"Cargo 10" nahm Betrieb auf

[arcalis]

volksgruppen.orf.at schreibt:
"Cargo 10": erster Güterzug unterwegs

Das gemeinsame Bahnunternehmen Serbiens, Kroatiens und Sloweniens, "Cargo 10", hat den Betrieb aufgenommen. Der erste Güterzug hat gestern kurz nach Mittag Batajnica, einen Vorort von Beograd, Richtung Sežana an der slowenisch-italienischen Grenze verlassen.

Die Ankunft des Zugs mit rund 700 Tonnen Holzbriketts in Sežana wurde um 21.00 Uhr erwartet. Die Zeitersparnis auf der Strecke soll rund zehn Stunden betragen, berichteten serbische Medien am Montag. Serbiens Infrastrukturminister Milutin Mrkonjić erklärte bei der Abfahrt des Zugs, dass sich die Devisen-Einnahmen der teilnehmenden Staaten jährlich um je mindestens 50 Mio. Euro erhöhen dürften. Ohne große Investitionen, sondern nur durch Verringerung der Abfertigungsfristen und sonstigen Grenzformalitäten sei es gelungen, eine schnellere Fahrt der Züge sicherzustellen, betonte Mrkonjić.

Strecke attraktiver als über Ungarn
Das Ziel von Cargo 10 ist die Belebung des in den vergangenen zwei Jahrzehnten vernachlässigten paneuropäischen Bahnkorridors 10, auf dem derzeit rund 1.000 Züge verkehren. Künftig sollen es zwischen 2.000 und 3.000 werden. Die Ex-Yu-Bahnen erwarten sich, mehr Züge vom konkurrierenden Bahnkorridor 4 anlocken zu können, der über Ungarn in Richtung Türkei verläuft. Die Reisezeit auf der Bahnverbindung durch das ehemalige Jugoslawien von Ljubljana nach Istanbul soll von derzeit 57 auf 35 Stunden verkürzt werden und damit die Strecke attraktiver gemacht werden.

Cargo 10 wurde am 9. September von den Eisenbahnen Sloweniens, Kroatiens und Serbiens gegründet. Die Firma mit einem Grundkapital von 100.000 Euro hat ihren Sitz in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.