Spekulanten verschärfen Griechenkrise

Nationale und internationale Politik

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arcalis
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Mär 2010 05 15:05

Ist der Euro wirklich in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von arcalis

Seit dem Bekanntwerden der Betrügereien der Griechen zur Erfüllung der Maastrich-Kriterien und deren drohendem Staatsbankrott geht die Frage um, ob diese Krise eine echte Gefahr für den Euro ist. Könnte der im Härtefall bevorstehende Zusammenbruch der griechischen Volkswirtschaft den Euro wirklich in die Knie zwingen? 16 Länder sind Mitglied der Währungsunion - davon machen ca. 8 Mio die Griechen aus. Und im entsprechenden Verhältnis dürfte auch deren Volkswirtschaft zu der der gesamten Währungsunion stehen. Selbst wenn die Griechen beim Beitritt betrogen haben - kann das das ganze, bisher erfolgreiche Währungsgefüge tatsächlich aus den Angeln heben? Grundsätzlich gibt es zunächst einmal keinen Zusammenhang zwischen Staatsfinanzen und der Stabilität einer Währung. Solange der Versuchung widerstanden wird, zum Stopfen der Löcher die Notenpresse anzuwerfen, bleibt die Währung stabil. Weil die im Umlauf befindliche Geldmenge gleich bleibt. Nur wenn eine Regierung sich das fehlende Geld nicht mehr am Markt besorgt, sondern bei der eigenen Notenbank, hat dies einen Einfluss auf die Stabilität. Aber das ist der Europ. Zentralbank verboten. Wie es auch der Bundesbank war. Und wer begeht diese "Todsünde"? Die USA und England, die ihre Notenbanken zwangen, Staatsanleihen aufzukaufen. So stopft man Löcher mit der Druckerpresse.
Es ist offensichtlich so, dass hier neben den tatsächlichen Problemen im Euroland Griechenland auch von anderen massiv versucht wird, das Vertrauen in den Euro zu erschüttern. Um diesen zu schwächen. Die USA, England, Hedgefonds - alle versuchen die Krise in diesem Sinne zu forcieren und bestmöglich daran noch zu verdienen.
Entscheidend wird sein, dass die EZB frei von Einflussnahmen der Politik und damit unabhängig bleiben wird. Dann wird der Euro solchen Krisen und Attacken überstehen. Aber nicht nur die Griechen, auch alle anderen müssen schnellstmöglich zusehen, dass sie ihre Staatsverschuldung in den Griff kriegen. Griechenland ist der Spitzenreiter, aber es gibt noch genug andere - auch D - die sich hier schnellstmöglich auf die in Maastricht festgelegten Grenzen der Verschuldung besinnen müssen.
Dieses "et ist noch imma jood jegange" ist nicht mehr. Vielleicht hat die Krise ja insoweit auch was Gutes - dass alle mal sehen, dass es mit dem "über die Verhältnisse leben" nicht mehr weitergehen kann. Das müssen die Regierungen verstehen - aber auch die Bürger. In Griechenland erfahren die Leute gerade am eigenen Leib, wohin es führt, wenn man es so praktizierte.
:grillen: :stoesschen: :rose: :hofmachen:
Versuchungen sollte man nachgeben.
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arcalis
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Mär 2010 06 16:57

Spekulanten verschärfen Griechenkrise

Ungelesener Beitrag von arcalis

SPIEGEL online
Finanzkrise in Griechenland - Deutsche Finanzaufseher decken Griechenland-Spekulationen in großem Stil auf
Zuerst war es ein Verdacht der EU-Kommission, jetzt wurde die BaFin fündig: Spekulanten haben in jüngster Zeit mit riskanten Finanzwetten zur Verschärfung von Griechenlands Finanzkrise beigetragen. Jetzt diskutieren Politiker und Finanzexperten über geeignete Gegenmaßnahmen. (...)
Im Februar hielten Anleger Kreditausfallversicherungen für griechische Anleihen im Wert von 85 Milliarden Dollar, doppelt so viel wie noch ein Jahr zuvor, heißt es in einer Expertise der BaFin für das Bundesfinanzministerium.
Diese sogenannten Credit Default Swaps (CDS) könnten sich für die Geldbeschaffung der griechischen Regierung, aber auch für den Zusammenhalt der Währungsunion zu einem echten Problem auswachsen, warnen die Bankenaufseher. Wenn die Kreditausfallversicherungen für Griechenland immer teurer würden, könnte das Investoren verunsichern.
Als Folge könne es zu einem "Käuferstreik" für Griechenland-Anleihen kommen, so das Papier. Dann bestehe "die Gefahr, dass die Refinanzierung nicht gelingt und es zu einem Ausfall kommt".
Mit CDS sichern sich Banken und andere Investoren gegen das Risiko ab, dass ein Anleihegeber im Falle einer Pleite seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Tatsächlich destabilisieren die Credit Default Swaps die Lage in dem verschuldeten Staat. Denn allein schon durch den massenhaften Kauf der Papiere schießt ihr Preis in die Höhe. Dies sieht dann so aus, als ob sich die reale Lage verschlimmert hätte - was nicht unbedingt der Fall sein muss.
Um die Spekulation mit CDS künftig einzudämmen, schlagen die BaFin-Experten eine europaweite zentrale Meldestelle für die umstrittenen Finanzinstrumente vor. So könnten die Behörden sofort erkennen, wo sich durch Spekulation eine Gefahr zusammenbraut. Ein generelles Verbot von CDS lehnen die Bankenaufseher als "nicht zielführend" ab. (...)
Unterdessen mehren sich in der Finanzwirtschaft und in der Politik Stimmen, die für die Einrichtung eines Europäischen Währungsfonds plädieren, um notleidenden Staaten zu helfen. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, sagte im Deutschlandfunk, ein solcher Fonds sei für eine bessere Kontrolle der Staaten in der Euro-Zone sinnvoll.(...)
mik/dpa
Zur Misswirtschaft der Griechen selbst kommen jetzt noch die Spekulanten. Wenn die EU den Griechen jetzt unter die Arme greifen sollte, sponsort sie quasi indirekt diese Aasgeier. :kotz: Wer die Illusion gehabt haben sollte, die Finanzkrise hätte dazu beigetragen, die Gier etwas einzudämmen, sieht jetzt klarer.
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heipe
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Re: Spekulanten verschärfen Griechenkrise

Ungelesener Beitrag von heipe

würd ich so unterschreiben :-)

Hier noch ein Artikel, der mich bestärkt hat!

http://www.biallo.at/artikel/Finanzmark ... dienen.php" onclick="window.open(this.href);return false;
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