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Es war die letzte und einzige Chance der Opposition das Abkommen zu verhindern. Der Umgang und die Anwendung mit Referenden ist in Slowenien geradezu inflationär. Während außerparlamentarische Gruppen es durch Bürgerunterschriften noch relativ schwer haben ein Referendum starten zu können, ist das für Parlamentarier recht einfach. Das wird genutzt um alles mögliche in Frage zu ziehen und darüber abstimmen zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass an den Referenden irgendwo um 30% der Bevölkerung teilnehmen und es eher am Wetter als an sonst was liegt, ob wirklich der Wille des Volkes entscheidet. Natürlich wird es aber bei diesem Referendum eine deutlich höhere Wahlbeteiligung geben. Übrigens steht das nächste Referendum schon in den Startlöchern, wo es um die "Ausgelöschten" geht.Die Opposition sah sich in der Stellung, dass die allgemeinen Umfragewerte zu den Parteien für sie gerade recht positiv waren. Es wäre also für sie von Vorteil, wenn bald Neuwahlen stattfinden würden. Den Argumenten Jansas folgend und rückblickend darauf, wie er das Problem während seiner Amtszeit lösen wollte, bleibt nur festzustellen, dass er sich durch die Ablehnung des Referendums einen Sturz der Regierung erwartet, er in den darauf folgenden Wahlen wieder Ministerpräsident wird und er das Problem löst und er es ist, der in den Geschichtsbüchern dazu genannt wird. Zu diesem Schluss komme ich, weil er das Thema vor den Internationalen Gerichtshof tragen wollte unter der Bedingung des bereits mehrfach genannten ex aequo et bono. Er hat also erwartet, dass es für Slowenien besser ist, wenn eine reine Gerichtsinstitution, die ansonsten nichts mit einem der Länder zu tun hat und die noch nie nach ex aequo et bono entschieden hat, zu einem gerechteren Urteil kommt als ein Schiedsgericht, deren Mitglieder ebenso aus Rechtsexperten bestehen, doch zusätzlich mit jeweils einem Rechtsexperten der kroatischen und slowenischen Seite. Da damals Sanader Ministerpräsident Kroatiens war, konnte ihm natürlich noch nicht mal das gelingen, wie auch Pahor erst nach Übernahme der Amtsgeschäfte durch Kosor ein Abkommen gelingen konnte. Oder mit anderen Worten, Jansa scheint vergessen zu haben, dass sein Weg noch viel schlechter war als das jetzige Abkommen und er auch selber schon keine Vorbedingung aufnehmen lassen konnte, die eine territoriale Verbindung Sloweniens zum offenen Meer sicherstellt.
Das einzige Argument der Opposition ist, dass auf dem Papier die gesamte Bucht zu Slowenien gehört und nach dem Urteil eines Schiedsgerichtes dies garantiert nicht mehr der Fall sein wird. Dieses Argument ist einfach und deshalb leicht vermittelbar, weshalb Jansa (SDS) wie auch Jelincic (SNS) und Žerjav (SLS) stets mit einer laminierten Karte der Bucht herumlaufen, um sie sobald eine Kamera erscheint, hochhalten zu können und stets zu betonen, dass das die momentane Situation darstellt und es nach einem Schiedsurteil schlechter sein wird. Da stellt sich mir dann die Frage, was genau am Wort "Schiedsgericht" haben die Jungs nicht verstanden? Desweiteren stellt sich die Frage, weshalb sie eine Situation bevorzugen, die zu einer diplomatischen Protestnote seitens Kroatiens nach der anderen führt, anstatt zu einem geregelten und festgeschriebenen Verlauf der Grenze zu kommen, der dann von beiden angenommen werden muss? Eins ist klar, vor Gericht und auf hoher See befindet man sich in Gottes Hand. In diesem Fall trifft irgendwie beides gleichzeitig zu und das wollen viele natürlich nicht. Nur wenn man sich untereinander hätte einigen können, wäre das längst geschehen und man bräuchte gar nicht an IGH oder Schiedsgericht denken. Da dem nicht der Fall ist, kann man bis zum jüngsten Tag warten oder es eben unter Federführung einer dritten Seite entscheiden lassen.