Slowenien Vorbild für den Westbalkan !?

[MOMO]

"Können Vorbild für Westbalkan sein"

Aus Jugoslawien kommend, über den Weg der Unabhängigkeit rein in die Europäische Union – mit seiner jüngeren Vergangenheit will Slowenien für andere Staaten des Balkan Vorbild sein. Serbien, Mazedonien oder Montenegro könnten sich an seinem Land orientieren, sagt der slowenische Außenminister Samuel Zbogar der "Wiener Zeitung": "Wir kennen diese Länder; wir können ihnen bei den nötigen Reformen helfen."

Dass aber die Nachfolgestaaten Jugoslawiens auch untereinander noch einige Probleme zu lösen haben, räumt Zbogar ebenfalls ein. Das bekommt auch Slowenien zu spüren, das sich derzeit gemeinsam mit Kroatien darum bemüht, eine Konferenz der Westbalkan-Länder auszurichten. So pocht Serbien, das die Eigenständigkeit des Kosovo nicht anerkennt, darauf, dass seine ehemalige Provinz nicht unter dem Namen "Kosovo" teilnimmt.

Doch auch dabei könnte Slowenien Vorbildwirkung haben, findet der Außenminister, der am gestrigen Dienstag in Wien zu Gast war. Immerhin lag Ljubljana noch im Vorjahr mit seinem Nachbarn Kroatien im Streit um die Grenzziehung. Slowenien hatte zeitweise die Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit der EU blockiert. "Wir sind dabei, dieses Problem zu lösen", betont Zbogar. Ein Abkommen dazu ist bereits unterschrieben, Kroatien habe es auch schon ratifiziert. In Slowenien wird es wohl ein Referendum zu der Vereinbarung geben.

Doch nicht nur Kroatien soll das Augenmerk Laibachs wie Wiens gelten. Wie sein österreichischer Amtskollege Michael Spindelegger strich Zbogar das Ziel hervor, generell die europäische Perspektive für die Westbalkan-Staaten zu stärken. Diese sollen noch heuer "einen neuen und fortgeschritteneren Level der EU-Annäherung erreicht haben", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. So würden sich Österreich und Slowenien weiterhin für die Visumfreiheit der Bürger von Bosnien-Herzegowina und Albanien einsetzen. Serben, Mazedonier und Montenegriner können bereits ohne Visum in die EU reisen.

2010 solle aber nicht nur das Jahr des Westbalkan sein, wie es der österreichische Außenminister gern deklariert. Bei einer Pressekonferenz mit Zbogar sprach er sich dafür aus, heuer ebenfalls eine Einigung im Zwist um zweisprachige Ortstafeln in Kärnten zu finden. Es wäre im Interesse beider Seiten, in dem Jahr, "in dem wir 55 Jahre Staatsvertrag feiern, mit einer Lösung aufwarten zu können", sagte Spindelegger.

Auf den Staatsvertrag wies auch Zbogar hin: Slowenien erwarte, dass Österreich Artikel 7 – in dem Minderheitenrechte festgeschrieben sind – erfülle. Es sei daher in erster Linie eine Angelegenheit Wiens. "Wie die Lösung aussehen wird, überlassen wir Österreich", erklärte der Slowene.

quelle: wienerzeitung.at

[Mannerl]

Interessant finde ich den Begriff Westbalkan!
Gibt es den eigentlich schon immer?
Bisher habe ich immer nur den Begriff Balkan gekannt, aber ich bin ja auch lernfähig.
Welche Länder würde man denn unter den Begriff Westbalkan einordnen und welchen unter den Begriff Ostbalkan. Oder gibt es sogar den Begriff Nord- und Südbalkan auch?

MFG
Mannerl

[MOMO]

also westbalkan ist sicher noch nicht so alt, fräher wie du schon schreibst, gab es "nur" den balkan...aber in Zeiten der Annäherung werden da halt auch Unterschiede gemacht.... ...westbalkan würde ich alle ex-Yu länder zählen...wobei serbien schon fast zentralbalkan ist.... ...Albanien zählt für mich zum Süden...rumanien, bulgarien ist Osten...aber Nordbalkan,,,,werist denn das??? ganze Länder darunter einordnen, fällt schwer...oder so: Slowenien liegt am Rande des Nordbalkans....???
ist aber auch in Deutschland so,,, D ist ein Alpenland, aber erzähl das mal einem Hamburger.......oder einer Sauerländerin....


lg
MOMO

[mejas]

westbalkan, den begriff gibt es so seit dem jahr 2000, es soll die länder ex-yugoslawiens plus albanien minus sloweniens umfassen

dieser begriff war und ist so eins der albträume vieler gerade konservativer politiker in kroatien, da man die angst hatte das diese länder nicht nur begrifflich sondern auch institutionell verbinden könnten (also eine art neues jugoslawien)

klar ist slowenien ein vorbild für die meisten länder des westbalkan, jedoch kann man slowenien nicht mit ländern wie bosnien, kosovo vergleichen, diese länder haben wirtschaftliche und politische probleme die slowenien nie hatte

man sieht aber das slowenien sich mit solchen konferenz als regionale macht etablieren will, also nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch

[France Prešeren]

Dabei sei noch erwähnt, dass die Konferenz von SLO und HR gemeinsam ausgerichtet wird. Jedoch ist immernoch nicht klar, ob nun der Kosovo und Serbien teilnehmen werden. Ich hoffe zutiefst, dass es in Wirklichkeit nicht nur um die Namensgebung geht.

[France Prešeren]

Premier Borut Pahor war am Mittwochabend zu Besuch in Belgrad, wo er sich mit dem serbischen Kollegen Boris Tadić traf, berichtet die Delo heute. Pahor soll mit Hilfe des europäischen Erweiterungskommissars Stefan Füle versucht haben Tadić zu überzeugen, an der Konferenz über den Westbalkan in Brdo bei Kranj teilzunehmen.

Der serbische Präsident Tadić lehnt die Anreise zum Treffen nach Brdo ab, zu dem auch die höchsten Vertreter des Kosovo eingeladen sind, wenn diese nicht gemäß der Sicherheitsratsresolution UN 1244 auftreten, die es (das Kosovo) immer noch als Teil Serbiens ausweist.

Mal sehen, ob die Anstrengungen belohnt werden.

[mejas]

ist ne echt schwere sache, wäre echt super wenn pahor das schaffen würde,
das problem ist leider sehr komplex und ne einfache lösung sehe ich da nicht

kann die serben schon verstehen, nur was bringt ihnen das wenn die zu keinen internationalen/regionalen konferenzen mehr kommen, das ist ja im endeffekt kontraproduktiv

[France Prešeren]

Da ist er in einer Zwickmühle. Gibt er nur zu bereitwillig und zu schnell nach, verliert er seinen Stand in Serbien gänzlich. Zieht er die Linie durch, darf er seine EU Perspektiven gleich noch weiter nach hinten setzen und das ist schließlich sein außenpolitisches Zugpferd. Wobei es da auch schnell innenpolitisch wird. Schließlich geht es letztendlich darum im wirtschaftlichen Vergleich aufzuholen und nicht auch noch von anderen überholt zu werden. Es ist seine einzige Daseinsberechtigung an der Spitze der serbischen Politik.

[mejas]

schade, leider hat es nicht geklappt, wäre aber auch ein wunder gewesen

tadic will nicht zur konfernez kommen

http://derstandard.at/1268701039982/Tad ... nferenz-ab" onclick="window.open(this.href);return false;

[France Prešeren]

Serbien hin oder her, der Westbalkan wird sich dennoch weiterentwickeln. Hier noch ein Blick darauf, wer alles anreiste.

In Brdo sind die Premiers von BiH (Nikola Špirić), Albanien (Sali Berisha), Mazedonien (Nikola Gruevski), Montenegro (Milo Djukanović) und Kosovo (Hashim Thaci) eingetroffen. Die EU ist nur mit dem Erweiterungskommissar Stefan Füle zugegen, nachdem der serbische Präsident trotz der Bemühungen des slowenischen Premiers absagte, dies taten dann auch der EU Ratspräsident Herman Van Rompuy und der Außenminister der spanischen EU Ratspräsidentschaft Miguel Angel Moratinos.

Füle äußerte bei der Ankunft die Hoffnung, dass das Treffen erfolgreich und einen Schritt in die richtige Richtung beim Bestreben der Westbalkanstaaten in die EU sein wird. "Die Staaten müssen verstehen, dass die Zusammenarbeit Vorteile bringt," sagte Füle, der jedoch nicht auf die Journalistenfrage nach der Abwesenheit des EU Ratspräsidenten Van Rompuy antwortete.

Thaci: Möglichst schnell in die EU und die Nato

Der kosovarische Premier Thaci sagte, dass das heutige Treffen eine gute Gelegenheit für jeden Führer der Region ist seine Vision für Frieden und Stabilität im Westbalkan vorzustellen. Er betonte noch, dass der Kosovo gerne möglichst schnell Mitglied der EU und der Nato sein möchte.

Berisha über Tadić: sein Platz ist hier

Der albanische Premier Berisha bedauerte die Abwesenheit des Präsidenten Tadić. „Sein Platz ist hier,“ sagte er. Dennoch ist das Treffen nach seiner Meinung wichtig, denn die regionale Zusammenarbeit ist für alle wichtig, die in die EU wollen.

Einige ohne Aussagen

Der montenegrinische Präsident Đukanović, der Premier BiH’s Špirić und der mazedonische Premier Gruevski gaben bei der Ankunft keine Stellungnahme ab. Genauso wie auch die Gastgeber Pahor und Kosor, die die Gäste im Gebäude des Kongresszentrums Brdo empfingen. Die Teilnehmer kamen danach zu einer Plenarsitzung zusammen, in der eine Deklaration angenommen werden soll, in der die Zusammenarbeit und die EU Annäherung bekräftigt werden soll.

Der Premier Bosniens wird während dem Auftritt Thacis den Saal verlassen

Špirić sagte in Vorbereitung auf die Konferenz zur Tageszeitung Glas Srbske aus Banja Luka, dass er während dem Auftritt Thacis auf der Plenarsitzung den Saal verlassen wird, weil BiH den Kosovo nicht anerkannt hat.
Nach seiner Meinung wird die Konferenz ohne Teilnahme Serbiens eine geringe Tragweite haben, er möchte sie jedoch nutzen, die Teilnehmer um die Unterstützung bei den Bemühungen seines Staates zur Visa-Liberalisierung mit dem Schengengebiet zu bitten, wie die Presseagentur Tanjug mitteilt.

Hier noch eine Photostrecke zum Empfang: http://www.finance.si/galerije/1972/1/" onclick="window.open(this.href);return false;