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Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 7. Aug 2009 16:14
von France Prešeren
http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/109340/ hat geschrieben:Grünes Forum Alpen-Adria war in Krško
Die Kärntner Grünen haben mit Kollegen aus dem Alpe-Adria-Raum das Atomkraftwerk Krško besucht. Das Resümee: Die Risiken seien nach wie vor unüberschaubar. Erneut wird ein Aus- und Neubaustopp für AKWs gefordert.

"Offenbar ist Ausbau noch nicht fix"
Die Pläne für den zweiten Reaktor seien offenbar noch nicht fixiert, sagte die stellvertretende Landessprecherin der Kärntner Grünen Zalka Kuchling. "In der slowenischen Politik gibt es da offenbar noch Spielraum. Wir müssen diese Zeit nutzen, um die Menschen besser zu informieren, zumal eine Volksabstimmung geplant ist. Die Stimmung in der Bevölkerung scheint lakonisch, sie glauben, ohne Krsko würde in Slowenien das Licht ausgehen."
Die schauen sich das Kraftwerk an, um dann zu der Forderung zu kommen, die sie schon zuvor stellten? Der Sinn dessen bleibt mir verborgen.
Vielleicht sollten wir in Zukunft Vegetarier fragen, wie Tiere geschlachtet werden sollen?!

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 7. Aug 2009 23:49
von Benutzer 989 gelöscht
Zumindest hat Krsko ein Zwei-Kreis-System=(amerikanischer Reaktor); nicht so ein löchriges System = Tschechien/Ukraine, Weissrussland usw.
Da wird es eher im ferneren Osten krachen als in Krsko? Irgendwann wird dort eh ein neues Kraftwerk gebaut? Hoffentlich von Siemens? ( von den "Atom-Kraft-Gegnern" wird bestätigt, dass die Deutschen eine der sichersten AKWs bauen! )

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 8. Aug 2009 00:42
von France Prešeren
Ich habe keine Ahnung wie ein KKW funktioniert und ich weiß auch nicht, wie das Liebesleben von Pflastersteinen aussieht.

Überzeugt bin ich jedoch davon, dass es derzeit KEINE Alternative gibt, die alle Kernkraftwerke ersetzen kann. Und die ganzen "Umweltschützer" sind sicher wichtig, um uns ins Gewissen zu reden, doch sie lügen, wenn sie sagen, dass KKW's nicht notwendig sind. Das ergibt sich alleine aus Bedarf und Angebot von Energie.

Weshalb gerade die Österreicher es so arg auf Krško abgesehen haben, bleibt mir schleierhaft. Hat sich schon mal ein Österreicher über ein KKW in D beschwert?

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 9. Aug 2009 13:34
von Tom
Hallo France.

Zumindest eine Deiner Fragen kann ich Dir beantworten.
Franci frägt indirekt:
Ich habe keine Ahnung wie ein KKW funktioniert ....?
Es ist eigentlich ganz simpel. ( Wenn man mal die technische und die physikalische Herausvorderung ausklammert)
Der elektrische Strom wird in einem Generator erzeugt. Dazu muss dieser gedreht werden.
Diese Arbeit wiederum wird von einer Turbine übernommen, welche ihrerseits durch Dampf angetrieben wird.
Um nun diesen erforderlichen Dampf zu produzieren, braucht man Wasser und Wärme.

Um genug Wärme zu erzeugen braucht man einen sehr guten und Kraftvollen Brennstoff.
Den findet man im Uran.
:arrow:
  • :!: Wie alle Materie, besteht Uran
    aus Atomen. Ein Atom besteht aus zwei Gruppen von Bausteinen: innen der Atomkern, aussenherum
    die Elektronen. Für die Wärmeerzeugung benützt man nur die Atomkerne - daher
    auch der Name "Kernkraftwerk". Mit Hilfe von "kleinen Geschossen" - Neutronen, ein elektrisch
    neutrales Teilchen - werden die Atomkerne gespalten.
Beim Spalten der Atomkerne fliegen ein haufen sog. Kernbruchstücke umher. Die dadurch entsehende Bewegungsenergie wird in Wärme umgewandelt und diese wird dann zum erhitzen des Wassers herangezogen. Nun dreht sich die Turbine, die den Generator antreibt, der wiederum Strom produziert.
Ich weiß, ein Abschluß in Kernphysik würde ich damit nicht schaffen. :peinlich:


Zur 2.Frage von Dir.
Franci frägt indirekt:
...und ich weiß auch nicht, wie das Liebesleben von Pflastersteinen aussieht?
Tut mir leid, aber hierüber gibt es kaum bis gar keine Literatur.



Zum Thema: Ist Krško eine Gefahr?
Klar ist, das das AKW auf umstrittenem Territorium steht. Zumindest was die Geowissenschaft angeht.
Ein derartiges Projet auf Erdbebengefährdetem Gebiet, wird immer noch kritischer Beleuchtet, als ohnehin schon aufgrund der Tatsache das es sich um ein AKW handelt.
Fakt ist auch, das der enorme Energiebedarf unserer heutigen Lebensweise nicht so einfach mit alternativ Energieen abgedeckt werden kann.
Ich bin auch der Meinung, das die Atomenergie im Moment die einzigste und sauberste Art ( wenn man es mit sorgfallt betreibt) der Energiegewinnung ist.
Ein weiterer Minuspunkt ist die Endlagerung der ausgebrannten Stäbe.
Ich find allerdings auch, das die Grünen nicht immer nur alles kritisieren und als unheil darstellen sollten, was nicht in Ihre "Grüne-Heile-Welt"- Theorie passt
Vielmehr wäre es doch sinnvoll, mit den Slowenen zusammen nach sinnvollen und realistischen alternativen zu suchen. Aber soweit scheint der "grüne Gedanke" wohl nicht zu reichen.
Und schon deshalb sind die Grünen für mich keine wirkliche Umweltpartei, sondern eben nur eine weitere Form der politischen Ulkerei, die mit den ursprünglichen Gründergedanken nicht mehr viel Gemein haben.
Hauptsache mal eben ins politische Horn geblasen und an die Generation der Gutmenschen appeliert. Der nächste Schritt, der zu einer vernünftigen Umweltpolitik (die sich nicht nur durch Umweltsteuern und Strafsteuern zusammensetzt) führt, fehlt.


Gruß
Tom

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 9. Aug 2009 17:58
von France Prešeren
Ok, die wesentliche Frage bleibt also unbeantwortet. :wink:

In Krsko ist es ein mögliches Erdbeben, wobei zu hinterfragen wäre, inwieweit das beim Bau berücksichtigt wurde. In Deutschland werden dagegen mögliche Flugzeugabstürze herangezogen. Was die Endlagerung angeht, ist und bleibt das ein Problem, das auch einleuchtend ist. Man kann versuchen dieses Problem zu lösen oder eben alle KKW's abschalten, was, wie wohl alle Realisten einschätzen, derzeit nicht in Betracht gezogen werden kann.

Was mich im Wesentlichen jedoch nervt, ist die ständige Einmischung Österreichs in slowenische Angelegenheiten. Natürlich betrifft es im Falle eines Falles dann auch Österreich. Doch die Ukraine ist noch viel weiter weg und es hat uns dennoch nicht vor den Auswirkungen von Tschernobyl bewahrt. Hat sich ein österreichisches Gremium schon mal um die deutschen KKW's gekümmert? Ist mir zumindest nicht bekannt. Aber gegen Slowenien lässt es sich ja auch viel einfacher stänkern. :evil:

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 11. Aug 2009 01:08
von Zlatko
Plant denn Slowenien neben der zivilen Nutzung der Kernkraft auch ein militärisches Nuklearprogramm ? :lachen:

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 11. Aug 2009 13:01
von France Prešeren
Zlatko hat geschrieben:Plant denn Slowenien neben der zivilen Nutzung der Kernkraft auch ein militärisches Nuklearprogramm ? :lachen:
:totlach: Das ist dringend notwendig, damit der ADAC endlich aufhört gegen das Vignettensystem zu wettern! :lachend:

Und Italien will helfen, damit sie Istrien zurück bekommen. :wink:
http://derstandard.at/1246544420310/Italien-moeglicher-Partner-fuer-neues-slowenisches-AKW hat geschrieben:Italien will dem Nachbarland Slowenien beim Bau eines zweiten Reaktorblocks im Atomkraftwerk Krsko unter die Arme greife
Ljubljana - Rom könnte sich über den staatlichen Energiekonzern Enel oder die regionale Finanzierungsgesellschaft Friulia an dem Bauprojekt beteiligen, sagte der Präsident der norditalienischen Region Friaul-Julisch-Venetien, Renzo Tondo, dem Laibacher Wochenmagazin "Reporter". Im Gegenzug für den slowenischen Atomstrom würde Italien Erdgas liefern, schlug Tondo vor.

Ein hochrangiger slowenischer Regierungsvertreter bestätigte der Tageszeitung "Delo" (Dienstagsausgabe), dass das AKW-Projekt nur mit ausländischer Hilfe realisiert werden kann. Der milliardenschwere Reaktorbau übersteige nämlich die finanziellen Möglichkeiten Sloweniens, sagte der Energieexperte des slowenischen Wirtschaftsministeriums, Janez Kopac. Allerdings sei die Entscheidung zum Bau des zweiten Reaktorblocks noch nicht gefallen, verwies Kopac auf die dafür erforderliche Anpassung des staatlichen Energieprogramms. Über die Finanzierung des Projekts werde somit frühestens im Jahr 2013 oder 2014 beraten werden. Jedenfalls wolle Slowenien den Mehrheitsanteil in dem Projekt behalten, betonte der Ex-Umweltminister.

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 13. Aug 2009 21:04
von Benutzer 989 gelöscht
Die Finnen haben zu ihrem neuen KKW gleich einen Lagerungsstollen gebaut; dort dürfen keine ausländischen Altlasten gebunkert werden; nur der eigene Abfall.

Die Erdbebengefahr ist sicher eine zweites Kriterium; aber kracht es dort wirklich? Ich hätte da eher geologische Bedenken?
evtl. wird das Atomkraftwerk vom Boden verschluckt? :denkend_smilie:

1/3 v. ganz Slo soll ja recht unterspült/ausgehöhlt sein? vermutlich der Teil, den der Vatikan beansprucht? :mrgreen:

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 13. Aug 2009 22:09
von Tom
Zlatko hat geschrieben:Plant denn Slowenien neben der zivilen Nutzung der Kernkraft auch ein militärisches Nuklearprogramm ? :lachen:

Slowenien als Atommacht.. :lachen:

Der war gut. Die Slowenen haben doch erst das benzuten von Petarden verboten, da werden die wohl kaum ne A- Bombe erlauben... :lachend:


Gruß

Re: Ist Krško eine Gefahr?

Verfasst: 25. Aug 2009 12:49
von France Prešeren
http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/110508/ hat geschrieben:"Kein Verharren in Steinzeit-Atomenergie"
Zalka Kuchling, Mitglied des Grünen Alpen-Adria Forums, betont in einer Aussendung, dass es beim geplanten Ausbau des AKWs um eine entscheidende energiepolitische Weichenstellung für die gesamte Alpen-Adria Region gehe: "Entweder, wir schaffen jetzt gemeinsam die Wende hin zu erneuerbaren Energien oder wir verharren in der gefährlichen Steinzeit-Atomenergie. BK Faymann muss morgen in Slowenien eine Initiative für erneuerbare Energien starten und die slowenischen Staats- und Regierungschefs vom Ausstieg aus der Atomenergie überzeugen."
Wie jeder weiß, war die Nutzung von Atomenergie lange vor der Beherrschung des Feuers. :roll: