Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Wenn es wieder gilt die Vergangenheit aufzuarbeiten

Moderator: Trojica

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Benutzer 989 gelöscht
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Dez 2013 15 20:06

Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

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MOMO hat geschrieben: was mich in dem Zusammenhang interessiert, was wäre passiert, wenn Tito 1990/1991 noch gelebt hätte...wäre alles genauso gekommen??? Meines erachtens war die Aufspaltung Jugoslawiens nicht nur der Entwicklung Yu geschuldet, sondern ein europäisches Phänomen des Zusammenbruchs des Systems....Hätte er immer noch den Deckel draufhalten können, oder wäre er genauso hingeggefegt worden wie andere dieser "großen" Staatsoberhäupter, denen auch in anderen Ländern nachgeweint wird??
Tito wäre 1991 fast 100 Jahre alt gewesen - wenn nicht sogar > 110 Jahre alt, weil von den Russen ausgetauscht wurde.
( die Argentinier und sonstigen Exil-Slowenen bleiben dabei: Tito wurde von den Russen ausgetauscht.
Auch die Kroaten behaupten: Tito sprach zu schlecht kroatisch....für einen halben Kroat.

Vermutlich hätte er bis Anfang 1990 gar keine Kontrolle mehr gehabt und die stara-garda wär ihm
nur auf der Nase herum getanzt.

Geebnet wurde die Sezession bereits in 1974 nach der Verfassungsänderung. Autonomiebestrebungen gingen vorrangig in Kroatien aus.
Die Studentenbewegung in Ljubljana kam erst später, wobei es Gespräche einer Abspaltung schon in den 50-igern gab. Gerade
die Exil-Slowenen wollten keine Zugehörigkeit zum belgrader Blutsauger haben und planten theoretisch schon einen Austritt aus dem
Verbund.

Einer der Verfassungsartikel enthielt das Recht für die kroatisch/slowenisch/bosnischen Teilrepubliken zur Sezession, eine Option, die von den meisten Teilrepubliken 1990/1991 genutzt wurde.
Tito hatte sich selber ein Bein gestellt, vermutlich wg. Alzheimer im Anfangsstadium?

Die Abspaltung wäre eh gekommen; früher oder später.
Auch wenn Tito einen Nachfolger-Führer + Stab benannte hätte und Gaukler wie Milosevic, Tudjman keine Plattform gehabt hätten...
wäre es zwangsläufig zur Abspaltung gekommen? so oder so,
dann vermutlich erst 10 Jahre später?
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Partizan
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Dez 2013 15 21:09

Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Partizan

Ach das Thema mit dem Tito Austausch kenn ich nur zu gut von den Kroaten in Dalmatien im Urlaub..
Und jedes mal denk ich oh Mann was für ein Schwachsinn. Tito konnte kein so gutes Hochkroatisch oder Hochserbisch, weil er mit seiner Mutter slowenisch geredet hat und mit seinem Vater den kroatischen Dialekt Kajkavski, welcher dem slowenischen viel viel ähnlicher ist als dem Standardkroatisch.
Deswegen hatte er auch für die serbischen und kroatischen Ohren einen gewissen Akzent, genauso wie jeder Slowene egal wie flüssig er kroatisch kann, sofort als solcher erkannt wird in Cro.

Achja und na klar war für SLO nicht alles rosig und super toll in YU Zeiten, serbische Dominanz und die Geldumverteilung Beograds, sind da als zwei negative Punkte zu erwähnen.
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Tom
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Dez 2013 15 22:53

Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Tom

Partizan hat geschrieben:
Achja und na klar war für SLO nicht alles rosig und super toll in YU Zeiten, serbische Dominanz und die Geldumverteilung Beograds, sind da als zwei negative Punkte zu erwähnen.
Zwei sehr gewichtige Negativpunkte würde ich sagen.
Der Serb (wie Triglav zu sagen pflegt) schaute auf die Slowenen herab. Diesen Eindruck hatte man immer wieder. An Grenzübergängen ( da saßen zu YU Zeiten fast ausschließlich Serben ), genauso wie schon erwähnt, in den Konsulaten.
Vor etwa 25 Jahren in Stuttgart, jugoslawisches Konsulat. Dort lies man meine Frau warten und warten. Dann am Schalter wurde Sie aber sowas von herablassend behandelt, dass Sie sich entschloss, diesen aufgeblasenen Typen, auf Slowenisch Ihre Meinung zu Geigen. Der ging schier an die Decke und hat Galle gespuckt. :totlach:
Eine andere bedienstete kam dann hinzu, und bediente meine Frau weiter. Viel serbo- kroatisch versteht meine Frau nicht, aber was Er über die Slowenen abließ, möchte ich nicht wiederholen. Soviel zur "Bruderschaft" zu YU Zeiten.
So etwas vergißt man eben nicht.
Nun, diese Zeiten sind vorbei.

Tito hatte die Zeit unterschätzt, sie arbeitete gegen Ihn. Er hatte etwas angefangen, was nie und nimmer funktionieren konnte. Einen Völker- Kultur- Religionsmix. Eine tickende Zeitbombe, die dann ( wie wir jetzt alle wissen) auch hoch gegangen ist.
Manche Leute drücken nur ein Auge zu, damit sie besser zielen können.
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Partizan
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Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Partizan

Ja klar solche ähnlichen Stories schon gehört. Die Serben waren überall damals hätten z.B. Slowenen an den Grenzen in Spielfeld Östereich oder Italien sein sollen, naja...
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robbie-tobbie
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Jan 2014 02 15:54

Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von robbie-tobbie

Wenn ich als bisher stiller Mitleser auch mal meinen Senf dazu geben darf... Allerdings möchte ich auf Grund der bisher teilweise etwas heftigen Diskussion ausdrücklich feststellen, dass ich niemanden beleidigen, persönlich angreifen oder sonstwie aufregen will! Ich möchte lediglich mit meinen Erinnerungen zum Thema beitragen, die naturgemäß ganz sicher nicht objektiv sind.
Kurz zu meiner Person: ich bin 1970 in Deutschland geboren, habe nie in Slowenien gelebt sondern immer nur meine "Ferien" dort verbracht. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich eigentlich Zeit meiner Kindheit / Jugend nie Urlaub im klassischen Sinne gemacht hatte, sondern immer nur meinen Eltern geholfen habe, an unserem Haus weiterzubauen - welches übrigens immer noch, bis auf ein paar Urlaubstage im Jahr, leer steht, aber dieses "Schicksal" kennen sicherlich einige hier.
Tito selber habe ich natürlich nie kennen gelernt, allerdings war der Kollege schon omnipräsent - in Deutschland hatte ich zusätzlich Slowenischen Unterricht, und dort habe ich das ganze Programm ungefragt mitgemacht - vom Ciciban über die Weihe zum Partisan und die ganzen Festivitäten zu Jugoslawischen Feiertagen. Ich kann mich noch an das ein oder andere Gedicht erinnern, welches ich damals auswendig lernen musste und vor der versammelten Festhalle mit Mikrofon aufsagen durfte. Eieiei, aus heutiger Sicht war das ja schon ne ganz ordentliche Propaganda-Maschinerie, die da betrieben wurde, erinnert ein wenig an die DDR. Andererseits war ich damals schon irgendwie stolz, als ich endlich zu den "Großen" gehörte, mit dem Partisanen-Schiffchen-Käppi und dem roten Halstuch, und den donnernden Applaus nach aufgesagtem Gedicht kann ich heute noch hören.
Woran ich mich aber auch noch genauso erinnern kann, war das Drama einer jeden Einreise nach Jugoslawien - immer wieder diese Schikane an der Grenze in Spielfeld, das ganze Auto wurde regelrecht zerpflückt, wir Kinder standen teilweise ewig draußen im Regen, unser Gepäck wurde achtlos in Pfützen geworfen... ob das nun Bosnier, Serben, was auch immer für Landsleute waren kann ich nicht sagen, lediglich dass ich ihre Sprache nicht verstanden habe, da ich nur slowenisch sprach / spreche.
Auch kann ich mich erinnern, dass wenn ich zu Ostern Geld (Dinar) von meinen Verwandten geschenkt bekommen habe und es für den Sommerurlaub gespart hatte, es dann plötzlich wesentlich weniger wert war.
Als ich einen Platten an meinem Fahrrad hatte, erhielt ich im Geschäft "Mercator" die ernüchternde Auskunft, dass es gerade keine Fahrradschläuche zu kaufen gäbe, erst wieder in ein paar Wochen lieferbar. Dafür könnte ich aber noch einen Gepäckträger "po stari ceni" bekommen... dasselbe Drama, wenn meine Eltern irgendwelche Baustoffe für unser Haus bei der "Metalka" kaufen wollten.
Ach ja, und da war dann noch die Zeit mit den Benzingutscheinen - jeder Slowene erhielt, wenn ich mich richtig erinnere, pro PKW einen "Bon" für 40l und für jedes Moped einen für 5l pro Monat. Wir "Ausländer" konnten in Deutschland so viele Gutscheine kaufen wie wir wollten.
Ich weiß noch genau, als mein Cousin mich in unserem Haus besuchte und ich mir wie selbstverständlich eine Dose Cola aus dem Kühlschrank nahm - mein Cousin schaute mich mit großen Augen an, was das denn wäre.
Statt Kleingeld gab es beim Wechselgeld oft "Bazoka"-Kaugummis. Es gab keine Einwegflaschen - sogar auf Gurkengläser wurde Pfand erhoben.
Meine Onkels, größtenteils in Kombinaten beschäftigt, hatten immer schon um 14 Uhr Feierabend, dann begann die "eigentliche" Arbeit zu Hause auf dem kleinen Bauernhof. Oftmals kamen sie sehr ausgeruht in den Feierabend, da im Kombinat nicht gearbeitet werden konnte, weil dringend benötigte Ersatzteile für die Maschinen, Traktoren etc. fehlten. Dann wurden halt Karten gespielt...
Die Zastava 101 rosteten schon im Prospekt.
Wir in Deutschland lebenden Kinder waren damals richtige "Kings" mit unseren kapitalistischen Errungenschaften wie Walkman, eigenes Mofa, ...

Heute gibt es keine Grenze mehr, an der wir kontrolliert werden. Dafür gibt es LIDL, Hofer, Deichmann, SPAR, DM und so weiter. Milka-Schokolade macht sich in den Ragalen breit, altbekannte Marken verschwinden. Unglaubliche Mengen an Einwegverpackungen landen im Müll, auf der Strasse und sonstwo. In den Einfahrten der Häuser stehen schicke Autos namhafter Europäischer Hersteller. Es gibt Autobahnen, damit man schneller von A nach B kommen kann. Und sinnbildlich damit vollzieht sich eine permamente Beschleunigung des Lebens.
Die Preise für die Lebenshaltung sind so gepfeffert, dass man sich als durchschnittlich in Deutschland Verdienender fragt: wie schaffen die das, mit dem bisschen Kohle zu überleben?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob diese Veränderungen in irgendeiner Form mit Tito oder seinem Ableben zu tun haben. Dazu fehlt mir allein der politische Weitblick sowie der geschichtliche Hintergrund, ebenso die Erfahrung, in Slowenien gelebt zu haben. Ich weiß auch im Nachhinein nicht, was besser ist oder war. Für mich war Tito immer nur ein streng dreinblickender Mann, vor dem ich als Kind ein wenig Angst hatte.
Viele Grüße, Robert

***************
Manchmal hat man einfach kein Glück - und dann kommt auch noch Pech dazu.
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MOMO
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Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von MOMO

Die erste Ausgabe der regionalen Tageszeitung in MB vom 9.Mai 1945
mit dem
robbie-tobbie hat geschrieben: streng dreinblickender Mann, vor dem ich als Kind ein wenig Angst hatte.
Bild

um den Text zu lesen zu können,hier klicken
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Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Stane

Streng,na sei froh das dieser Herr dich nicht ständig angeschaut hat......


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hier kann man sich schön von seiner Weltanschauung überzeugen.....

http://www.dlib.si/results/?pageSize=25 ... ranstvo%27

Bild
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MOMO
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Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von MOMO

03.01.2014

Bosnien will Titos Erbe

In einem Safe des jugoslawischen Ex-Präsidenten sollen sich Gold und Diamanten befinden. Auch Titos Familie und Slowenien bemühen sich um das Erbe.

Um die Erbschaft des vor fast 34 Jahre verstorbenen einstigen jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito will sich nun auch Bosnien-Herzegowina bemühen. Mit dem gleichen Antrag hatte sich bereits die slowenische Botschaft in Serbien an das zuständige Gericht in Belgrad gerichtet. Auch die Familienangehörigen wollen das Erbe.

Im April 2013 war in der serbischen Notenbank ein Safe des einstigen Staatschefs geöffnet worden. Über den Inhalt wurde offiziell nichts mitgeteilt.In serbische Medien hieß es allerdings, dass darin unter anderem 30 Kilo Goldbarren, gut 2600 Goldmünzen, 149 mit Brillanten und Diamanten bestückte Goldgegenstände und 13 Auszeichnungen der Familie der ehemaligen jugoslawischen Königsfamilie Karadjordjevic vorgefunden worden seien.
Es dürfte sich sowohl um das Vermögen des zwischen den zwei Weltkriegen existierenden Königreichs Jugoslawien wie auch des Nachfolgestaates, der 1991 im Bürgerkrieg untergegangenen Republik Jugoslawien handeln.

Die Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens hätten der Eröffnung des Geldschrankes beiwohnen müssen, erklärte Zenit Kelic, der stellvertretende bosnische Finanzminister, am Freitag in Sarajevo. Der gerichtlich angeordneten Safeöffnung hatten aus nicht ganz klaren Gründen nur Mitarbeiter des serbischen Staatschefs Tomislav Nikolic beigewohnt.
Die Witwe des ehemaligen jugoslawischen Staatschefs Jovanka hat bis zu ihrem Tod im Oktober 2013 erfolglos um die Erbschaft gerungen.


quelle: diepresse.com

da könnte Slowenien wenigstens seine Banken auslösen... :lolwackel:
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Stane
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Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Stane

Über was du dich lustig machst,das wären grade mal 2 Millionen Euro Gold,wenns hoch kommt ist der Gesamtwert 4 Millionen,die Zahlen haben Bavcar,Srot und Jansa grade mal in 4 Jahren ergaunert,mit einem Unterschied bei Tito floss und fliesst es zurück,bei den anderen verschwindet das Geld auf nimmer wiedersehen in dunkle Kanäle.

und wenn wir schon bei Moralaposteln sind,na dann weiß ich nicht wer oder was der größere Bandit ist.Wenn du die Banken auslösen willst,da mußt dich an die selbsternannten Verträter Gottes wenden,da ist das Geld und nicht in einem Tresor in Belgrad.........


Die katholische Kirche in Slowenien kämpft mit einem Wirtschaftsskandal gigantischen Ausmaßes. Hunderte Millionen Euro Kirchenschulden haben die Banken und beinahe den ganzen Staat in Schieflage gebracht.

In der langen Geschichte der katholischen Kirche dürfte es kaum Parallelen zu jenem riesigen Wirtschaftsskandal geben, der derzeit die slowenische Erzdiözese Maribor an den Rand des Ruins treibt. Medien in Slowenien sprechen auch schon vom drohenden moralischen Bankrott.

Zahlreiche fehlgeschlagene Investments

Die Kirchenholdings „Glocke eins“ und „Glocke zwei“ und die Steuerungsholding „Wirtschaftswachstum“ hatten seit Anfang der 90er Jahre investiert, wo immer es ging: Immobilien, Verlagswesen, Grafikunternehmen, Chemiebranche, Bauunternehmen, Tourismus, Finanzmarkt, die größte Brauerei Lasko und der größte Einzelhändler Mercator waren nur einige der Betätigungsfelder. Besonders desaströs endete das Engagement beim Telekommunikationsanbieter T-2, der sogar den staatlichen Platzhirschen Telekom Slovenije herausfordern wollte.

Der Vatikan hatte eine Untersuchungskommission eingesetzt, über deren Ergebnisse aber Stillschweigen herrscht. Niemand will sich klar äußern. Daher gibt es auch keine eindeutige Schadenssumme. Rund 800 Millionen Euro waren ursprünglich unwidersprochen genannt worden. Jetzt taucht als Summe der Verbindlichkeiten der drei unter Konkursverwaltung stehenden Kirchenfirmen sogar die Zahl 1,7 Milliarden Euro auf. Neben dem finanziellen Schaden sind die Einbußen für 65.000 Kleinaktionäre heute noch überhaupt nicht abzusehen.

Zeitung: „spirituelles und moralisches Erdbeben“

Die slowenische Zeitung „Delo“ spricht am Donnerstag von einem „moralischen Zusammenbruch der Kirche von historischer Dimension“. Nach der Rückgabe des unter den Kommunisten enteigneten Kirchenbesitzes habe die Glaubensgemeinschaft einen von Macht, Autorität und Geld gesteuerten Höhenflug gewollt, der „in einem tiefen spirituellen und moralischen Erdbeben“ endete. Es sei weniger eine Kirche für die Menschen denn ein vom Geld bestimmtes Gebilde errichtet worden, kritisiert auch die Zeitung „Vecer“ in Maribor.

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Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von MOMO

ich hab mir nicht mal gedanken gemacht, wieviel das ist... :wink: ...und es mir auch ziemlich schnuppe. :prost: Das der kleine Mann was davon hätte, ist sowieso dermaßen unwahrscheinlich..
aber wenn es wirklich nur 4 millionen sind, lohnt sich der Aufwand nun wahrlich nicht, da wird dir bürokratie teurer... :spinnt:

lg
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Jan 2014 04 00:17

Re: Josip Broz Tito - Wie kritisch muß man Ihn sehen?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

robbie-tobbie hat geschrieben: ...., dass ich eigentlich Zeit meiner Kindheit / Jugend nie Urlaub im klassischen Sinne gemacht hatte, sondern immer nur meinen Eltern geholfen habe, an unserem Haus weiterzubauen -
wöörd.
wir wurden zur Feldarbeit( heute Kinderarbeit) eingeteilt...es hatte aber nicht geschadet :totlach:
Da war Tito aber schon unter der Erde.

Irgendwie war die Zeit damals irgendwie entspannter. Da ist man mit dem Onkel auf dem Traktor zur Gostilna gefahren...und hat sich erst mal einen genehmigt, ...wir Kinder bekamen Fructal im Schnapsglas...eh klar :prost:

Slowene93 hat geschrieben:Ja man..wenn ich sehe überall an jeder Ecke jetzt Lidl ,Hofer usw diese ganzen drecksläden!
...
echt..was ist nur aus Slowenien geworden
tja, da die Slowenen Bedürfnisse haben...und sich nicht jeden Tag mit Kernseife waschen wollen, gibt es halt Müller,
DM usw.
Diverse Verwandte sind ganz froh, dass es eine kleine Konkurrenz zum Mercator gibt...weil sonst kommt man dort
nicht über die Runden?

Stane hat geschrieben: Die katholische Kirche in Slowenien kämpft mit einem Wirtschaftsskandal gigantischen Ausmaßes. Hunderte Millionen Euro Kirchenschulden haben die Banken und beinahe den ganzen Staat in Schieflage gebracht.


Die Kirchenholdings „Glocke eins“ und „Glocke zwei“ und die Steuerungsholding „Wirtschaftswachstum“ hatten seit Anfang der 90er
Die slowenische Zeitung „Delo“ spricht am Donnerstag von einem „moralischen Zusammenbruch der Kirche von historischer Dimension“.
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Glaube kaum, dass die katholische Kirche den ganzen Staat in eine Schieflage gebracht hat. Hätten die Banken sich die
"faulen Kredite" akkreditieren lassen( per Vati-kann) ...hätte es sicher weniger Ausfälle gegeben.
Heute will der Vati-kann nichts mehr davon wissen. Die Grazer wollen wohl Immobilien-Kredite m. 30 mio. euro decken...aber nicht
den Rest ( > 60.000 verprellte Anleger + Rest-Schulden bei den jeweiligen Banken )
Den Vati-kann interessiert es auch nicht die Bohne.

Auf der einen Seite hatten aber die ganzen Anleger auch nicht die Sensoren ausgestreckt und mussten dort ihre Gelder anlegen.
Hätten die ihren Zaster auf einer kärnter Raiffeisenbank auf 5 Jahre angelegt...hätten die wohl etwas weniger Zinsen erhalten...
dafür aber den Rest noch in ihrer Tüte.
So fraß wieder mal Gier das Hirn. Habe kein Mitleid!

aber was hat das Ganze mit Tito zu tun?
Wenn die belgrader Bank das Gold versilbert, werden ca. 2 mio in euro bereit liegen. Die Diamanten, je nach Grad, werden nochmalig
1 - 2 mio euro bringen. Machen aber den Bock nicht fett.
Staatsverschuldung lässt grüssen.
Dank Milos hat Serbien sich > 2 Jahrzehnte zurück-gebeamed, ..wirtschaftlich
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