Empfehlungen der OECD für Slowenien

Die slowenische Wirtschaft betreffend

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France Prešeren
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Feb 2012 28 19:41

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

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Nadadora hat geschrieben:Wieso versteifen sich hier so viele auf ein Studium? Meiner Meinung nach fehlen "Praktiker" - Menschen mit einer soliden Ausbildung, die etwas können, wie Handwerker zum Beispiel.
Weil Slowenien nichts davon hat, wenn der Schreiner das Geld vom Wirt erhält und für einen Elektriker wieder ausgibt. Slowenien als Ganzes kommt nur weiter, wenn der Export angekurbelt wird. Ob jemand mit Studium oder als Handwerksmeister oder als Überlebenskünstler das schafft, ist unerheblich. Die Wahrscheinlichkeit bei einem "handwerklichen" Studium ist allerdings m. E. deutlich höher.

Früher gab es in Slowenien ebenso das duale System, wie es das zumeist auch in Deutschland gibt. Inzwischen entscheiden sich die Kinder mit 14 für eine ungefähre Richtung und darin sind sie dann gefangen. Quereinsteiger, wie in Deutschland häufig der Fall, gibt es kaum in Slowenien. Die entscheiden weit stärker anhand der Ausbildung, ob sie jemanden einstellen oder nicht. Dass jemand etwas anderes gelernt hat und dennoch etwas anderes arbeiten könnte, kommt nahezu keinem Personalleiter in den Sinn.
Nazadnje še, prijatlji,kozarce zase vzdignimo,ki smo zato se zbrat'li,ker dobro v srcu mislimo.
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Benutzer 989 gelöscht
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Feb 2012 29 14:31

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

France Prešeren hat geschrieben: Weil Slowenien nichts davon hat, wenn der Schreiner das Geld vom Wirt erhält und für einen Elektriker wieder ausgibt. Slowenien als Ganzes kommt nur weiter, wenn der Export angekurbelt wird. Ob jemand mit Studium oder als Handwerksmeister oder als Überlebenskünstler das schafft, ist unerheblich. Die Wahrscheinlichkeit bei einem "handwerklichen" Studium ist allerdings m. E. n.
deutlich höher.n.[/quote]

Slowenien bewegt sich zur Dienstleistungsgesellschaft. Fallen noch weitere Hauptindustrie-, Produktionsbetriebe weg, können sich Zahlreiche einen neuen Job suchen. Durch den verstärkten Import von Waren wird das Land abhängiger. Alle Waren wird Slowenien nicht produzieren können. Fällt aber die Grundversorgung weg, fallen auch die Arbeitsplatzangebote. Auf längere Sicht keine spannende Sache, weil Verschuldungen folgen.
Aktuell müssten Investitionen, bzw. Gelder von Banken. Denen geht es aber aktuell auch nicht so toll; daher Stagnation; eher sogar ein Abschwung.
Aber gerade in dieser Situation wären Investitionen notwendig, weil wenn der ganze Apparat erst mal im Keller,....dann geht vermutlich gar nichts mehr; siehe Griechenland.
Jetzt könnte Slowenien noch was Gutes tun. Agieren und nicht in 5 Jahren mal reagieren!

France Prešeren hat geschrieben:Früher gab es in Slowenien ebenso das duale System, wie es das zumeist auch in Deutschland gibt. Inzwischen entscheiden sich die Kinder mit 14 für eine ungefähre Richtung und darin sind sie dann gefangen. Quereinsteiger, wie in Deutschland häufig der Fall, gibt es kaum in Slowenien. Die entscheiden weit stärker anhand der Ausbildung, ob sie jemanden einstellen oder nicht. Dass jemand etwas anderes gelernt hat und dennoch etwas anderes arbeiten könnte, kommt nahezu keinem Personalleiter in den Sinn.
Das Problem ist auch die Akzeptanz in der Gesellschaft. Oft heisst es: studier/lerne lieber gleich was Gescheites. Die Tante ist auch so Eine. Magistrats, Dr., Promo-Titel an der Backe, dann ist man was; alles Andere langweilt - selber aber nie was erreicht im eigenen Leben - aber immer am Jammern.
Problem bei den Fachleuten. Viel muss man können, aber geringer Verdienst. Und nicht Jeder kann sich selbständig machen. Gut, ein Gewerbe anmelden geht immer, aber das Pulver muss jeden Monat auf dem Konto reinkommen und da liegt der Hase im Pfeffer,wenn die lokalen Mikado-Gerichte schon mehrere Jahre beschäftigt sind.
Dienstleistung erbringen, in Vorkasse gehen und dann noch paar Jahre auf die Gelder warten? So funktioniert Wirtschaft nicht!
Wäre übrigens ein prima Zusatzgeschäft f. d. lokalen Banken: Akkreditierungsgeschäfte/d.h. Zahlungssicherung per Schnellauftrag, analog Kunde bestätig erst, dass er überhaupt ein reserviertes Pulver hat.

Aktuelles Beispiel in der Nachbarregion. Da finden sehr gute Maschinenbaubetriebe kaum noch Fachleute/Nachwuchs, weil
die Jugend komplett auf Studium getrimmt ist.
Die Arbeitsämter fördern sogar Hilfsarbeiter zur Weiterbildung, weil keine Facharbeiter auffindbar, sogar mit einem 13.-ten und 14.-ten Monatsgehalt lockt man keine Leute mehr her:spinnt:
Die werden in paar Jahren ein massives Nachwuchsproblem haben, weil vom Ausland nicht nur Studierte benötigt werden, sondern richtige "Fachleute", die Ahnung von der Front haben.

Aber da geht die Politik in eine falsche Richtung, auch in Slowenien. Dieses verschulte System funktioniert nicht in Frankreich und auch nicht in Italien.
In Schweden können Gymnasiasten den Mechatroniker nebenher noch dazu machen. Im Würtembergischen kann ich während der Ausbildung gleich 2 Teile der Meisterprüfung mit machen. In den USA gibt es gar kein Schulsystem. Da geht man irgendwo in einen Betrieb und durchläuft eine Probezeit. Wer zu zweifelhaft, zu faul ist, der wird Gegangen.
Slowenien sollte das duale System wieder flächendeckend einführen, wie es schon mal funktioniert hat. So bindet man junge Leute in einen Betrieb ein und entscheidet nicht nur nach Schul-Zeugnissen, welche oft wenig wert sind. Was gilt: sehr gute Arbeitszeugnisse, Erfahrung, Wissen, Können, Sozialkompetenz.
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Nadadora
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Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Nadadora

"Slowenien bewegt sich zur Dienstleistungsgesellschaft."

Ganz schlecht, sieht man in GB, wozu das geführt hat.

" Oft heisst es: studier/lerne lieber gleich was Gescheites. Die Tante ist auch so Eine. Magistrats, Dr., Promo-Titel an der Backe, dann ist man was; alles Andere langweilt - selber aber nie was erreicht im eigenen Leben - aber immer am Jammern. "

So eine plumpe Arroganz braucht kein Mensch und bringt erst recht nicht das Land nach vorne.

"Aktuelles Beispiel in der Nachbarregion. Da finden sehr gute Maschinenbaubetriebe kaum noch Fachleute/Nachwuchs, weil die Jugend komplett auf Studium getrimmt ist.
Die Arbeitsämter fördern sogar Hilfsarbeiter zur Weiterbildung, weil keine Facharbeiter auffindbar, sogar mit einem 13.-ten und 14.-ten Monatsgehalt lockt man keine Leute mehr her:spinnt:
Die werden in paar Jahren ein massives Nachwuchsproblem haben, weil vom Ausland nicht nur Studierte benötigt werden, sondern richtige "Fachleute", die Ahnung von der Front haben. "

Genau das meine ich, und das darf doch nicht wahr sein. Hier schlummert das Potential! Wieso wird nicht aufgebildet und gefördert? Wo sind die jungen Leute, die hier ihre Zukunft sehen?

"Aber da geht die Politik in eine falsche Richtung, auch in Slowenien. Dieses verschulte System funktioniert nicht in Frankreich und auch nicht in Italien. "
Rischtisch!
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Tom
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Mär 2012 01 14:18

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Tom

@Nadadora

Du hast nicht ganz Unrecht, das Handwerk hat goldenen Boden. Und das zurecht. Ohne Handwerker ist eine Gemeinde... ein Ort... ein Bundesland... eine Nation zum scheitern verurteilt. Man braucht Fachleute um Infrastruktur (Verkehrswege, Kommunikation,Energieversorgung, Medien usw.) Ernährungsversorgung zu gewährleisten und instand zu halten.
Das ist die eine Seite.

Die andere Seite sind die Akademiker und Technokraten, die ein Land voranbringen. Diese Leute sind wichtig, um Industrie auf zu bauen. Man erspart sich dadurch teure Einkäufe aus dem Ausland (gewiss nicht alles, aber einen erheblichen Teil) und schafft nebenbei auch noch Arbeitsplätze. Die wiederum kommen dem Handwerk zugute, die bekommen Aufträge von Menschen die in Arbeit stehen. So versorgt einer den anderen.

zweifelhaft ist es, wenn der Fall eintritt wie ihn Triglav beschreibt, und Ingenieure/ Wissenschaftler & Co. ins Ausland abwandern.
Das größte Kapital einer Nation sind Denker und Lenker, in Verbindung mit fleißigem Handwerk.
Was läuft also schief ??? :keine_ahnung:
Manche Leute drücken nur ein Auge zu, damit sie besser zielen können.
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Nadadora
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Mär 2012 04 10:05

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Nadadora

In Slowenien muss eine Bildungs- und Arbeitsmarktreform stattfinden. Schön und gut, wenn dort jeder studiert und "etliche Titel" hat. Ein Land braucht aber nicht nur Universitätsabsolventen, in vielen Ausbildungsberufen verdient man auch in Deutschland später mehr als ein promovierter Akademiker. Wenn man das nicht einsieht, können sich alle ihre schicken Uni-Diplome an die Wand hängen und kellnern gehen.

Ich möchte die schlechte Lage der v.a. jungen Arbeitslosen nicht rechtfertigen, das ist natürlich dramatisch für die Wirtschaft als Ganzes aber auch für jeden Einzelnen, dennoch ist es auch umgekehrt leicht, die Vetternwirtschaft und die allegmeine schlechte Lage für alles verantwortlich zu machen. Man kann auch in andere Länder gehen und zum Beispiel in Deutschland eine Ausbildung machen oder arbeiten gehen. Die deutschen Stellenbörsen sind voll von Angeboten, ich bin immer wieder erstaunt. Problem ist die Mentalität "igitt, nicht studiert?" Schön zweifelhaft, finde ich. :absolvent:

-- Nachricht nachträglich hinzugefügt am 4. Mär 2012 10:06 --
Tom hat geschrieben:@Nadadora

Du hast nicht ganz Unrecht, das Handwerk hat goldenen Boden. Und das zurecht. Ohne Handwerker ist eine Gemeinde... ein Ort... ein Bundesland... eine Nation zum scheitern verurteilt. Man braucht Fachleute um Infrastruktur (Verkehrswege, Kommunikation,Energieversorgung, Medien usw.) Ernährungsversorgung zu gewährleisten und instand zu halten.
Das ist die eine Seite.

Die andere Seite sind die Akademiker und Technokraten, die ein Land voranbringen. Diese Leute sind wichtig, um Industrie auf zu bauen. Man erspart sich dadurch teure Einkäufe aus dem Ausland (gewiss nicht alles, aber einen erheblichen Teil) und schafft nebenbei auch noch Arbeitsplätze. Die wiederum kommen dem Handwerk zugute, die bekommen Aufträge von Menschen die in Arbeit stehen. So versorgt einer den anderen.

zweifelhaft ist es, wenn der Fall eintritt wie ihn Triglav beschreibt, und Ingenieure/ Wissenschaftler & Co. ins Ausland abwandern.
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Was läuft also schief ??? :keine_ahnung:

Auch nicht-Studierte haben ein Hirn zum Denken und Lenken.
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Tom
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Mär 2012 04 11:08

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Tom

Schau Dir nur mal die Werbung an. Egal welches Produkt beworben wird, man sieht zu 99 % Krawattenbehaftete, oder Menschen in Führungspositionen. Man suggeriert damit schon den jungen Menschen, nur wenn Ihr mal viel Geld verdient und zur Führungselite gehört, könnt Ihr Euch ein sorgenfreies Leben leisten.
Schau Dir die geistlosen Casting- Shows an. Was passiert denn da eigentlich?
Jungen Menschen wird ein Leben in Sauss und Brauss versprochen, als Superstar. 100.000 junger Leute Träumen ( und das schlimme daran, sie arbeiten darauf hin) von einem solchen Superstar- Leben. Keiner von denen lernt einen gescheiten Beruf, und nur einer erreicht für kurze Zeit einen kleinen Star- Bonus.
Der Rest geht unter und dümpelt von einer Hoffnung zur anderen. Brotlose Kunst.

Weshalb wird nicht eine Casting- Show für Deutschlands besten Handwerkslehrling (oder auch in SLO) gemacht. Man sollte , da bin ich Deiner Meinung, das Handwerk wieder populärer machen bei den Jugendlichen. Zeigen, das man auf ölverschmierte Hände genauso Stolz sein kann, wie auf einen Krawatten- Job.

Ich kenne hier bei uns zwei Schreiner- Meister (mit eigenem Betrieb). Die bekommen seid Jahren keine gescheiten Lehrlinge mehr. Und bei Gesellen sieht es langsam auch nicht besser aus. Es gibt kaum welche.
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Mär 2012 06 18:05

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

Tom hat geschrieben:Schau Dir nur mal die Werbung an. Egal welches Produkt beworben wird, man sieht zu 99 % Krawattenbehaftete, oder Menschen in Führungspositionen... Brotlose Kunst..
Ein ehemaliger Schulkamerad ist Maler+Lackierermeister, spielt in seiner Freizeit Theater und läuft privat mit Armani + Hut herum.
Uhren: Bevorzugt Rolex, ab Bj. 1969.
Für einen Weinbrandhersteller( Chauntreux oder so) liefen paar Werbefuzzis in der münchener Fussgängerzone herum und befragen bevorzugt Passanten, welche eher besser gekleidet waren. Die Umfrager schauten etwas perplex, als der Schulkamerad erzählte, dass er Lackierer und Maler ist( hat einen eigenen Betrieb, so nebenbei und verdient monatlich 5-stellig mit einer 1 oder 2 davor, je nach dem?).
Irgendwie passte den Umfragern der "Suspekte" nicht so in ihr Raster? Handwerker(arbeitet vorwiegend im Büro)-Armani-Hut-Lederpantoffeln von einem Schuhmacher auf Maß.
Tom hat geschrieben:Ich kenne hier bei uns zwei Schreiner- Meister (mit eigenem Betrieb). Die bekommen seid Jahren keine gescheiten Lehrlinge mehr. Und bei Gesellen sieht es langsam auch nicht besser aus. Es gibt kaum welche.
Auf der einen Seite stellt sich aber auch die Frage? Für was soll ich noch eine Ausbildung im Handwerk machen, wenn ich eh danach in die Industrie gehe und > 30% mehr verdiene, verglichen zum erlernten Beruf.

Automechaniker, Schreiner, Friseure, Einzelhändler dümpeln in Lohnsparten herum, wo nix zu verdienen ist. Macht man am Ende des Monats einen Strich, bleibt nicht mehr viel übrig?
Viel muss man können, siehe Mechatroniker(von der Hydraulik bis zur Diagnose/Electronic), viel Verantwortung f. 1100 euro netto verkaufen/übernehmen, in kalten Garagenlöchern die Knochen madig machen und dann noch womöglich mit > 76 noch in Rente gehen...f. die paar Kröten?

In Slowenien verdient man als Facharbeiter nochmal paar %-te weniger und soll über die Runden kommen + ein Haus bauen; natürlich auf Kredit.
Auch Fach-Ingenieure verdienen dort nicht das Gelbe vom Ei. Da dümpelt ein studierter Fachmann oft auch mit < 1000 euro herum. Dann hat er/ode sie 3 x die Wahl:
1. m. d. Hungerlohn auskommen
2. ein Unternehmen aufbauen, + den ganzen Risiken
3. in das Ausland gehen?

Die natürliche Tendenz wird so verlaufen:
1. Facharbeiter m. dt.-Kenntnissen wandern in die umliegenden Nachbarländer ab, weil im eigenen Land nix zu holen ist.
2. Slo holt weitere Ausländer in das Land herein; siehe Bosnier bei der Müllabfuhr, Putzpersonal, Schlachter, Taxileute usw.
3. Auswanderungswelle tritt ein. Slowenien wird für zahlreiche Slowenen nur noch Touristenland.
4. Prinzipiell entwickelt sich Slowenien zum Sklavenstaat. D.h. die Oberschicht, lässt sich von den Untervölkern(Niedriglohnsklaven) bedienen.

Nachteil: das System funktioniert nur eine bestimmte Zeit, bis zur nächsten Revolte. Ist die Balance nicht mehr vorhanden,
gerät die Welt in das Wanken.
Siehe Lybien. Dann gilt: no mercy
und der Mensch wird zum Tier.
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Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Tom

Man kann sicherlich im Handwerk nicht das Verdienen wie in der Industrie. Aber nicht jede Region hat genug Industrie, um alle zu beschäftigen. Um eine Abwanderung zu verhindern, muss man Alternativen schaffen. Das dies nicht einfach ist, zeigt auch das Beispiel der neuen Bundesländer, hier in Deutschland.

Desweiteren kann man als Handwerker/ Fachmann sich genauso zum Spezialisten ausbauen.
Ein guter fähiger Mann im Handwerk, hat immer sein Auskommen, wer will kann sich vor Anfragen kaum retten.
Unsere Gesellschaft aber muss wieder weg von der Geiz ist Geil Einstellung.
Gute Arbeit kostet eben gutes Geld. Genauso die Handwerksbetriebe, auch die müssen darauf achten dem Kunden ehrliche Arbeit zu verkaufen, zu angemessenen Preisen.

In Slowenien wird sicherlich viel gesprochen über das Thema Universitäten, Studieren, Hochschulen etc.
Gibt es auch (wie bei uns hier jährlich zweimal) einen Lernberuf- Orientierungstag? (so, oder so ähnlich heißt das)
Da kommen Fachleute und Berufsberater in die Schulen und versuchen dem jungen Menschen einen Eindruck zu vermitteln, was man alles lernen kann. Viele wissen gar nicht wie viele Lernberufe es tatsächlich gibt.
Dann werden auch Praktikumswochen angeboten, wo Schüler für kurze Zeit in einen Beruf "reinschnuppern" können.
Das soziale Jahr gibt dann jungen Leuten nochmals die Möglichkeit, sich bspw. in einem sozialen Beruf (Pflege, Heilung, Fürsorge, Rettung usw.) umzuschauen.
Oft ist es so, das Leute in eine ganz falsche Ausbildung gehen und später enttäuscht Feststellen müssen, dass Sie viel Zeit verloren haben.
Es ist sehr arbeitsintensiv, den Nachwuchs in die richtigen Bahnen zu leiten. Und dadurch am Ende ein gesundes Verhältnis auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen.
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Mär 2012 10 02:58

Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von Benutzer 989 gelöscht

France Prešeren hat geschrieben:Auch der Bericht der OECD empfiehlt Slowenien eine Erhöhung des regulären Renteneintrittsalters, den Rückzug des Staates aus der Wirtschaft und eine Liberalisierung des Kündigungsrechtes.
Wird das Renteneintrittsalter aktuell noch austariert oder gibt es nun einen rechtskräftigen novellierten Beschluss, bezügl. Renteneintrittsalter? oder ein neues Referendum angekündigt?

Tom hat geschrieben:Man kann sicherlich im Handwerk nicht das Verdienen wie in der Industrie. Aber nicht jede Region hat genug Industrie, um alle zu beschäftigen. Um eine Abwanderung zu verhindern, muss man Alternativen schaffen. Das dies nicht einfach ist, zeigt auch das Beispiel der neuen Bundesländer, hier in Deutschland.

Desweiteren kann man als Handwerker/ Fachmann sich genauso zum Spezialisten ausbauen.

mal paar Zahlen, für das Handwerk:
2008 waren in Deutschland rund 577 000 Unternehmen i. Handwerk tätig. erwirtschafteten diese Unternehmen rund 471,3 Milliarden Euro Umsatz.
etwa 4,9 Milli­onen Personen tätig.
3,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und etwa 750 000 geringfügig entlohnte Beschäftigte.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... Print.psml" onclick="window.open(this.href);return false;

Problematisch: das Handwerk bildet oft sehr gute Fach-Männer,-Frauen aus, welche dann später in die Industrie abwandern.
Lese gerade im völkischem, lokalen Beobachter ein riesen Bericht, dass Facharbeiter aus dem Ausland angeworben werden müssen, weil Fachkräfte fehlen :gruebel:
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Re: Empfehlungen der OECD für Slowenien

Ungelesener Beitrag von France Prešeren

Triglav hat geschrieben:Wird das Renteneintrittsalter aktuell noch austariert oder gibt es nun einen rechtskräftigen novellierten Beschluss, bezügl. Renteneintrittsalter? oder ein neues Referendum angekündigt?
Eine echte Rentenreform erwarte ich persönlich nicht, da die DeSUS wieder in der Regierung mitmischt. Es kann also davon ausgegangen werden, dass es sich eher um ein Reförmchen handeln wird, das den Haushalt langfristig nicht entscheidend entlasten wird. Alles andere wird die Koalition auseinanderbrechen lassen und wird zu einem Referendum führen.

Darum ist es umso wichtiger in anderen Bereichen deutlich stärkere Änderungen vorzunehmen, um dieses Manko so weit wie möglich auszugleichen.
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