Aufarbeitung Volksabstimmung 1920 Kärnten über Zugehörigkeit
Verfasst: 8. Okt 2014 20:34
10. Oktober 2014: Feindbilder überwinden
Eine Initiative will die Geschichte der Kärntner Volksabstimmung von 1920 in Kärnten und Slowenien versöhnlich aufarbeiten. Am Donnerstag gibt es erstmals ein gemeinsames Gedenken der Traditionsverbände beider Länder. Alte Feindbilder sollen überwunden werden.
Unter dem Motto „Erinnern - Versöhnen - Zukunft gestalten“ riefen am Mittwoch Vertreter aus Kärnten und Slowenien zum grenzüberschreitenden Dialog auf. Am Stadtfriedhof in Völkermarkt liegen sie nebeneinander: Die einstmals verfeindeten, toten Soldaten des SHS-Staates (Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca/Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen; Anm.) und die Kärntner Abwehrkämpfer. Am 9. Oktober soll an ihren Gräbern der Opfer der Kriege gedacht werden, unter dem Motto: Sie starben im Glauben an ihre Heimat, weil die Politik nicht in der Lage war, die Konflikte friedlich zu lösen.
Erstmals werden auch Vertreter vom Klub der Kärntner Slowenen an dem Gedenken teilnehmen. Das ist ein Traditionsverband, ähnlich dem Kärntner Heimatdienst, aber auf slowenischer Seite. In ihm sind die Nachkommen jener Kärntner Slowenen organisiert, die Kärnten nach 1920 zu Tausenden verließen, weil sie den Ausgang der Volksabstimmung zugunsten Österreichs als Niederlage betrachteten. Das gemeinsame Gedenken sei ein großer Scritt in Richtung Zukunft sagte Marjan Sturm. Er ist Teil der Initiative Erinnern - Versöhnen - Zukunft gestalten. Es zeige, dass man die Chance habe, in der Alpe-Adria-Region etwas zu entwickeln. Man müsse anhand weltweiter Konflikte zeigen, es sei möglich, ehemalige Feinde an einen Tisch zu bringen.
Jahrzehntealte Konflikte überwinden
Festgehalten wurde diese Vision auch in einer Deklaration, an der etwa 30 Personen mitarbeiteten, darunter Friedensforscher, Wissenschaftler und Vertreter der Traditionsverbände aus Kärnten und Slowenien. Das Ziel der zivilgesellschaftlichen Initiative sei es, jahrzehntelange Konflikte zu überwinden, so Josef Feldner von der Kärntner Konsensgruppe. Konfliktpotenzial ergebe sich oft aus einseitiger Beurteilung der Vergangenheit. Man wolle die Geschichte gemeinsam aufarbeiten. Sonst bestehe die Gefahr, wie es in der Deklaration heißt, dass alte Feindbilder in Krisenzeiten wieder aufleben. Der Deklaration sollen weitere Projekte folgen. So soll die Darstellung der Volksabstimmung in den Schulbüchern in Österreich aber auch in Slowenien einer Überprüfung unterzogen werden.
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Eine Initiative will die Geschichte der Kärntner Volksabstimmung von 1920 in Kärnten und Slowenien versöhnlich aufarbeiten. Am Donnerstag gibt es erstmals ein gemeinsames Gedenken der Traditionsverbände beider Länder. Alte Feindbilder sollen überwunden werden.
Unter dem Motto „Erinnern - Versöhnen - Zukunft gestalten“ riefen am Mittwoch Vertreter aus Kärnten und Slowenien zum grenzüberschreitenden Dialog auf. Am Stadtfriedhof in Völkermarkt liegen sie nebeneinander: Die einstmals verfeindeten, toten Soldaten des SHS-Staates (Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca/Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen; Anm.) und die Kärntner Abwehrkämpfer. Am 9. Oktober soll an ihren Gräbern der Opfer der Kriege gedacht werden, unter dem Motto: Sie starben im Glauben an ihre Heimat, weil die Politik nicht in der Lage war, die Konflikte friedlich zu lösen.
Erstmals werden auch Vertreter vom Klub der Kärntner Slowenen an dem Gedenken teilnehmen. Das ist ein Traditionsverband, ähnlich dem Kärntner Heimatdienst, aber auf slowenischer Seite. In ihm sind die Nachkommen jener Kärntner Slowenen organisiert, die Kärnten nach 1920 zu Tausenden verließen, weil sie den Ausgang der Volksabstimmung zugunsten Österreichs als Niederlage betrachteten. Das gemeinsame Gedenken sei ein großer Scritt in Richtung Zukunft sagte Marjan Sturm. Er ist Teil der Initiative Erinnern - Versöhnen - Zukunft gestalten. Es zeige, dass man die Chance habe, in der Alpe-Adria-Region etwas zu entwickeln. Man müsse anhand weltweiter Konflikte zeigen, es sei möglich, ehemalige Feinde an einen Tisch zu bringen.
Jahrzehntealte Konflikte überwinden
Festgehalten wurde diese Vision auch in einer Deklaration, an der etwa 30 Personen mitarbeiteten, darunter Friedensforscher, Wissenschaftler und Vertreter der Traditionsverbände aus Kärnten und Slowenien. Das Ziel der zivilgesellschaftlichen Initiative sei es, jahrzehntelange Konflikte zu überwinden, so Josef Feldner von der Kärntner Konsensgruppe. Konfliktpotenzial ergebe sich oft aus einseitiger Beurteilung der Vergangenheit. Man wolle die Geschichte gemeinsam aufarbeiten. Sonst bestehe die Gefahr, wie es in der Deklaration heißt, dass alte Feindbilder in Krisenzeiten wieder aufleben. Der Deklaration sollen weitere Projekte folgen. So soll die Darstellung der Volksabstimmung in den Schulbüchern in Österreich aber auch in Slowenien einer Überprüfung unterzogen werden.
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