Slowenien gibt bis zu 75 Braunbären zum Abschuss frei
Slowenien kan sich nicht über zu geringe Bärenbestände beklagen. Das Umweltministerium hat für 2010 bis zu 75 Braunbären zum Abschuss freigeben. Es wird erwartet, dass zusätzlich weitere 15 bis 20 Tiere bei Unfällen ums Leben kommen. 2010 werde außerdem das Erschießen von bis zu zwölf Wölfen gestattet, erklärte Alojz Marn aus dem Sektor für Naturschutz. Die Zahl der zum Abschuss freigegebenen Bären ist etwas höher als im Vorjahr.
Das Töten dieser Tiere sei notwendig, um das natürliche Gleichgewicht des Bestandes zu erhalten, betonte das slowenische Forstinstitut in einer Begründung, welche die Grundlage für den Abschussbeschluss des Ministeriums darstellt. Beide Populationen befänden sich in gutem Zustand. Während die Bärenpopulation stabil bleibe, sei bei den Wölfen in den vergangenen Jahren ein Wachstumstrend zu bemerken.
Die Abschusserlaubnis wird auch mit den Zielen Schadensbegrenzung und Bevölkerungsschutz argumentiert. Im Vorjahr wurden insgesamt 380 durch Bären verursachte Schadensfälle im Gesamtwert von 149.000 Euro gemeldet. Wölfe waren für 405 Vorfälle mit einer Schadenssumme von 255.000 Euro verantwortlich.
Nach Angaben des Forstinstitutes sind 2009 insgesamt 85 Bären ums Leben gekommen. Das Umweltministerium hatte 70 Tiere zum Abschuss freigegeben, 15 weitere starben bei Unfällen. Innerhalb von 14 Jahren, von 1995 bis 2009, wurden in Slowenien insgesamt 1.138 Braunbären getötet.
Insgesamt neun Wölfe wurden 2009 getötet, so die Daten des Forstinstitutes. Davon sind sieben erschossen worden, zwei verunglückten. Im Vorjahr hatte das Umweltministerium zehn Tiere zum sogenannten regelmäßigen Abschuss zur Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts freigeben. Innerhalb von 14 Jahren wurden 65 Exemplare getötet.
Der Bärenbestand in Slowenien wird nach einer jüngsten, Ende 2008 vorgestellten Studie der Laibacher Biotechnischen Fakultät auf rund 430 Tiere geschätzt. Nach Hochrechnungen des Forstinstitut leben in dem Land zwischen 70 und 100 Wölfe. Zum Vergleich: In österreich gibt es nur 2 (zwei) Braunbören mit österreichischem Paß...
...beides Männer...Papa Bär(21) und Sohn Bär (9) ....Das Hauptproblem: Es fehlt an Weibchen, die den Bestand sichern könnten. Sollte sich daran nichts ändern, werden die Braunbären eher früher als später in Österreich ausgestorben sein.Eine selbstständige Wanderung nach Österreich von Weibchen aus Slowenien oder Italien ist laut WWF erst in zehn bis 20 Jahren realistisch, wenn den Tieren ihr derzeitiger Lebensraum zu klein wird. Dass es immer wieder zu Grenzüberschreitungen kommt, beweisen allerdings vier bis sieben slowenische Bären, die in den Kärntner Berge leben. Pech für die Fortpflanzung: Auch hier handelt es sich ausnahmslos um Männchen.
quelle: standard.at