Da fällt selbst mir nichts mehr zu ein ausserSPIEGEL online:
Aufregung über US-Kommandeur - Ex-General gibt Schwulen Mitschuld an Srebrenica
Empörung in den Niederlanden: Ex-Nato-Kommandeur Sheehan wirft den Truppen des Landes vor, das Massaker von Srebrenica sei wegen des Einsatzes schwuler Soldaten nicht verhindert worden. Sie hätten die Kampfmoral geschwächt, sagt er - und hetzt damit gegen die Öffnung der US-Armee für Homosexuelle.
Den Haag - John Sheehan hat eine besondere Sicht der Dinge auf den Bosnien-Krieg: Das Massaker von Srebrenica wurde dem früheren US-General und Ex-Nato-Kommandeur zufolge nicht verhindert, weil bei den niederländischen Uno-Friedenstruppen homosexuelle Soldaten eingesetzt werden.
Die Kampfmoral der niederländischen Truppe sei wegen der Anwesenheit schwuler Soldaten zu gering für eine Verteidigung von Srebrenica gewesen, sagte Sheehan am Donnerstag bei einer Senatsanhörung in den USA. Der 1997 pensionierte General wurde zu einer möglichen Zulassung offen Homosexueller in den Streitkräften des Landes angehört. Darüber wird in den USA seit Monaten kontrovers diskutiert. Bisher dürfen Schwule und Lesben im Militär nur dienen, wenn sie über ihre sexuelle Orientierung nicht sprechen ("Don't ask, don't tell").
Vor laufenden Kameras behauptete Sheehan, der damalige niederländische Stabschef Henk van den Breemen habe ihm gesagt, Schwule in seiner Armee seien in Srebrenica "Teil des Problems" gewesen. Die niederländische Regierung reagierte mit Empörung. Derartige Vorwürfe seien "völliger Unsinn", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Den Haag. Die Behauptung sei "schlichtweg albern".
"Das Massaker von Srebrenica und die Rolle der Uno-Soldaten sind durch die Niederlande, internationale Organisationen und die Vereinten Nationen intensiv untersucht worden", sagte Ministeriumssprecher Roger van de Wetering. "Dabei wurde niemals festgestellt, dass die sexuelle Orientierung von Soldaten irgendeine Rolle spielte." Auch der niederländische Botschafter in Washington wies die Behauptungen im Namen seiner Regierung zurück.
Die Muslim-Enklave Srebrenica war 1995 im Balkan-Krieg von Niederländern bewacht worden. Sie waren in der Unterzahl und hatten kein Kampfmandat des Uno-Sicherheitsrates. Nach Angriffsdrohungen zogen sich die holländischen Blauhelmsoldaten zurück. Daraufhin eroberten bosnisch-serbische Streitkräfte Srebrenica und töteten rund 8000 muslimische Männer und Jungen. Die Uno bewertet das Verbrechen als Völkermord.
hen/dpa
Frage mich allerdings, warum Karadžić diesen Punkt im Rahmen seiner Verteidigung vor dem Tribunal noch nicht aufgegriffen hat. Das ist wahrscheinlich das As, was er noch im Ärmel hat. Dann wären damit dann die Schuldigen gefunden und er könnte nach hause geschickt werden.