Rožnik folgt Bruno

[France Prešeren]

LHStv. Uwe Scheuch: Bär im Logartal/Slowenien erlegt aufgefunden
Utl.: "Hoffe auf lückenlose Aufklärung"
Klagenfurt (OTS) - Ein tragisches Ende nahm das Leben des
Braunbären, welcher vor wenigen Wochen von Slowenien nach Kärnten
gekommen war. "Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dem im
Logartal/Slowenien aufgefundenen erlegten Bären um Roznik, welcher
erst vor kurzem nach Kärnten gekommen war. Als Naturschutz- und
Jagdreferent bin ich zutiefst schockiert über den Abschuss des
Bären", so LHStv. Uwe Scheuch, welcher auf lückenlose Aufklärung des
Falls hofft.

Die Überreste des Bären wurden ohne Trophäe aufgefunden, die
Ermittlungen zur Auffindung des Täters. "Es ist für mich einfach
unbegreiflich, wie man so etwas tun kann. Leider gibt es überall
schwarze Schafe, generell zu verurteilen wäre hier falsch. Wir werden
den Täter finden, der diese Tat begangen hat", ist
Naturschutzreferent Scheuch überzeugt.
http://www.ots.at/presseaussendung.php? ... ch=politik

Bären haben anscheinend im deutschsprachigen Raum bzw. sehr nahe dran nicht wirklich Glück. Da hat sich der Wilderer eindeutig den falschen Bären gesucht. Bei wohl jedem anderen Bären wäre es noch nicht mal eine Randnotiz in einer Umweltzeitung gewesen doch bei diesem Bären werden sicher alle Register gezogen.

France

[Benno]

glaubst du das wirklich ?
hmm wenn es um Bruno (damals in Deutschland) ging da waren sie alle einer meinung,..aber hier was ist schon Slo und ein Bär
schau ma mal ob es was wird,..mit dem protest

ich hoff da bewegt sich was - denn in slowenien und in kroatien sind die tiere geschützt im gegenteil die werden aufgepäppelt und am leben gehalten in ihrer freien umgebung,..
tja immer diese deutschsprachigen schiss hasen *lach

[Tom]

Nun das liegt wohl auch an den Fehlern der Vergangenheit. Man hat z.B. in Bayern ( Alpenraum) schon früh in den 1950er Jahren angefangen auf den Tourismus zu bauen. Siedlungen wurden ausgebaut, Hotels und Skianlagen sowie Wanderwege angelegt. Der Mensch und sein neu erworbener Wohlstand rückte in den Mittelpunkt. Die Natur, vor allem die Raubtiere wie Bären und Wölfe, waren da natürlich nicht gerne gesehen.
Heute sieht das manch einer natürlich anders. Es ist aber nicht so einfach in eine so (relativ) dicht besiedelte Landschaft, wie das bayrische Alpenland Raubtiere wieder anzusiedeln. Man muß die Menschen langsam daran gewöhnen. Die Angst ist einfach noch zu Groß.

Man kann nicht in kurzer Zeit , die Versäumnisse der Vergangenheit korregieren. Hier sind die Erwartungen wohl zu optimistisch.

Die Slowenen und Kroaten leben seid je her mit den Bären. Selbst in Kitas und Schulen werden die Kinder und Eltern immer wieder im Umgang mit dem Bären "geschult".


Gruß
Tom

[France Prešeren]

Geschützt sind die Bären ja auch in Österreich. Aber was hilfts?! Weiß übrigens jemand was neues, ob da inzwischen jemand verhaftet oder vorgeladen wurde?

Mit Bruno war es so eine Sache. Erst haben sie sich alle darüber gefreut, zumindest die Offiziellen, doch dann hat man gemerkt, dass der Bär nicht wirklich scheu ist. Es gibt zwar auf dem Balkan eine ganze Menge Bären, doch die bekommt man ziemlich selten zu Gesicht, außer man geht explizit auf Bärensuche oder es läuft einem mal wieder ein Bär vor das Auto. So lässt es sich gut mit den Tieren leben, vor allem, wenn man bedenkt, dass Slowenien lediglich ca. halb so dicht besiedelt ist als Deutschland, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.

[Gast]

Hallo France,

du schreibst, dass es Bären nicht leicht haben im deutschsprachigen Raum. Stimmt auch, wenn man an "Bruno" in Bayern oder die Bärensituation Österreichs denkt.

Soweit ich gelesen habe, wurde der Bär "Rožnik" jedoch im slowenischen Logar-Tal (Logarska Dolina, war ich übrigens schon, den Rinka-Wasserfall dort besichtigt, war sehr schön) tot aufgefunden. Warum liegt da dann nicht die Vermutung näher, ein slowenischer Jäger (oder WIlderer) hat den Bären getötet?

Sicher gibt es in Slowenien viele Bären, besonders in den riesigen Karstwäldern im Süden, in den Alpen jedoch nur wenige - kann es sein, dass die Bären in den slowenischen Alpen nicht so willkommen sind?

Lep pozdrav, Chris

[France Prešeren]

Weshalb die Ermittler (also die Österreichischen) sofort davon ausgingen, dass die Tat in Österreich verübt wurde, ist, dass der Peilsender die letzte Ortung in Österreich von sich gab.

Allerdings kenne ich den genauen Ermittlungsstand nicht und natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass es ein Slowene war. Weiß vermutlich momentan noch niemand.

Willkommen kann man jedoch nur jemanden heißen, der dazu stößt. Die Bären sind jedoch heimisch in Slowenien und manche Schätzungen gehen sogar von rund 400 Bären aus. Stell Dir mal so viele Bären in Bayern vor. Da würde ja in Panik sogar der Bw Einsatz im Inneren erlaubt werden. In SLO kümmert das eher selten jemanden. Das ist eben der große Unterschied.

Aber bevor ich es vergesse, Willkommen im Forum!

[Gast]

Hallo,

vielen Dank für die herzlichen Willkommensgrüße!

Ja, die Slowenen haben im Allgemeinen ein entspannteres Verhältnis zu den Bären, weil es in Slowenien ja schon immer welche gab - und wie du sagst, es sind wohl rund 400 Stück (was man so liest, gezählt hab ich sie nicht ).
Ist für solch ein kleines Land schon eine ordentliche Anzahl - unvorstellbar in Bayern - aber man muss bedenken, dass in Slowenien (glücklicherweise, daher mag ich dieses Land ja so gern, obwohl ich Deutscher bin) in weiten Landesteilen die Natur das Landschaftsbild dominiert, es gibt dort einfach viel größere Waldgebiete als in Deutschland, egal ob nun z.B. auf Pokljuka und Jelovica, oder im Süden im Kocevsko - besonders diese (touristisch recht unbekannte) Landschaft im Süden fand ich toll, setzt sich ja nach Kroatien fort jenseits der Kolpa im Gorski Kotar und schließlich bis zu den Seen von Plitvice - wie ein riesiges grünes Band - früher war mir das garnicht so bewusst, welcher Naturschatz da im slowenisch-kroatischen Grenzgebiet zu finden ist.

[Tom]

Hallo Tamburaspieler

Du kennst Dich sehr gut aus in Slowenien. Machst Du Wander- oder Fahrradtouren in SLO ?
Ich selber habe in Slowenien auch schon viele Radkilometer zurückgelegt. Die Topographie verlangt, besonders beim Radeln, schon eine gewisse Grundkondition von einem ab.
Man wird aber mit einmaligen und traunhaften Ausblicken entschädigt.

Die Gefahr bei einer Radtour auf einen Braunbären zu treffen, ist wohl in der Region um Kočevje ( Unterkrain /Dolenjska) mit am größten.
Dort hat man auch sehr große Wälder und herrlich abgelegene Strassen.

[schild]da tanzt der Bär[/schild]

[Gast]

Hallo,

Wanderurlaube (meist in Bohinj und Umgebung) sowie Fahrten in andere Regionen des Landes. Besonders den Süden Sloweniens möchte ich noch genauer erkunden, vor allem das Kolpa-Tal beidseitig der Grenze mit seiner ursprünglichen Natur.
Wer von euch hat denn in Slowenien schon mal einen Bären beobachten können, in welcher Region und bei welcher Gelegenheit?

Lep pozdrav
Chris

[France Prešeren]

Also ich für meinen Teil, lasse gerne möglichst viel Luft und Weg zwischen einem Bären und mir. Da gehe ich eher auf Beerensuche als denn auf Bärensuche, wobei man dann natürlich auch auf einen Bären treffen könnte. Ist mir jedoch noch nicht passiert.

Die sind zum Glück sehr scheu und ich wandele nicht gerade wie eine Grazie über den Waldboden , weshalb sie sicher lange vorher weg sind, bis sie in meinen Blickbereich kommen würden.