Nicht mit Karadžić

Wenn es wieder gilt die Vergangenheit aufzuarbeiten

Moderator: Trojica

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Benutzer 989 gelöscht
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Nov 2009 09 12:05

Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Lieber serbienForum.
Leider zuviel Text; dieses Pro und Contra ist sicher eine spannende Sache für Gelangweilte. Aber irgendwann muss Schluss sein?

Beschuss v. Sarajewo - Grandiose Leistung der pro-serbischen Armee: Beschuss von Zivilisten per Artillerie :ueberleg:
http://www.youtube.com/watch?v=Zz8h3r3-NgA
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Nov 2009 09 14:30

Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von Gast

ähm zuvor Massaker von hunderten serbischer Zivilisten in den ersten Kriegstagen

http://img132.imageshack.us/img132/5980/naslovna494bigws9.jpg (kroatische Zeitung)
In Sarajevo wurden über 3.000 Serben ermordet (Wohlgemerkt Zivilisten) ... erst viel später schossen Serben


Sorry aber genau das ist das Problem ... das was ich mit dem ganzen Getexte ausdrücken wollte ^^
Serbische Zivilisten/Bauern/usw wurden zuvor zu tausenden in Sarajevo und rund um Srebrenica massakriert
aber das hat man verleugnet in absolut jeglicher Hinsicht
dagegen als danach serbische Übergriffe stattfanden (sowohl in Sarajevo als auch in Srebrenica)
wurden sie bis heute als einzige Massaker an angebliche Zivilisten verurteilt
"sozusagen": alleine Serben sind Massenmörder, alleine Serben haben getötet, kein einziger Bosniake war Islamist usw

Meine Familie (der Großteil) hat in Bosnien die Hölle erlebt und sind nach Serbien geflohen
(Ich habe eine sehr große Familie/Verwandschaft)
300.000 Serben wurden aus Bosnien gesäubert/vertrieben ... nur weil sie Serben waren
nichts aber auch gar nichts spiegelt das in den westlichen Medien/Justiz wieder

PS: das Video typisch westliche Medien/ Spiegel TV
Spiegel TV hat früher auch über tausende vergewaltigter Frauen, Massenmorde an 250.000 Muslimen von Serben begangen (und weitere Propaganda) berichtet ... und was kam nach den Krieg raus, nur 99.000 von "allen 3" Volksgruppen starben im Krieg, von den Massen der vergewaltigten Frauen fehlt fast jede Spur (außer paar Alibi-Vergewaltigten-Frauen - die nur deswegen in D Asyl bekamen und bei Spiegel und Stern TV deswegen als Alibi-Quellen präsentiert wurden)

Gerade bei diesen Medien muss man extrem den Wahrheitsgehalt nachprüfen
wenn man nur "einseitig 5%" einer Geschichte erzählt (wie westliche Medien),
dann erfährt man dass es nur Schwarz und Weiß gibt - Serben = Böse, Bosniaken = Engel
aber wenn man die ganze geschichte erfährt, wie Beispiel dass jeweils vorher tausende Serben von Muslimen massakriert wurden, verändert sich der Wahrheitsgehalt der Geschichte total

PS: Sarajevo die einst Multi-Kulti-Stadt -> ist jetzt eine 90% Islamische Stadt -> wo ist da das Video von Spielgel TV :?:
In Sarajevo lebten vor dem Krieg 170.000 Serben - praktisch alle Serben wurden aus Sarajevo ethnisch gesäubert
Selbst die letzten Kroaten aus Sarajevo fliehen heute sogar nach RS um
In Sarajevo sind jetzt christliche Feiertage in Kindergärte usw verboten (weil nicht Islam-tradition)
das was du in diesem Video gezeigt hast, kam vorher durch Muslime auf uns 1000mal schlimmer
praktisch vollständige ethnische Säuberung/Vertreibung der Sarajevo-Serben aus Sarajevo ... usw

wie gesagt, für Serben ist in diesem ganzen Schauspiel die Siegerjustiz extrem zu spüren ...
und was will man damit erreichen,
ausschließlich eine weitere Unterdrückung der RS-Serben auf demokratische Freiheit & Selbstbestimmung

glaub mir, ich kenne so viel Seiten mit Bildern von tausenden zerstückelter/massakrierter Serben (die ich hier nicht mal im Traume zeigen würde, weil zu schrecklich) ... die von bosnischen Muslimenabgeschlagenen serbischen Köpfe, (auch Albaner waren so) waren die einzigen Bilder/Infos die überhaupt im Westen einmal gezeigt worden sind (PS: bitte die Bilder nicht anklicken) ... aber die eigentlichen Bilder vom massakrierten Serben sind noch 1000mal schrecklicher .... und dafür wird NIEEE ein Bosniake im Knast gehen (siehe Begründung oben / USA verhindert es / Den Haag will es nicht)

edit: Verlinkungen zu den Bildern gelöscht! MOMO
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Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Jetzt spielt er dann doch mal mit. Blieb ihm auch kaum noch etwas anderes übrig. Sinnreicher wurde seine Argumentation, weshalb er keine Kriegsverbrechen verübt habe, dadurch leider nicht.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/prozess-in-den-haag-karadzic-beschuldigt-deutschland;2538423 hat geschrieben:Den Deutschen wies er eine indirekte Mitschuld an den Bürgerkriegen auf dem Balkan zu. So habe sich die maßgeblich von der Bundesregierung betriebene „voreilige“ Anerkennung der einst zu Jugoslawien gehörenden Teilrepubliken Slowenien, Kroatien und Bosnien als folgenschwer erwiesen. Ein Beweggrund für Deutschland sei gewesen, dass es im Zweiten Weltkrieg mit den kroatischen Faschisten verbündet gewesen sei, behauptete Karadzic.
Nach dem Motto, wenn die Straße nicht gebaut worden wäre, hätte ich auf dieser auch nicht zu schnell fahren können. :schwindlig:
Ihm scheint noch nicht klar zu sein, dass es für Kriegsverbrechen keine Entschuldigung gibt. Ganz unabhängig davon, was zu dem Krieg führte. Seine Mutmaßung, weshalb Deutschland die Republiken so schnell anerkannte, zeugt nicht gerade von der ihm ansonsten nachgesagten Intelligenz.
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MOMO
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Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von MOMO

das ist dann wirklich verdrehung der tatsachen...laut jugoslawischer Verfassung hatte, soweit ich weiß, jede Bundesrepublik das recht auf Sezession (also eigenständigkeit), und das haben eben per Volksentscheid die meisten gemacht...nur glaubten die hohen Herren in Belgrad, das dies nie passieren würde und dann war eben die Kacke am dampfen....in Bosnien waren die Seben noch so "clever", diesen Volksentscheid zu boxkottieren, ohne sich über die Folgen bewußt zu sein...hätten die alle mit NEIN gestimmt,wäre es für die Republik viel schwieriger geworden...
natürlich hat ein karadzic niemals einen Menschen selber getötet..dafür ist er zu clever...und genau da liegt das Problem...Unterschriften zu finden..beweisbares...und auch das war immer so...wenn es sowas gäbe, hätte er sich schon aufgehangen...
er war eben oberbefehlshaber und damit verantwortlich für das, was in "seiner" Armee geschah...ob er es gewußt hat oder nicht...und meines wissens hat er auch nicht einen Mord verurteilt, der in diesem krieg geschah... :denkend_smilie:
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arcalis
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Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von arcalis

Irgendwie fragt man sich bei diesen Prozessen - sei des der gegen Milosevic oder diesem hier gegen Karadzic - unwillkürlich zunächst, was sich die Opfer noch im Nachhinein bieten lassen müssen. Und ob es überhaupt Sinn macht, einem solch skrupellosen Unmenschen einen rechtsstaatlichen Prozeß zu machen. Und sich solch wirre Verteidigungsreden anzuhören - wie die Behauptung, Deutschland habe die Teilrepubliken wegen der Verbündung mit faschistischen Kroaten im 2. WK anerkannt.
Man fragt sich auch, wie es möglich war, dass sich der Massenmörder etliche Jahre versteckt halten konnte - in Bosnien waren zehntausende Nato-Soldaten stationiert. Wieso konnte man ihn - trotz der Unterstützung seiner Anhänger - nicht fassen? Vielleicht, weil man ihn gar nicht fassen wollte? Weil man schon ahnte, wie der Prozeß gegen ihn laufen wird?
Die Verfahren in Den Haag laufen im Schneckentempo. Die Mühlen mahlen nicht nur langsam, sondern nehmen kaum wahrnehmbar überhaupt ihren Fortgang. Milosevic hat das Ende seines mit über 60 Anklagepunkten befrachteten Verfahrens nicht erlebt. Bis zu seinem Tod war nicht ein einziger der Anklagepunkte trotz der fast 500 Verhandlungstagen geklärt. Bringt so etwas Gerechtigkeit für die Opfer? Bringt es überhaupt etwas außer einem Gefühl der Wut und Hilflosigkeit?
Und dieser Prozeß scheint ähnlich zu laufen. Es dauerte über ein Jahr bis es überhaupt los ging - weil sich Gericht und Ankläger über den Umfang der Anklage stritten. Und anstatt sich auf schnell und schlüssig beweisbare Verbrechen zu beschränken, die tatsächlich schnell zu einem Schuldspruch führen würden, unternimmt das Gericht den schwierigen Versuch, die ethnischen Säuberungen als Völkermord nachzuweisen. Ist dieser Weg, der schwieriger und langwieriger ist, der Richtige? Oder wäre es nicht zielführender, in quasi nach der "Al Capone-Methode" wegen eines schnell nachweisbaren Verbrechens kurz und schmerzlos zu verurteilen und den Rest der Taten unter den Tisch fallen zu lassen?
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Will man wirklich "Gerechtigkeit", müßte am Ende die Verurteilung wegen Völkermord stehen. Nur ist der Weg dorthin länger, beschwerlicher und für die Opfer auch teilweise unerträglich alngwierig.
Eine "gerechte" Strafe gibt es für die begangenen unvorstellbaren Untaten aus meiner Sicht sowieso nicht. Selbst die Todesstrafe wäre nicht gerecht, sondern noch zu gändig. Nur wenn man die notwendige Geduld hat, schafft man es hoffentlich, einen der Hauptverantwortlichen nicht wegen einer Reihe "zweitrangiger" Verbrechen zu verurteilen, sondern Karadzics Schuld als demagogischer Urheber vieler Kriegsverbrechen zu beweisen. Die Gräueltaten des Bosnien-Krieges sollen aufgezeigt und nachgewiesen werden, um einer Geschichtsfälschung und Legendenbildung mit Tatsachen entgegentreten zu können. Dafür muss ertragen werden, dass der Angeklagte mit immer neuen Winkelzügen und hetzerischen Verteidigungsreden versuchen wird, dieses Ziel des Gerichts zu vereiteln. Dies ist der "Preis" eines historisch gerechtfertigten Urteils. Aber wenn dieser Versuch nicht unternommen würde, könnte man sich den Prozeß auch ganz sparen.
Gleichwohl ekelt es einen förmlich an, diesen Verbrecher vor Gericht zu sehen. Wenn er nur einen minimalen Funken Gradlinigkeit und Anstand hätte, hätte er ein Geständnis abgelegt und zugegeben, dass er die ethnische Säuberungen bewußt gewollt und betrieben hat und für diese maßgeblich verantwortlich ist. Aber gerade die Tatsache, dass er nicht gestanden hat und sich bis aufs Messer nach allen Regeln der Kunst verteidigt, macht es unbedingt notwendig, den schwierigen Weg zu gehen, ihm den Völkermord juristisch nachzuweisen und ihn dafür zu verurteilen. Weil er nur so den Platz in den Geschichtsbüchern erhält, den er verdient.
Soviel zu dem schwierigen Thema aus meiner Sicht einer mehr oder weniger Aussenstehenden.
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Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Es gab ein recht schwammig formuliertes Sezessionsrecht für die Volksgruppen, nicht konkret für die Republiken. Da die Volksgruppen oft wild verteilt im Land in größerer Anzahl lebten, kam es dann zu den Schwierigkeiten. In Slowenien war das zum Glück nicht der Fall, denn dort war die Volksgruppe fast homogen.

Was den Karadzic Prozess angeht, so wurden nur bei den wichtigsten Anklagepunkten Ermittlungen durchgeführt und sogar dann noch Punkte gestrichen, die sich als nicht absolut belastbar erwiesen. Da er aber sicher nicht so zweifelhaft war in eine Kamera einen Befehl zu sprechen, der ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit bedeuten würde und auch sicher keinen schriftlichen Befehl dazu gab, wird auch hier wieder nichts rauskommen. Vielleicht ja doch, wie bei Al Capone, ein Verstoß gegen das Steuerrecht, weil er unter falschem Namen in Serbien lebte und somit seine Steuern nicht unter Angabe des richtigen Namens bezahlte. :???:

Karadzic war zuvor Politiker, während des Krieges und ist es auch jetzt noch. Ich gehe nicht davon aus, dass er frei kommt, aber ich gehe ebensowenig davon aus, dass er für die schlimmsten Vorwürfe belangt werden kann. Vermutlich wird nie jemand der hohen Tiere jemals für die Schweinereien in Srebrenica geradestehen müssen. Selbst Mladic, sofern sie ihn jemals erwischen, werden sie nichts nachweisen können. Bei dieser Hilflosigkeit würde sogar ich mir wünschen, mal unter 4 Augen mit dem "sprechen" zu dürfen. :hackejagd:
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Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

Karadžić ist auch nur ein kleines Rad im Getriebe; die 2.te-Garde hinter Karadzic und Mladic sind die selben Verbrecher = Kriegsgewinnler und gehören angeklagt.
Karadzic wurde jahrelang vom serbischen Geheimdienst gedeckt; da steckt der Hase im Pfeffer. Das ganze
System ist korrumpiert.

Der Bosnier von nebenan: ".... wir werden Alle irgendwann mal packen, dann gibt es Mladic, Karadzic, Konsorten als Grillfleisch...für die Hunde :essenbereit:
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arcalis
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Mär 2010 03 09:44

Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von arcalis

Triglav hat geschrieben:Karadžić ist auch nur ein kleines Rad im Getriebe; die 2.te-Garde hinter Karadzic und Mladic sind die selben Verbrecher = Kriegsgewinnler und gehören angeklagt.
Na als kleines Rad im Getriebe würde ich ihn nicht bezeichnen. Sicher gibt es noch viele weitere Schuldige nur ist m. E. Karadzic als demagogischer Urheber schon der Hauptverantwortliche. Aber gestern haben sie offenbar einen weiteren gefaßt:
Monster von Grbavica" in Spanien gefasst
Die spanische Polizei hat einen mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher festgenommen, der unter anderem wegen Völkermords im Bosnienkrieg (1992-1995) gesucht wurde. Wie das Innenministerium in Madrid mitteilte, handelt es sich um den 40-jährigen Veselin Vlahovic. Er sei bereits am Montag nahe seines Wohnsitzes im Osten des Landes festgenommen worden. Vlahovic habe dabei massiven Widerstand geleistet. Gegen Vlahovic waren drei internationale Haftbefehle ausgestellt worden, unter anderem wegen Mordes an mehr als hundert Frauen und Kindern sowie Vergewaltigung und Folter von Muslimen in Grbavica, einem Vorort Sarajevos.
Der als "Monster von Grbavica" bekannte Vlahovic wurde 1969 in Montenegro geboren. Im Juni 2001 war er aus einem Gefängnis nahe der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica geflohen, wo er wegen schweren Raubs eine dreijährige Haftstrafe verbüßte. Drei Tage nach seiner Flucht soll er vor einer Bar in Serbien einen Mann erschossen haben. Dafür wurde er in Abwesenheit zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt.
Das nur am Rande...
Eigentlich sollten im Karadzic-Prozeß heute die ersten Zeugen der Anklage gehört werden, aber jetzt haben sie gestern in Den Haag den Prozeß erst mal wieder bis Juni unterbrochen. :mad:
Spiegel Online:
Der Vorsitzende Richter O-Gon Kwon erklärte im Anschluss an die Verteidigungsrede von Karadzic, er habe dessen Antrag stattgegeben, zunächst eine Entscheidung der Berufungskammer des Tribunals abzuwarten. Karadzic hatte bei der Kammer Beschwerde dagegen eingelegt, dass sein Antrag auf Vertagung des Prozesses abgewiesen worden war. Der Angeklagte verlangt mehr Zeit für die Vorbereitung auf die Anhörung von Zeugen der Staatsanwaltschaft und will, dass das Verfahren erst im Juni fortgesetzt wird.Der Prozess, der am 26. Oktober 2009 mehr als ein Jahr nach der Festnahme von Karadzic begann, verzögert sich immer wieder durch Verfahrensanträge des Angeklagten. Die Eröffnung der Hauptverhandlung mit der Verlesung der Anklage hatte Karadzic boykottiert. Auch jetzt hatte er wieder mit einem Boykott gedroht, falls die Zeugenvernehmung trotz seines Antrag auf Verschiebung beginnen sollte.
Ich bin aus den von mir schon genannten Gründen dafür, den Versuch zu unternehmen, dem Angeklagten seine Taten in einem ordentlichen Verfahren nachzuweisen und ihn dafür entsprechend zu verurteilen. Nur bekommt man den Eindruck, das Tribunal läßt sich hier das Heft aus der Hand nehmen. Die machen sich ja in Den Haag fast in die Hose, dass ihnen irgendwer vorwerfen könnte, der Angeklagte sei nicht fair behandelt worden. :schimpf:
Hallo? Der Herr droht mit einem Boykott, soso! Mann, das A.......ch hat Wahlverteidiger und daneben noch einen Pflichtverteidiger - und wenn er es vorzieht, den Verhandlungen fern zu bleiben, bitte schön. Dann erspart er wenigstens vielen die Zumutung seines Anblicks. Wenn ich es zu sagen hätte, würde der Prozeß so zügig wie möglich durchgezogen. Mit dem bestellten Pflichtverteidiger dürfte das möglich sein. Schließlich kann auch in Abwesenheit des Angeklagten verhandelt werden.
Und er wird das Urteil doch sowieso angreifen. Egal ob sie ihm die beantragten Aussetzungen gewähren oder nicht. Weil er es im Falle eines Schuldspruchs niemals akzeptiert. Also könnte man auch bei der Ausübung des Ermessens dahin kommen, die Rechte des Angeklagten auf einen fairen Prozess nicht weiter auszudehnen als nötig, was in diesem Fall den Zeitrahmen angeht. Dann käme es wenigstens absehbarer Zeit zu einem Urteil.

Ansonsten hat er sich gestern wie erwartet verteidigt:
Den Eindruck, dass die Muslime den Bürgerkrieg angezettelt haben und er sein kleines Bosnien nur verteidigt hat, vermittelt Karadzic auch am zweiten Tag seines Eröffnungsplädoyers vor dem Internationalen Gerichtshof. Karadzic macht mit der Schuldzuschreibung an die Adresse von anderen unverdrossen weiter. Es sei ein fabrizierter "Mythos", dass die muslimischen Bosnier damals von serbischen Truppen ermordet wurden, behauptete Karadzic am Dienstag. (...) Alle Berichte über Massenmorde an Muslimen in der Region Srebrenica seien "maßlos übertrieben" und beruhten auf unbewiesenen Behauptungen. Die Kriegsgräuel seinen von Muslimen "inszeniert" worden als Teil einer "schmutzigen Kampagne".
Vielleicht doch die effektivere Lösung:
Triglav hat geschrieben:Der Bosnier von nebenan: ".... wir werden Alle irgendwann mal packen, dann gibt es Mladic, Karadzic, Konsorten als Grillfleisch...für die Hunde :essenbereit:
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Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Jeder ist schuld, nur er nicht.......... :azzangel:
http://glassrbije.org/N/index.php?option=com_content&task=view&id=8210&Itemid=26 hat geschrieben:Der einstige Präsident der Republika Srpska Radovan Karadzic hat vor dem Haager Tribunal die Schuld der Serben für den Krieg in Bosnien-Herzegowina negiert, und daran erinnert, dass vor dem Krieg nur sie getötet worden waren. In seinem Vortrag kündigte Karadzic an, dass er Beweise über das geheime Abkommen vom Juli 1991 der Spitzenmänner Kroatiens, Sloweniens und Bosnien-Herzegowinas, Franjo Tudjman, Milan Kucan und Alija Izetbegovic, über einen Angriff auf die JNA liefern werde. Er will auch abstreiten, dass Sarajevo von Serben belagert worden war, sondern die Moslems und Kroaten hätten aus zahlreichen Zivilobjekten auf die Serben geschossen und so seien sie zu legitimen Militärzielen geworden. Karadzic behauptet, die Zahl der Opfer in Srebrenica sei viel kleiner, und man habe nicht festgestellt, wie sie umgekommen seien. In Potocari seien bisher nur 2.500 Opfer bestattet, und das aus ganz Bosnien-Herzegowina, obwohl auf dem Denkmal die Zahl von 8.000 stehe, sowie, man grabe in ganz Bosnien-Herzegowina neue Gräber aus, damit diese Bestattungen wieder im Juli in Srebrenica stattfinden könnten, so Karadzic.
Ein Angriff auf die JNA hätte ihm eigentlich am A.... vorbeigehen müssen. :cheers:
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Apr 2010 07 13:06

Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von arcalis

DiePresse.com schreibt
Karadzic beantragt erneut Prozess-Verschiebung

Der ehemalige Serbenführer will mehr Zeit zur Vorbereitung auf seinen Kriegsverbrecher-Prozess. Das UNO-Tribunal in Den Haag hat bereits einen Antrag auf Verschiebung abgelehnt.

Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte Radovan Karadzic hat erneut mehr Zeit zur Vorbereitung auf seinen Prozess beantragt. Dabei hat das UNO-Tribunal in Den Haag seinen Antrag auf Verschiebung der nächsten Verhandlung bereits in der vergangenen Woche abgelehnt und beschlossen, den Prozess am 13. April fortzusetzen. Karadzic warf dem Gericht am Dienstag vor, gegen seine Grundrechte als Angeklagter zu verstoßen. (...)
Ja ne, der arme Kerl. Wie das Tribunal diesen Prozeß in atemberaubender Geschwindigkeit durchpeitscht - das hat ja schon fast etwas von einem Standgericht. Mit seinen 2 Wahl- und einem Pflichtverteidiger steht Karadzic dem Gericht ja völlig hilflos gegenüber. Da werden seine Rechte als Angeklagter aber nun wirklich massiv verletzt...

Wenigstens ist das Tribunal nicht wieder in die Knie gegangen und hat den Antrag auf weitere Verschiebung zurückgewiesen. Man darf gespannt sein, mit welchen Winkelzügen er am 13. April dann wieder vor Gericht um die Ecke kommt, um eine weitere Verzögerung herbeizuführen. Oder welche aberwitzigen Theorien er wieder zum Besten geben wird. :kotz:
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Apr 2010 13 23:05

Re: Nicht mit Karadžić

Ungelesener Beitrag von arcalis

Der Prozeß ist heute trotz des Vertagungsantrags fortgesetzt worden und Karadzic hat sich sogar bequemt, an der Verhandlung teilzunehmen.
Ex-Lagerinsasse berichtet von brutalen Morden

Im Völkermordsprozess gegen den früheren bosnischen Serbenführer Karadzic hat zum ersten Mal ein Zeuge ausgesagt. Der 62-jährige Ahmet Zulic, der selbst in einem serbischen Lager inhaftiert war, berichtete wie muslimische Gefangene auf brutale Weise umgebracht wurden. Karadzic hörte sich die Schilderungen teilnahmslos an.

Ahmet Zulic ist ein unscheinbarer Mann, seine rosa Krawatte sitzt schief, er sitzt fast regungslos da. Aber dieser Mann ist von großer Bedeutung für den Prozess gegen den mutmaßlichen Massenmörder Radovan Karadzic. Ahmet Zulic ist der erste Zeuge der Anklage, der vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag aufgetreten ist. Dabei fühlte man, dass sich die Gräueltaten in seinem Kopf wiederholten. Dennoch schilderte er einen Angriff serbischer Truppen ganz sachlich: "Auch noch nach dem eigentlich Angriff wurden Moslems getötet, fünf bis sechs allein in einem einzigen Haus."

"Die Männer wurden von den Frauen getrennt", berichtete der 62-Jährige, der selbst in einem Lager gefangenen gehalten worden war. "Man brachte die Frauen in ein anderes Dorf und die Männer mussten in eine Sporthalle oder zu Bussen maschieren."

Zulic selbst redete nur sehr wenig. Staatsanwältin Ann Sutherland trug die meiste Zeit vor, was Zulic schon vor dem Prozess zu Protokoll gegeben hatte. Dabei erfuhr das Gericht, dass Zulic miterleben musste, wie seine Familie verschleppt wurde. Zulic beschrieb, wie vor seinen Augen bosnische Zivilisten von serbischen Soldaten getötet wurden und dass er selbst gefangenen genommen und in ein Lager gebracht wurde. Dort sei er auf 50 Kilo abgemagert.

Außerdem berichtete Zulic, dass Gefangenen die Kehle durchgeschnitten, sie erschlagen oder erschossen und dann in ein Grab gestoßen wurden. Das Grab hatten sie selbst vorher schaufeln müssen, so der Zeuge.

Der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic, des Völkermordes und zahlreicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, hörte sich die Aussage relativ teilnahmslos an. Er gähnte zwischendurch und lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück. Zur Aussage Zulics hatte er zunächst nur eine Anmerkung: "Das ist eine große Überraschung. Denn der Zeuge hat 700 bis 800 Namen mitgebracht, für die ich nun Zeit brauche, diese auch zu überprüfen."

Wesentlich mehr aussagen wird Zulic dann, wenn er gezielt von den Staatsanwälten und der Verteidigung befragt wird. Karadzic, der wegen angeblich zu geringer Vorbereitungszeit an seinem Prozess erneut nur unter Protest teilnahm, will sich weiter selbst verteidigen. Er hatte aber immerhin einen beratenden Anwalt bei sich.

Den vom Gericht eingesetzten Pflichtverteidiger würdigte er keines Blickes. Karadzic bekundete, dass er den Zeugen in den nächsten beiden Verhandlungstagen auf jeden Fall weiter ins Kreuzverhör nehmen wolle. Für dieses Kreuzverhör hatte der Vorsitzende Richter ihm mehrere Stunden zugestanden.

Doch Zulic, so unscheinbar er auch wirkt, macht den Eindruck, dass ihn das nicht mehr erschüttern kann. Gerichtserfahrung hat er schließlich schon. Als Zeuge sagte er im Prozess gegen Slobodan Milosevic aus, der ähnlicher Gräueltaten angeklagt war wie Karadzic. Milosevic starb in seiner Zelle im Haager Badeort Scheveningen, bevor ein Urteil gesprochen werden konnte.

Quelle: WDR-Hörfunkstudio Den Haag
Der Zeuge tut einem ja unendlich leid, dass er das ganze Erlebte noch mal vortragen und sich vermutlich auch noch wird ins Kreuzverhör nehmen lassen müssen. Aber es geht wenigstens weiter mit dem Verfahren und auch wenn Karadzic sich "bequem" zurücklehnt - so einfach wird er die Aussagen des Zeugen nicht entkräften können. Die Frage wird nur sein, ob man eine Verbindung zwischem dem Leiden des Betroffenen und Karadzic wird herstellen können. Sprich ob die Anklagte es schafft, eine (Mit-)Verantwortung des Angeklagten nachzuweisen.
:grillen: :stoesschen: :rose: :hofmachen:
Versuchungen sollte man nachgeben.
Wer weiß, ob sie wiederkommen!

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