Was sind Gesetze in Österreich wert?

Nationale und internationale Politik

Moderator: Trojica

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Benutzer 989 gelöscht
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Dez 2009 05 16:02

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

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France Prešeren hat geschrieben:
http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/116018/ hat geschrieben:Die Regierung habe es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2011 eine Lösung etwa in der Frage der zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten zu finden. Ostermayer bezeichnete die Ortstafelfrage als ein schwieriges und ambitioniertes Ziel. Möglichst alle sollten eine Lösung mittragen können, politische Parteien wie auch Volksgruppenvertreter. Allerdings dürfe die Frage der zweisprachigen Bezeichnungen in Deutsch und Slowenisch nicht alles andere überlagern.
Na darauf bin ich aber gespannt.Ob dieser gordische Knoten jemals zerschlagen wird? :ueberleg:
Solange die Zigaretten immer noch merklich günstiger wie in A sind, wird das alles nix? :wikingerkeule:
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Tom
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Dez 2009 06 12:03

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von Tom

Nach der großen Toleranzdiskussion, die nach dem schweizer Volksentscheid gegen die Minarette entbrannt ist, könnte man hier gleich anknüpfen.

Geht es den Schweizern um Symbole einer anderen Kultur/Glauben ( die/der ja weltweit nicht unumstritten ist), so würde ich gerne wissen, welche Werte die Österreicher in Form der bilingualen Schilder gefährdet sehen? Hier spielt keine Bedrohung oder Angst vor Unterwanderung eine Rolle, hier geht es lediglich um die Profilierung einzelner lokaler Politiker die sich einen Platz in der kommunalen Politik sichern wollen.
H
Mein Rat an solche fragwürdigen Spezi´s; Geht ins Handwerk und macht was kreativ und nutzliches.

Gruß
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Dez 2009 07 07:26

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Da es dabei nicht darum geht, dass sich eine fremde Kultur ausbreitet bzw. "einsickert", halte auch ich es nicht für vergleichbar mit der Minarettgeschichte.

Heute gibt es eine Diskussion von den verschiedenen Slowenenvertreter-Organisationen über sich selber und damit über die Sinnhaftigkeit mehrere Organisationen für eine Volksgruppe.
http://kaernten.orf.at/magazin/studio/radio/stories/407584/ hat geschrieben:Drei Organisationen – drei Positionen, kein gemeinsamer Kurs. In der Radio Kärnten Streitkultur diskutieren darüber heute ab 21.03 Uhr unter anderen Vertreter der drei Kärntner Slowenenorganisationen.

Unter der Leitung von Wolfgang Dittmar diskutieren:
• Marjan Sturm, Zentralverband
• Bernard Sadovnik, Gemeinschaft
• Karel Smolle, Rat
• Vladimir Smrtnik, Einheitsliste
• Vida Obid, Publizistin
Und [url=mms://gcssrv.pkf.speednet.at/WSX/oe2ktn]hier[/url] kann man es sich anhören.
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Tom
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Dez 2009 08 10:30

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von Tom

France Prešeren hat geschrieben:Da es dabei nicht darum geht, dass sich eine fremde Kultur ausbreitet bzw. "einsickert", halte auch ich es nicht für vergleichbar mit der Minarettgeschichte.
Um so schlimmer. Hier geht es lediglich um eine "simple" Ortstafelregelung. Was kommt dann? Werden die Koroški Slovenci dann vielleicht geknebelt?

Österreich sollte langsam "erwachsen" werden, was dieses Thema angeht.
Auch hier in Deutschland gibt es eine nationale Minderheit die anerkannt wurde.
Die Sorben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sorben

Da man von der slowenischen Minderheit keinerlei Terror oder kulturelle Unterwanderungspläne befürchten muß, versteh ich das getue nicht. :nono:


Gruß
Tom
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Dez 2009 09 07:57

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Vor allem, weil manche Zahlen davon ausgehen, dass rund 2/3 aller Südkärntner slowenische Wurzeln haben. Aber es ist bekannt, dass gerade bei solchen Verhältnissen eine besonders extreme Haltung gegenüber der "fremden" Volksgruppe eingenommen wird, gerade weil man sich selber als besonders loyal und treu der derzeit herrschenden Mehrheit gegenüber darstellen will. Das ist nicht neu und findet man immer wieder bei ähnlichen Konstellationen.

Und Dörfler macht auch weiterhin Stimmung und Wählerstimmen mit der Ortstafelfrage, denn anders gibt es für ihn derzeit keine Möglichkeit einen Blumentopf zu gewinnen.
http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/116272/ hat geschrieben:Die Pressekonferenz des LH Gerhard Dörfler (BZÖ) zum Thema "Aktuelles zur Ortstafel- und Volksgruppenfrage in Kärnten" in Wien/ Dunaj ist für SPÖ Klubobmann Herwig Seiser im Hinblick auf die verheerenden Finanzen des Landes nur eine "orange Ablenkungs-PK".

Seiser kritisiert den Umstand, dass sich Dörfler aus dem Budgetausschuss davonstehle, um sich in Wien in der Ortstafelfrage wohl wieder der Lächerlichkeit preis zugeben. Für Seiser ist das Ironie pur: "Da reist Dörfler ins noble Sacher nach Wien, um dort just über ein Thema Auskunft zu geben, von dem er laut Staatsanwaltschaft null Ahnung hat." Die Finanzprobleme lasse Dörfler mit großer Sicherheit zu Hause in Kärnten, wo sich andere mit dem Problem befassen müssten, schließt Seiser.
:drehend:

Wer sich übrigens die oben angesprochene Radio-Sendung anhören möchte, kann sie sich [url=mms://apasf.apa.at/radio_ktn_ondemand_worldwide/2009-12-07_2103_sd_65_STREITKULTUR_SK-Slowenenverbaende.WMA]hier[/url] anhören.
Wer nicht so viel Zeit und/oder Lust hat sich die ganze Sendung anzuhören, kann sich hier eine Zusammenfassung durchlesen.
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Dez 2009 10 11:11

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Das ist aus Kärnten geworden durch die Rattenfänger von..... äh durch das BZÖ.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/527164/index.do?_vl_backlink=/home/index.do hat geschrieben:Nun ist es amtlich: Österreich hat ein „Kärnten-Problem“. Laut Bericht des Staatsschuldenausschusses, der am Mittwoch präsentiert wurde, ist die Pro-Kopf-Verschuldung in Kärnten seit 2007 von 1549 Euro auf ein Rekordniveau von 2254 Euro explodiert.

Spekulationen über eine Pleite Kärntens hält Bernhard Felderer, Vorsitzender des Staatsschuldenausschusses, jedoch für übertrieben – auch wenn das Land Haftungen für die schwer angeschlagene BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria in der Höhe von achtzehn Milliarden Euro übernommen hat. „Dass da ein Konkurs eines Bundeslandes entsteht, das sehe ich noch nicht.“ Im schlimmsten Fall müsse der Bund einspringen. Felderer empfiehlt Kärnten einen strikten Sparkurs. „Die Ausgabenpolitik war sehr intensiv in den vergangenen Jahren“, meint der Wirtschaftsforscher und verweist auf Wahlzuckerln der Kärntner Regierungspartei BZÖ.

Doch der Appell stößt bei Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) in Klagenfurt weitgehend auf taube Ohren. Nach Aktionen wie Müttergeld und Billigbenzin will er 2010 den „Jugendtausender“ einführen. Alle 16- bis 18-Jährigen bekommen 1000 Euro geschenkt – für den Führerschein oder die erste Wohnung.

Da die Bundesländer weitgehend autonom sind, hat die Regierung in Wien nicht allzu viele Möglichkeiten, die Kärntner zur Vernunft zu bringen. Höchstens über den Finanzausgleich können die Daumenschrauben angesetzt werden.
Ja, man braucht auch noch ein paar Geschenke um gewählt zu werden. Das Hetzen mit der Ortstafelfrage reicht nun auch wieder nicht. Frei nach dem Motto: wir haben kein Geld, also hauen wir es raus!
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xchen1213
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Jan 2010 18 15:24

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von xchen1213

Mehr davon :klatschend: :klatschend: :klatschend:

Die Sprache der Patienten sprechen
Am LKH Villach lernen Ärzte und Pflegepersonal Slowenisch und Italienisch und interkulturelle Kompetenzen - Das Projekt wurde nun auch von der EU ausgezeichnet

Der Bedarf an grenzüberschreitendem Denken am Arbeitsplatz Krankenhaus ist in Kärnten naturgemäß groß: aufgrund der zentralen Lage im Alpen-Adria-Raum werden pro Jahr rund 3.000 ausländische Patienten, hauptsächlich aus Italien und Slowenien, am LKH Villach behandelt. Mitarbeiterförderung geht dort daher Hand in Hand mit der Förderung von Mehrsprachigkeit und interkulturellem Lernen.
Barrieren abbauen

Austauschprogramme, Sprachkurse, neue Lehr- und Lernmethoden und Seminare zur Stärkung der interkulturellen Kompetenzen und ein mehrsprachiges Informationsangebot für Patienten sollen mögliche Hindernisse bei der Aufnahme und Behandlung von Patienten reduzieren - Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede nicht im Wege stehen.

Konkret arbeiten Ärzte und Mitarbeiter der Pflege in anderen Krankenanstalten in Italien und Slowenien mehre Wochen mit - ihre italienischen und slowenischen Kollegen bekommen umgekehrt Einblicke in Kärnten. In Zusammenarbeit mit Sprachexperten und -trainern gibt es Sprachkurse für Italienisch, Slowenisch und Deutsch als Fremdsprache. Zusätzlich werden Kurse für Englisch und Kroatisch angeboten. Innovative Lern- und Lehrmethoden wie Lernpartnerschaften und der Einsatz neuer Medien helfen beim Weiterbilden.

Service für Patienten und Besucher

Für die Patienten gibt es Infobroschüren in mehreren Sprachen, multilinguale Aufnahmeformulare und Einverständniserklärungen und einen mehrsprachigen Internetauftritt. Begonnen wurde auch mit dem Aufbau eines mehrsprachigen Leitsystems für Besucher. Hausinterne Dolmetscher und mehrsprachiges medizinisches Personal kommen ebenfalls zum Einsatz.

Umsetzung am Arbeitsplatz

"Das Programm unterstützt unsere Mitarbeiter in ihren fachlichen, aber auch sozialkommunikativen und organisatorischen Fähigkeiten und trägt so zu einer Stärkung des Qualitätsmanagements im Hause bei", sind Pflegedirektorin Kornelia Fiausch, der ärztliche Direktor Ralph Spernol und der kaufmännische Direktor des LKH Villach, Karl Wulz, überzeugt. Für die Mitarbeiter bestehe der persönliche Gewinn in einer erweiterten Perspektive durch das gegenseitige Lernen voneinander und in der Motivation das Neue auch am eigenen Arbeitsplatz umzusetzen.

Übertragbares Konzept

Die Qualitätssicherung des interkulturellen Weiterbildungsprogramms erfolgt über laufende Evaluierung. Ausgezeichnet wurde das bereits mehrfach prämierte Projekt Ende vergangenen Jahres mit dem ESIS-Europasiegel für innovative Sprachenprojekte. Übertragbar wäre das Konzept auch auf andere Krankenanstalten in der Grenzregion. (derStandard.at, 18.1.2010)

http://derstandard.at
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Tom
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Jan 2010 22 14:09

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von Tom

"Ortstafelfrage soll Chefsache werden"

Der Obmann der Gemeinschaft der Kärntner Slowenen, Bernard Sadovnik, begrüßt die "klare Haltung" von Außenminister Spindelegger in der Ortstafelfrage. Er fordert von Kanzler Faymann, "diese Frage zur Chefsache zu erklären und Gespräche mit allen zu beginnen."

"Schon erarbeitete Vorschläge"
In einer Aussendung betont Sadovnik, dass es tatsächlich an der Zeit wäre, die Ortstafelfrage auf Grundlage von schon erarbeiteten Vorschlägen, unter Berücksichtung aller diesbezüglichen VfGH-Entscheidungen, zu lösen.
Das entspreche auch der Erwartungshaltung der überwältigenden Mehrheit der Kärntner Bevölkerung, meint Sadovnik.
Hier gibts mehr davon: http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell


Na, endlich dürfen mal die Chefs ran.. :hutzigarre:


Obs was bringt :ueberleg:
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Jan 2010 22 14:20

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Es soll mal wieder abgelenkt werden. Das Thema war schon öfters in den Händen verschiedener Kanzler, Präsidenten und Landeshauptmänner. Höhere "Chefs" gibts in Österreich nicht und vor allem gibts nichts höheres als den VfGH.

Auch jetzt wieder wurden die Ortstafeln aus dem Hut gezogen um vom Hypo Desaster abzulenken und den sonstigen Haushaltsproblemen in Kärnten. Der einzige Unterschied ist, dass die neuerliche Diskussion nicht von der FPK (ehem. BZÖ) sondern der ÖVP angefangen wurde. Aber die regieren ja in Kärnten mit.
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Jan 2010 23 21:00

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von Tom

France Prešeren hat geschrieben:Es soll mal wieder abgelenkt werden....
...Auch jetzt wieder wurden die Ortstafeln aus dem Hut gezogen um vom Hypo Desaster abzulenken und den sonstigen Haushaltsproblemen in Kärnten. ...
Wie gut, wenn man in solch schwierigen Zeiten einen Nachbarn wie Slowenien zur Seite hat.. :welcome:


Gruß
Tom
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Jan 2010 27 19:23

Re: Was sind Gesetze in Österreich wert?

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Interview mit Samuel Žbogar zu den Minderheitsrechten in Österreich/Kärnten.
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/535858/index.do?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do hat geschrieben:„Die Presse“: Österreichische Politiker, zuletzt Außenminister Spindelegger, versprechen immer wieder gerne eine Lösung der Ortstafelfrage. Unternimmt Wien genug, damit in Kärnten ausreichend viele zweisprachige Tafeln aufgestellt werden?

Samuel Žbogar: Österreichs Regierung erkennt die Notwendigkeit an, diese Angelegenheit zu lösen. Sie muss die Lage in Kärnten berücksichtigen, aber wir würden gerne einmal Resultate sehen.

Ihre Regierung hat angedeutet, den Konflikt auf eine internationale Ebene zu heben. Wie wollen Sie das bewerkstelligen?

Žbogar: Österreichs internationale Verpflichtung ergibt sich aus Artikel7 des Staatsvertrags.

Premier Pahor hat zuletzt erstmals erklärt, dass Slowenien ein Nachfolgestaat Jugoslawiens ist, das den Staatsvertrag 1955 mitunterzeichnet hat. Österreich streitet das ab.

Žbogar: Natürlich sind wir so wie andere ehemalige jugoslawische Republiken ein Nachfolgestaat Jugoslawiens. Slowenien hat dies 1991 in seiner Unabhängigkeitserklärung festgehalten. 2001 haben zudem alle Nachfolgestaaten ihren Status gegenseitig anerkannt.

Dann könnte auch Mazedonien mitreden, wenn es um den Staatsvertrag und Minderheitenrechte in Kärnten geht. Das wäre absurd.

Žbogar: Slowenien hat als einziger Nachfolgestaat eine Grenze mit Österreich, und Slowenen sind eine Minderheit in Österreich. In unserem Interesse liegt, dass die slowenische Minderheit Schutz gemäß dem Staatsvertrag genießt. Österreich akzeptiert das, unabhängig davon, ob es uns als Nachfolgestaat anerkennt oder nicht.

Haben Sie die anderen Unterzeichner des Staatsvertrags notifiziert, dass Slowenien sich als Nachfolgestaat betrachtet?

Žbogar: Nein.

Warum? Weil Sie sich Ihrer Position nicht so sicher sind?

Žbogar (lacht): Da sind wir uns schon sicher. Es läuft immer noch ein Debatte in Slowenien, auch innerhalb der Regierung, ob Notifizierungen nötig sind. Die Öffentlichkeit und das Parlament machen großen Druck, den Streit zu internationalisieren.

Was ist Ihre Position?

Žbogar: Ich will den vollen Schutz der slowenischen Minderheit erreichen. Erreichen wir das durch Notifizierung, durch eine Internationalisierung des Streits?

Könnte Slowenien als ein Nachfolgestaat die anderen Signatarstaaten zu einer Konferenz bitten, um gemeinsam von Österreich zu verlangen, dass es den Staatsvertrag erfüllt.

Žbogar: Wir könnten das jetzt auch schon tun, ohne Notifizierung.

Warum machen Sie es nicht?

Žbogar: Die Zeit ist nicht reif. Wir müssen das große Bild im Auge behalten. Wir haben sehr gute Beziehungen zu Österreich, sind gemeinsam in der EU. Die Ortstafelfrage ist ein Hindernis, das wir bilateral aus dem Weg räumen sollten. Das heißt aber nicht, dass ich andere Optionen ausschließe.

Stimmt es, dass Ihre Regierung in der Causa Ortstafeln bereits mit Russland gesprochen hat?

Žbogar: Wir hatten mehrere Konsultationen, mit allen Signatarstaaten des Staatsvertrags.

Erwägen Sie auch, den Ortstafelstreit in der EU oder in der UNO vorzubringen?

Žbogar: Wenn wir zum Schluss kommen, dass die Angelegenheit in Österreich nicht gelöst wird und die Situation der slowenischen Minderheit schlecht ist, dann gibt es mehrere Optionen, das Thema zu internationalisieren: im Europarat, in der UNO, in der EU.

Können Sie nachvollziehen, warum Kärnten die Ortstafeln nicht aufstellt?

Žbogar: Man müsste glauben, dass Österreich ein Rechtsstaat ist und Entscheidungen seines eigenen Verfassungsgerichts implementiert. Aber offensichtlich ist viel Geschichte involviert. Unseligerweise ist die Angst vor den Kommunisten aus dem Süden so tief verwurzelt in Kärnten, dass sie immer noch da ist, obwohl Slowenien seit 20 Jahren ein demokratisches Land, seit fast sechs Jahren EU-Mitglied ist und offene Grenzen zu Österreich hat. Diese Angst ist irrational. Es ist schwer zu verstehen, wie es heutzutage in Europa ein Problem sein kann, zweisprachige Tafeln aufzustellen. Wir haben 3000 Italiener an der Küste, wir haben 7000 Ungarn, und dort ist alles zweisprachig.

Warum haben dann die deutschsprachigen Bürger um Maribor keine Schilder in ihrer Sprache?

Žbogar: Sie sind eine deutschsprachige Gruppe, die auf Basis eines Kulturabkommen mit Österreich Unterstützung erhält. Aber sie sind keine Minderheit.

Es sah mal so aus, als würde das Atomkraftwerk Krško gestoppt. Jetzt spricht man vom zweiten Reaktor.

Žbogar: Es ist noch keine Entscheidung gefallen, aber ein zweiter Reaktor ist in Planung.

Sind Sie dafür?

Žbogar: Ich ziehe Atomkraftwerke Kraftwerken vor, die CO2 ausstoßen.

Krško liegt auf einer Erdbebenlinie.

Žbogar: Ich verstehe die Ängste, auch in Slowenien, das es als erstes treffen würde.

Österreich wäre als zweites dran.

Žbogar: Es ist ein sicheres Westinghouse-Kraftwerk. Wie haben alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um Unfälle zu verhindern.
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