich überlegt, ob ich vielleicht doch am Wurzenpass war, dann war ich zornig. Das kann ja nicht sein, dass Rechtsanwälte so einfach kassieren anfangen."

Sein Chef und die Kollegen könnten bestätigen, dass er gearbeitet habe. Der Wurzenpass liegt von der Arbeitsstelle eineinhalb Autostunden entfernt.
Ich gehe davon aus, dass dieser Spuk bald vorbei ist, wenn die Angeschriebenen alle einfach nicht zahlen. Dann geht denen schnell das Geld aus für die Detektive und Anwalt.
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Benutzer 989 gelöscht
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Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

France Prešeren hat geschrieben:Soweit mir bekannt, kann das problematisch werden. Und zwar muss man die Waren persönlich einführen und sie müssen zum Eigenbedarf gedacht sein. Ich weiß, dass sich Leute, auf Grund günstiger Preise, schon Zigarren aus Spanien bestellt haben und der Zoll die Dinger schlicht und einfach eingezogen hat. Vielleicht Zigarrenliebhaber? :mrgreen:
ja, das war was mit Fuerteventura/Lanzarote; ein Kollega lässt sich von Mutti, die dort wohnt immer den Bröseltabak herschicken; bis die beim Münchner Zoll einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten.

Aber in dem Fall geht es ja um die Umgehung des Abkommens mit SLO-A; vs. SLO-D. Der Mitnahme im PKW ist ja verboten, weil für die Transitstrecke kein Zollverschluss vorhanden ist; wenn ich aber eine Blechbox mit einem Zollverschluss(Kollega in der Zollspedition hat seine eigenen Plomben) + einem innereuropäischen Transferepapier für die Überfahrt herrichte, kann mir der österreichische Zoll gar nix. Selbiges müsste es ja für den postalen Transfere via Paket möglich sein; wenn das Paket ordentlich verpackt ist, ist ja die Zigarettenware ja nicht auf dem Transfere entnehmbar; sozusagen ein Zollverschluss per Verpackung. Übergabeschein ist Empfänger in D? Als Einzelsendung ein rechter Schmarren, weil der einmalige Transport schon > 17 euro kostet; aber als Sammelgut sicher eine Option?
mal probieren
Wenn ein SLO-D-Fahrer bei jeder Fracht immer 4 x Stangen Zigaretten in einer Palette mitverpackt und so ca. 40 x im Jahr hin und herpendelt, macht das ca. 160 Stangen x 40 euro - ( 160 x 26 euro ) = 2240 euro (Differenz: EK - VK = Marge ); so 5 Jahre ...und der Renault Wind ist finanziert? :mrgreen:

Kein Wunder, dass der Sohn vom Milosevic nach einem Jahr Millionär mit Zigarettenschwarzhandel wurde? Und der Oce schaute noch zu? :prost:
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France Prešeren
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Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Triglav hat geschrieben:Selbiges müsste es ja für den postalen Transfere via Paket möglich sein; wenn das Paket ordentlich verpackt ist, ist ja die Zigarettenware ja nicht auf dem Transfere entnehmbar; sozusagen ein Zollverschluss per Verpackung.
Die Freimengen gelten aber halt nicht für den postalischen Versand. :lachen:
http://www.zoll.de/c0_reise_und_post/a0_reiseverkehr/a0_reisen_innerhalb_eg/index.html hat geschrieben:Die Richtmengen gelten nur, wenn die Waren von der Privatperson selbst, d.h. persönlich befördert werden.
Triglav hat geschrieben:ja, das war was mit Fuerteventura/Lanzarote;
Da sprichst du die EU Gebiete an, für die jedoch nicht die innereuropäischen Freimengen gelten. Die sogenannten Sondergebiete (http://www.zoll.de/c0_reise_und_post/a0 ... index.html) Da ist halt die Freimenge eine andere, aber dennoch dürfte man da etwas einführen. Aber auch hier gilt, was ich oben schon anführte, man darf es nur, wenn man es persönlich und zum privaten Gebrauch einführt und deshalb werden aus dem Ausland bestellte Zigarren einkassiert, wenn es der Zoll merkt. Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass es eher die Ausnahme ist, dass er es merkt, sofern der Händler mitspielt und nicht auf das Paket "Cigars" oder ähnliches draufschreibt und möglichst auch nicht seinen Firmennamen, wenn er z.B. das Wort Tobacco enthält.
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MOMO
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Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von MOMO

auch in Österreich schütteln die den Kopf drüber....

Eine umstrittene Überwachungsmaßnahme, mit der sich Kärntner Trafikanten gegen Zigarettenschmuggel aus dem benachbarten Slowenien wehren, hat rege Diskussionen ausgelöst. Detektive observieren die Shops an den Grenzübergängen und dokumentieren die Menge der gekauften Zigaretten sowie Autokennzeichen. Hat man mehr als die erlaubte Stange im Sackerl, flattert den Ertappten ein Brief einer Anwaltskanzlei mit der Aufforderung, 350,20 Euro zu bezahlen ins Haus. Eine Anzeige wird in dem Schreiben vorbehalten. "Das ist ganz klar Nötigung", erklärte Rechtsanwalt Philipp Tschernitz. Als "völlig haltlos" bezeichnete hingegen Trafikanten-Anwalt Alexander Todor-Kostic diesen Vorwurf.

Umsatzeinbußen im Grenzgebiet

Vor allem Tabakhändler in den Kärntner Grenzgebieten haben mit Umsatzeinbußen zu kämpfen - die Rede ist von Verlusten bis zu 35 Prozent und dies wird auf illegalen Import aus Slowenien zurückgeführt. Erlaubt sind 200 Zigaretten - also eine Stange - pro Person. Nachdem diese Grenze aber immer wieder überschritten wird, hat die Wohlfahrtsvereinigung der Tabaktrafikanten Detektive angeheuert, die dem Schmuggel einen Riegel vorschieben sollen. Ausgangsbasis dafür sei Paragraf 7 a des Tabakgesetzes, wonach aus Slowenien und Tschechien nur 200 Zigaretten mit nicht-deutschsprachigen Warnhinweisen importiert werden dürfen. "Observiert werden die Fahrzeuge, die Lenker werden gefilmt, ab dem Zeitpunkt wo sie das Geschäft verlassen", erklärte Todor-Kostic.

120 Personen wurden in einer Abmahnwelle angeschrieben und von ihnen "eine Pauschale von 350,20 Euro für anteilige Detektivkosten unter dem Titel des Schadenersatzes zivilrechtlich gefordert", so der Trafikanten-Anwalt. Der Betrag setzt sich aus der Pauschale der Detektivkosten von 250 Euro, den Rechtsanwaltskosten plus Umsatzsteuer und den Kosten für die Lenkererhebung in der Höhe von 14,90 Euro zusammen. "Das ist kein Betrag, an dem man sich bereichern will, dem gegenüber steht ein wesentlich höherer Wert an tatsächlichen Detektivkosten. Es wird zwar aufgefordert, den Betrag zu bezahlen, aber nicht mit der Drohung, dass sonst angezeigt wird. Die Anzeige wird vorbehalten." Wenn nicht gezahlt werde, gebe es die Möglichkeit, den Betrag zivilrechtlich einzuklagen, meinte Todor-Kostic.

Keine Veranlassung für diese Maßnahme

Laut der Einschätzung von Tschernitz hingegen ist "diese Vorgehensweise kriminell". Ein Detektiv sei zwar legitimiert, Fotos zu machen, aber dürfe sie nicht weitergeben oder veröffentlichen. Die Aufforderung "wenn du nicht zahlst, zeig ich dich an", geht laut Tschernitz neben dem Tatbestand der Nötigung auch in Richtung Erpressung. "Die Trafikanten haben keine Veranlassung für diese Maßnahme", so Tschernitz. Schließlich hebe nicht der Händler, sondern der Staat die Tabaksteuer ein. "Wenn ich so ein Schreiben bekommen würde, würde ich es an die Staatsanwaltschaft weiterleiten und anregen, auf Nötigung zu prüfen", so der Anwalt.

Wer schlussendlich angezeigt wird, obliegt allerdings der Einschätzung der Wohlfahrtsvereinigung. "Das hängt von der Zahl der gekauften Zigaretten ab, wird anhand der Detektivberichte ausgewertet und ist nicht meine Entscheidung", sagte dazu der Trafikanten-Anwalt. Nötigung oder Erpressung sei nicht im Sinne der Vereinigung: "Das wollten wir nicht und das tun wir auch nicht." Ob die Anfertigung und Weitergabe von Fotos legitim ist, ist fraglich. Es gebe diesbezüglich den zivilrechtlichen Grundsatz, dass eine Person, die ein berechtigtes Interesse zum Nachweis einer kriminellen Handlung hat, einen Detektiv beauftragen darf, der Fotos machen kann. "Strittig könnte sein - das sage ich jetzt ganz objektiv - ob das berechtigte Interesse von dieser Wohlfahrtsgesellschaft da ist", so Todor-Kostic.


quelle: derstandard.at
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Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Wenn den Brief jeder einfach in die Tonne treten würde, würde denen sehr schnell die Luft ausgehen und sie hätten kein Geld mehr für den Spaß.
Zumindest in Deutschland könnte so ein Brief ohne weiteres in die Tonne getreten werden. Interessant wird es erst, wenn ein gerichtliches Mahnverfahren angestrengt wird, dann sollte man gleich mal widersprechen, denn sonst hat der andere plötzlich einen Titel ganz unabhängig, ob nun berechtigt oder nicht. Aber bis dahin... :uzi:
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Tom
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Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von Tom

Das sind ja Stasimethoden.
Umgekehrt sind die Tank-Turisten aber gerne gesehen, wenn die aus Deutschland rüberpendeln um ihre Autos voll tanken. Die Trafikanten sollten sich mal von den Tankstellenbesitzern im Grenzgebiet zu Österreich ne Scheibe abschneiden. Die Hetzen ja auch nicht gleich Detektive auf die Menschen.
Wo leben wir denn?


Gruß
Tom ( der nur Rillos und Zigarren raucht :hutzigarre: )
Manche Leute drücken nur ein Auge zu, damit sie besser zielen können.
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Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von MOMO

Tom hat geschrieben: Tom ( der nur Rillos und Zigarren raucht :hutzigarre: )
WEICHEI!! :lachend: :lachend:
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Benutzer 989 gelöscht
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Jun 2010 24 12:48

Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

darf man nun, wenn man so jeden Tag zwischen slo + a mit dem Fahrrad pendelt(m.Nachweis), in A die 4 Stangen deponieren; d.h. nach 10 Tagen ca. 40 Stangen ansammeln und diese dann bei der Heimfahrt, slo-a-d einfach mitnehmen? :gruebel:
Rein rechtlich habe ich ja 4 Stangen pro Tag von slo nach a verbracht?
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Jun 2010 25 10:18

Re: Zigarettenschmuggel nach Kärnten

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Wenn du da pendelst, dann wirst du sehr wahrscheinlich als Grenzgänger eingestuft und die dürfen 2 Schachteln oder so mitführen. Das größere Problem ist aber, dass die Regelung mit den 4 Stangen pro Person für die gesamte EU gilt. Also egal von welchem EU Land in welches EU Land du reist. (ausgenommen die Sonderverwaltungszonen und die neuen EU Länder) Das heißt, es ist auch nicht erlaubt mehr als 4 Stangen aus Österreich nach Deutschland einzuführen, auch wenn das kaum jemand machen wird oder eben aus SLO nach D.
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