Urlaubserfahrung eines Österreichers

Die Küste ist nicht lang, aber herrlich

Moderator: Trojica

Benutzeravatar

Thema-Ersteller
France Prešeren
Gehört zum Foruminventar
Beiträge: 5763
Registriert: 13. Jun 2009 13:34
Geschlecht: männlich
Slowenischkenntnisse: Umgangssprachlich (Smalltalk)
Wohnort: Novo mesto
Hat sich bedankt: 504 Mal
Danksagung erhalten: 996 Mal
Gender:
Slovenia
Sep 2009 05 01:04

Urlaubserfahrung eines Österreichers

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3947&Alias=wzo&cob=436056 hat geschrieben:An "prosim", "hvala" und "dober dan" konnte ich mich noch von einem Kurzurlaub in der Tito-Ära erinnern, aber das war’s dann auch schon. Also ging ich am Tag nach unserer Ankunft in das einzige Buchgeschäft von Piran und erstand einen slowenisch-englischen Sprachführer. Ein nettes Büchlein im CD-Format, das alle für den Urlaub wesentlichen Bereiche umfasst: Begrüßen, im Hotel, im Restaurant, beim Shoppen – und das Schimpfvokabular für den Autoverkehr.

Was wir bald feststellten: Das Slowenische kommt mit bemerkenswert wenigen Selbstlauten aus. Es verfügt zwar über genauso viele wie das Deutsche, geht aber betont sparsam damit um. Wenn Balzac über das Polnische sagte, es sei um seine Vokale derart besorgt, dass es diese vorne und hinten mit möglichst vielen Konsonanten beschütze, so werden sie im Slowenischen manchmal völlig weggesperrt. Da steht etwa "grd" für "hässlich", und die nahe gelegene Stadt Trieste, der die Österreicher bereits ein "e" gekappt haben, heißt in unserem Urlaubsland kurz und bündig "Trst".

Einige Ausdrücke kommen einem auch dann bekannt vor, wenn man in der slawischen Sprachenwelt nicht zu Hause ist. Eine "klobasa" ist ein Würstel, "pomaranca" bedeutet Orange. "pivo" klingt zumindest für einen Ostösterreicher vertraut, "vino" ist international.

Solcherart vorbereitet betraten wir am Abend ein nettes Restaurant am Hafen. Das quadratische Büchlein, das ich zur Sicherheit bei mir führte, hätte ich genauso gut im Koffer lassen können: Die Karte führte sämtliche Speisen und Getränke auch auf Italienisch und Deutsch auf, und das Personal sprach – wie in vielen Ländern – zumindest zwei Fremdsprachen. Natürlich bestellten wir "eine Limonade, ein Bier und ein Glas Wein" auf Slowenisch, aber mit "prosim", "hvala" und "dober dan" hätten wir durchaus unser Auslangen gefunden. Und da sich auch niemand fand, der unser Auto beschädigte, konnten wir nicht einmal "Pejte se solit!" ausrufen, was "Lassen Sie sich mit Salz bestreuen!" heißt und vom Sprachführer für derartige Fälle empohlen wird. Wer also Wert auf Höflichkeit dem Gastland gegenüber legt, sollte sich zumindest diesen einen Satz merken.
:lachend:
Nazadnje še, prijatlji,kozarce zase vzdignimo,ki smo zato se zbrat'li,ker dobro v srcu mislimo.
Antworten

Erstelle einen Zugang oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst registriert sein, um kommentieren zu können

Erstelle einen Zugang

Kein Mitglied? Registriere dich jetzt
Mitglieder können kommentieren und eigene Themen starten
Kostenlos und dauert nur eine Minute

Registrieren

Anmelden

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast