Klettern im Karst
In den löchrigen Kalkbergen über dem Meer sind geradezu Felsentheater entstanden, die zu den berühmtesten Klettergebieten Europas zählen.
Und eine Dame, 80 Jahre alt, ist mit dem Ansturm der Kletterer im Dorf Osp unweit der italienischen Grenze bei Triest, gewissermaßen zur Herbergsmutter geworden; Oma Eliza, die direkt unter "der Wand" wohnt. Für Generationen von Kletterern ist sie der erste Anlaufpunkt, wenn sie in einem der Amphitheater eine Tour klettern wollen.
Jetzt herrscht hier Hochbetrieb, da der Frühling normalerweise ein bisschen früher kommt. Im lieblichen Tal von Osp blühen schon die Obstbäume und Oma Eliza ist viel gefragt, wenn es um den richtigen Einstieg geht. Dabei lebt sie so wie es hier Tradition ist: in einem einfachen Steinhaus, gebaut aus Karst und neben dem Hausgarten bewirtschaftet sie immer noch ihren Weinberg.
Entdeckt wurden die Kletterfelsen schon vom berühmten Emilio Comici in den 1930er Jahren. Zu einem von Europas berühmtesten Sportklettergebieten wurde das verschlafene Osp aber erst Ende der 1970er. Und weil es hier damals rein gar nichts gab, wurde das den Felswänden am nächsten gelegene Haus zum Anlaufpunkt der Kletterergemeinde: das Haus von Mutter Elica. „Für ein altes Fahrrad und einen kleinen Hund“ heisst eine jener legendären Führen, die mitten durch das Dach einer Karsthöhle führt und zu den schwersten Sportkletterrouten der Welt zählte.
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