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Versaut uns „La Niña“ den Sommer?
Überschwemmungen in Südfrankreich, Erdrutsche in Brasilien, Monster-Wellen in Chile – und Bibber-Temperaturen in Deutschland! Was ist dieses Jahr bloß mit dem Sommer-Wetter los?
Bei den Experten gibt es inzwischen heiße Diskussionen. Schuld an dem Wetter-Chaos soll das Phänomen „La Niña“ sein.
Davon ist zumindest Wetterexperte Karsten Brandt von donnerwetter.de überzeugt. Er sagte im Gespräch mit BILD.de: „Wir haben eindeutig ein 'La Niña'-Jahr!“
Brandt: „'La Niña' ist sozusagen die kleine Schwester von 'El Niño'. 'El Niño' tritt alle paar Jahre auf. Passatwinde treiben warmes Oberflächenwasser von Südamerika auf den Ozean Richtung Indonesien. Dadurch wärmt sich z. B. das Meer vor Peru plötzlich auf.“
Brandt weiter: „Bei 'La Niña' ist der Effekt umgekehrt. Die Passatwinde kühlen das Oberflächenwasser noch mehr ab, treiben es so ausgekühlt auf den Ozean nach Indonesien. Die Meerestemperatur sinkt. Das wiederum hat Auswirkungen auf das Wetter in Europa.“
Was heißt das im Klartext?
Brandt: „Zunächst sinkt die Erdtemperatur minimal ab. Dadurch wird es auch bei uns kälter. Kündigt sich ein 'La Niña'-Jahr an, ist der Winter extrem kalt. So wie bei uns dieses Jahr. Ein unangenehmer Effekt des Phänomens ist ein eher durchschnittlicher bis nasser Sommer. Statistiken zeigen, dass in acht von zehn 'La Niña'-Jahren der Sommer zu kalt war. Das würde bedeuten, dass wir dieses Jahr nicht mit den Super-Sommer-Temperaturen rechnen können. Es kann vermehrt zu Regenfällen und Temperaturschwankungen kommen. Genau so, wie es momentan in Europa ja auch der Fall ist.“ ...
Das Horror-Wetter der letzten Wochen – ein ganz normales Phänomen oder doch der „La Niña“-Effekt?
Die Experten sind sich weiter uneinig. Brandt: „Das 'La Niña'-Phänomen ist einfach noch sehr wenig erforscht und in Expertenkreisen umstritten. Inzwischen geht aber auch die Nasa von der Existenz aus. Die Auswirkungen auf Europa sind da, müssen aber noch weiter untersucht werden.“
das sind ja tolle Aussichten