Hochwasser 09/2010, November 2012

[Tom]

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Hallo.
Wir haben das ganze auch Live erlebt. Waren von Samstag bis Mittwoch in SLO.
Ganz schlimme Sache. Der Regen war abartig stark und ungewöhnlich ausdauernd. Man konnte das Steigen des Wasserstandes an der Sava von Minute zu Minute miterleben.

Was mich gewundert hat. Nachdem einige Ortschaften von der Aussenwelt abgeschnitten wurden, waren die Feuerwehren personell und mannschaftlich Überfordert. Aber es gab kaum bis gar keine Unterstützung des Heeres.
Erst nachdem sich massive Beschwerden breit machten, schickte man sporadische Unterstützung.

Alles in allem aber haben die Rettungskräfte tolle Arbeit geleistet.

Ganz schlimm sieht es natürlich mit den Schäden aus, die gehen weit in die Millionen.



Gruß
Tom

@Triglav

Wir waren am Mittwoch in Izola und Portoroz. Man kommt inzwischen wieder überall gut hin

[France Prešeren]

Ganz allgemein kann man wohl sagen, dass absolut jeder die Warnungen der Meteorologen unterschätzt und sträflich missachtet hat. Schon hier im Forum habe ich den ersten Beitrag mit der Warnung 1 Tag vor dem großen Regen eingestellt. In Slowenien gab es die Warnung bereits mehrere Tage zuvor, doch die Leute haben dem keinen Glauben geschenkt oder einfach gedacht, das passiert bei mir nicht, nur woanders.

Es ist mir daher unverständlich, dass in den Regionen, wo die Warnung bereits zuvor bestand, nicht wenigstens die Keller ausgeräumt wurden und/oder der bodennahe Bereich. In manchen Orten sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von Haus zu Haus gegangen und haben die Leute persönlich gewarnt. Leider nur mit mäßigem Erfolg.

Allerdings auch die Behörden und die verschiedenen Hilfsorganisationen waren schlecht vorbereitet. So hätte man z.B. bereits zuvor anfangen können Sandsäcke zu füllen. Auch hätte man die Feuerwehren aller Landesteile in einen Bereitschaftsdienst versetzen können. Von der slowenischen Armee ganz zu schweigen.

Heute sind wieder Überschwemmungen zu erwarten. Dies gilt für die orangefarbenen Bereiche.


Diesmal wurden die Feuerwehren, der Zivilschutz und auch die Armee in Alarmzustand versetzt, auch wenn nicht mehr mit dem selben Ausmaß gerechnet wird laut Medien. Da die Flüsse jedoch noch voll sind und die Böden noch völlig gesättigt sind, wird es nun deutlich schneller zu Überschwemmungen kommen.

[Tom]

Das ist richtig France.
Ich habe mich mit ein paar Leuten unterhalten, die sind der selben Auffassung. Auch geschieht kaum etwas bis nichts, hinsichtlich des Hochwasser Präventivschutzes. Viele Firmen, vorallem kleinere lernen nichts aus den vergangenen Fluten und stellen ihre Maschinen und Werkzeuge immer wieder an den gleichen Stellen auf. So dass man davon ausgehen kann, beim nächsten Hochwasser ist wieder alles kaputt. Das sagen übrigens die Einheimischen vor Ort.
Auch bauliche Schutzmaßnahmen seitens der Gemeinden erfolgen nur sehr zaghaft, wenn überhaupt.
Es wurde Besserung versprochen, warten wir mal ab....

In einer TV- Live- Übertragung brachte es ein Mann aus Brezice auf den Punkt. Er sagte zum im Studio sitzenden Minister für.... ? ( weiß ich leider nicht mehr) " Sie sehen uns nur alle ein bis zwei Jahre für ca. 5 min. im Fernseh, wenn die Überfutungen so stark sind wie jetzt, die anderen übers Jahr verstreuten kleineren bekommen sie doch gar nicht mit." Ratloses, fast verlegenes Achselzucken des Herren im TV, dann eine typische Politikeraussage: " Wir tun was wir können und werden versuchen die Situation zu verbessern"
Auf die erneute Frage des Mannes aus Brezice: " Wann wird denn das sein? "..... keine Antwort.

Die Menschen fühlen sich allein gelassen

[France Prešeren]

Die bisher getroffenen Maßnahmen der Regierungen gegen Hochwasser waren eher rudimentär. Habe auch schon gesehen wie sich Janković und der Umweltminister mit Ausreden überschlagen haben. Fakt ist, es wurde nahezu nichts seit 1990, dem Jahrhunderhochwasser, getan. Die jetzt in den Raum gestellten 20 mio. € für Hochwasserschutz sind geradezu ein Hohn für alle Geschädigten. Nur mit einem besseren Hochwasserschutz hätten Janković und seine Unterstützer in der Staatspolitik keinen Blumentopf gewonnen. Mit einem neuen Stadion schon eher. Nun ist kein Geld da, um sowas zukünftig zu verhindern.


http://www.mladina.si/" onclick="window.open(this.href);return false;

[France Prešeren]

Folgende Straßen sind weiterhin komplette gesperrt:
- (LC) Ljubljana(Rudnik) - Črna vas - Podpeč
- (LC) Hrastnik - Radeče ob desnem bregu Save
- (LC) Unec - Planina
- (LC) Laze - Planina
- (LC) Črni Vrh - Zadlog - Kovk
- (LC) Lešje - Koritno
- (LC) Gorenje - Stara Cerkev
- (TC) Rakov Škocjan - Podskrajnik v Rakovem Škocjanu
http://24ur.com/novice/slovenija/zapore-na-cestah.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Das Rote Kreuz Slowenien hat bislang 13.000€ Spenden für die Betroffenen der Überflutung gesammelt. Falls jemand spenden will, nochmal die Angaben dazu:
Rdeči križ Slovenija
IBAN: SI56 0310 0111 1122 296
SWIFT: SKBASI2X
Verwendungszweck: Poplave 2010

[France Prešeren]

Bis zum 1. Oktober hat das Rote Kreuz Slowenien 119.659,42€ sammeln können. Dieses Geld ist für ungefähr 300 Familien gedacht, die zum einen am schlimmsten vom Hochwasser betroffen sind und zum anderen sozial auch noch stark benachteiligt sind. Rechnerisch entspricht das einer Hilfe von knappen 400€ pro Familie.

Die slowenische Karitas sammelte bis zum 30. September desweiteren 136.367€. Diese geht jedoch davon aus, dass ca. 500 Familien dringend Unterstützung benötigen werden. Nimmt man also beide Beträge zusammen und teilt sie durch 500 Bedürftige, kommt ein Betrag von ca. 512€/Familie heraus.

Wer also spenden will und kann, darf das weiterhin gerne tun.

Rdeči križ Slovenija
IBAN: SI56 0310 0111 1122 296
SWIFT: SKBASI2X
Verwendungszweck: Poplave 2010 (Überschwemmung 2010)

[France Prešeren]

Bislang belaufen sich die gemeldeten Schäden durch das Hochwasser auf 240 Millionen € inklusive Steuern. Das sind rund 7 Millionen € mehr als 2007.

Betroffene Bürger, die um Unterstützung bitten oder gebeten haben, können nicht vor kommenden Sommer mit finanzieller Hilfe rechnen. Auch die betroffenen Gemeinden müssen sich erstmal gedulden, da keine Mittel zur Verfügung stehen. Wenn es Hilfen durch den Staat gibt, werden diese voraussichtlich maximal die Hälfte des Schadens decken können. Aus EU Mitteln ist mit etwa 5 Millionen € zu rechnen.

[France Prešeren]

Von Seiten der Kärntner-Slowenen kam nun eine Spende von 20.000€ für Kostanjevica wie auch für Dobrepolje. Hinsichtlich des großen Schadens ist es ein überschaubarer Betrag, allerdings ist weiterhin jede finanzielle Zuwendung dringend erforderlich, da von Seiten des Staates nicht viel passierte aus Sicht der Betroffenen.