Seite 1 von 1

Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe?

Verfasst: 11. Sep 2016 13:54
von France Prešeren
Das slowenische Justizministerium hat einen Änderungsvorschlag eingereicht zur Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe. Die lebenslange Freiheitsstrafe gibt es in Slowenien noch nicht so lange. Sie wurde unter Janšas erster Regierungszeit 2008 eingeführt und konnte seit November 2008 ausgesprochen werden. Nach bald acht Jahren wurde diese Strafe in Slowenien kein einziges Mal verhängt.

Gemäß der jetzt noch gültigen Rechtsvorschrift kann eine lebenslange Haft für Genocid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Kriegsaggressionen, bei 2 oder mehr Terroranschlägen, Mord, Präsidentenmord, Geiselnahme, Bedrohung von Personen unter internationalem Schutz sowie bei einer ernsthaften Bedrohung der slowenischen Souveränität und ihrer demokratischen Grundordnung verhängt werden.

Desweiteren werden Änderungen bezüglich der terroristischen Bedrohung vorgeschlagen. Als Aufhetzung und öffentliche Verherrlichung des Terrorismus wird nicht mehr nur die tatsächliche Förderung von Terroranschlägen angesehen, sondern bereits Aufhetzung und öffentliche Verherrlichung dessen. Hinzu kommen soll der Straftatbestand, zu Zwecken des Terrorismus' ausreisen zu wollen, was mit 8 Jahren Haft bedroht werden soll. Für die Organisation solcher Fahrten für andere soll es sogar bis zu 10 Jahre Haft geben. Auch eine Ausweisung ist bei ausländischen Tätern in diesen Fällen vorgesehen.

Natürlich wird auch der Amtsschimmel nicht vergessen. So soll Amtsmissbrauch eines Mitarbeiters eines Ministeriums zukünftig mit zwei statt mit einem Jahr Haft bedroht werden.

Als von Deutschland geprägter Mensch könnte es etwas befremdlich wirken, dass niemand, möge er auch noch so gefährlich sein und eine Rückfallwahrscheinlichkeit noch so hoch sein, für immer eingesperrt werden kann. Alternativ bleibt in Slowenien eine maximale Freiheitsstrafe von 30 Jahren. In Norwegen sind es übrigens lediglich 21 Jahre. Nachdem auch Kroatien, BiH und Serbien keine lebenslange Freiheitsstrafe kennen, dürfte es diese offiziell auch in Jugoslawien nicht gegeben haben. Reine Vermutung, aber anders kann ich mir nicht erklären, weshalb gerade die Nachfolgestaaten Jugoslawiens diese Strafe zumeist nicht kennen. Stattdessen behilft man sich mit sehr langen Freiheitsstrafen. So ist die maximale Freiheitsstrafe in BiH 45 Jahre und in Kroatien sogar 50 Jahre.

Welche Erfahrungen Norwegen mit lediglich 21 Jahren Maximalfreiheitsstrafe gemacht hat, weiß ich nicht. Jedoch erscheinen mir auch 30 Jahre als relativ kurz für Menschen, die keinerlei Empathie in ihrem Gehirn haben. Andererseits, was hilft eine mögliche Höchststrafe von Lebenslang, wenn sie niemand verhängt? Aber schadet es deswegen, sich diese Möglichkeit für einen besonders krassen Fall offen zu lassen? Dass lebenslänglich nicht verhängt wird, um jemanden zu resozialisieren, dürfte klar sein. Es geht bei diesen extrem hohen Strafen auch nicht mehr um Abschreckung. Einziger Sinn und Zweck sehr langer Haftstrafen kann nur der Schutz anderer Menschen sein und ob der bei einem Häftling von vielleicht 50 Jahren bei seiner Entlassung nicht mehr nötig ist, wage ich zumindest zu bezweifeln.

Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe?

Verfasst: 12. Sep 2016 08:09
von robbie-tobbie
Also, ich bin GEGEN die Abschaffung, ganz klar. Ob die lebenslange Haftstrafe BISHER verhängt wurde oder nicht, spielt dabei m.E.n. keine Rolle. Gerade Menschen ohne Empathie (klassisches Wesensmuster von Psychopaten) stellen IMMER eine Gefahr für die Menschheit dar. Und die gehören, wenn möglich, für immer weggesperrt. Was ich mich bei der bisherigen Regelung allerdings frage: warum müssen es mindestens ZWEI Terroranschläge sein...? Reicht einer nicht? In DIESE Richtung könnte noch etwas nachgebessert werden.
Ansonsten bin ich definitiv für die anderen, oben angesprochenen Verschärfungen. Wenn ich mir alleine überlege, wieviele potentiell schwer-Kriminelle mildernde Umstände für ihre ach so schwere Kindheit angerechnet bekommen oder sogar frei gesprochen werden... ich hab früher auch den Hintern versohlt bekommen. Würde das rechtfertigen, dass ich jetzt ein assoziales, brutales Arxxxloch wäre? Aus meiner Sicht kaum. Sehr emotionales Thema übrigens, was Du da ansprichst...

Viele Grüße, Robert

Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe?

Verfasst: 16. Sep 2016 15:14
von Benutzer 989 gelöscht
den Janza hätte man selber lebens lang einsperren sollen? und noch paar zahlreich andere Slowenen,
welche schwerverbrechermässig unterwegs sind......speziell diese ganzen Urkundenfälscher, Betrüger und diese Kapitalverbrecher...

alle in Knast....diese kriminellen ........löcher..

Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe?

Verfasst: 28. Sep 2016 11:42
von Tom
Schwieriges Thema. Hier scheiden sich tatsächlich viele Geister. Es kürzlich kam ein Bericht im Tv über eine " Strafinsel" in Norwegen. Dort sind tatsächlich Schwerverbrecher ( auch Mörder) untergebracht. Sie müssen sich, unter Aufsicht, quasi Selbstversorgern. Der Erfolg, was das Thema Resozialisierung angeht, ist wohl durchaus erkennbar. Dennoch ist es für viele Angehöhrige der Opfer nicht zu verstehen, das die Täter so fürsorglich behandelt werden. Die meisten erkennen darin keine Strafe. Denn , wer einem Menschen gewollt das Leben nimmt, so die überwiegende Meinung, hat sein Recht in der Gesellschaft zu Leben verwirkt .
Ich selbst tue mich bei dem Gedanken auch schwer, an eine gerechte Strafe zu denken.
Anders ist es bei Steuerhinterziehern, oder Betrügern. Diese werden oft gnadenloser Bestraft, als Mörder oder Kinderschänder.
Letztendlich: Ich bin für eine härtere Bestrafung für Mörder/ Sexualstraftäter/ kinderschänder und Terroristen. Die gehören Lebenslang weggesperrt.

Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe?

Verfasst: 4. Okt 2016 10:08
von robbie-tobbie
Tom hat geschrieben:Letztendlich: Ich bin für eine härtere Bestrafung für Mörder/ Sexualstraftäter/ kinderschänder und Terroristen. Die gehören Lebenslang weggesperrt.
Hundertprozentige Zustimmung, mehr gibt´s dazu nicht zu sagen.


Viele Grüße, Robert