Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
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Feb 2011
27
08:17
Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
Verschärft Arbeitsmarktöffnung Österreichs den Ärztemangel in Slowenien?
Am 1. Mai öffnet sich der Arbeitsmarkt in Österreich für die Bürger der osteuropäischen EU-Mitgliedsländer, auch für Slowenen. Nicht wenige in Slowenien erwarten diesen Tag fieberhaft, um dort vielleicht Arbeit finden zu können.
Aber es gibt eine Kehrseite der Medaille:
EU-Sozialkommissar László Andor befürchtet in diesem Zusammenhang eine Abwanderung von Fachkräften aus diesen Ländern, insbesondere im medizinischen Bereich.
Der Mangel besteht zum Teil schon heute - auch in Slowenien. Einer der Gründe ist, dass nach dem EU-Beitritt der osteuopäischen Länder im Jahr 2004 schon viele Krankenschwestern und Ärzte diese Länder verlassen haben.
Es dürfte aufgrund der unmittelbaren Nähe Österreichs auch in Slowenien die Gefahr bestehen, dass Ärzte und andere medizinische Fachkräfte sich hinter der Grenze eine bessere berufliche Perspektive versprechen und dort ihr Glück suchen. Es zeigte sich, dass manche ausgebildeten Ärzte sogar bereit sind, im Ausland dann unter ihrer Qualifikation im Pflegebereich zu arbeiten. Sollte dies auch für slowenische Ärzte zutreffen, würde das den Ärztemangel in Slowenien verschärfen. Höchste Zeit, diese Gefahr zu sehen und Gegenmaßnahmen zu erfreifen, um die Ärzte in Slowenien halten zu können.
In Deutschland kennen wir das Problem ja auch - viele Mediziner haben sich aufgrund der oft schlechten Arbeitsbedingungen und der anfangs niedrigen Einkommen ins Ausland begeben. Besonders auf dem platten Land gibt es manchmal schon echte Versorgungsengpässe.
So sehr die Bevölkerung die Liberalisierung des Arbeitesmarktes herbeiwünschen mag - es besteht dabei oft die Gefahr, dass die gut ausgebildeten Personen das Land verlassen und im Ausland ihr Gück suchen. Gerade in Ländern mit guter Schulbildung - und ich denke dazu kann man Slowenien sicher zählen - ist die Gefahr um so größer, dass es zum sogenannten "brain drain" kommt. Die Investitionen des Heimatlandes in Bildung und Ausbildung gehen verloren. Höchste Zeit zu handeln, was einfacher gesagt als getan ist. Die Situation kann man - machen wir uns nichts vor - in erster Linie durch Verbesserung der Einkommenssituation ändern, was die Kosten im Gesundheitsbereich steigen liesse.
Auf der anderen Seit muss man auch zügig die Gesetze dahingehend ändern, dass man ausländischen Ärzten weniger Steine in den Weg legt, wenn sie in Slowenien als Arzt arbeiten wollen. Es darf nicht dazu kommen, dass das Niveau der ärztlichen Versorgung in Slowenien sinkt.
Am 1. Mai öffnet sich der Arbeitsmarkt in Österreich für die Bürger der osteuropäischen EU-Mitgliedsländer, auch für Slowenen. Nicht wenige in Slowenien erwarten diesen Tag fieberhaft, um dort vielleicht Arbeit finden zu können.
Aber es gibt eine Kehrseite der Medaille:
EU-Sozialkommissar László Andor befürchtet in diesem Zusammenhang eine Abwanderung von Fachkräften aus diesen Ländern, insbesondere im medizinischen Bereich.
Der Mangel besteht zum Teil schon heute - auch in Slowenien. Einer der Gründe ist, dass nach dem EU-Beitritt der osteuopäischen Länder im Jahr 2004 schon viele Krankenschwestern und Ärzte diese Länder verlassen haben.
Es dürfte aufgrund der unmittelbaren Nähe Österreichs auch in Slowenien die Gefahr bestehen, dass Ärzte und andere medizinische Fachkräfte sich hinter der Grenze eine bessere berufliche Perspektive versprechen und dort ihr Glück suchen. Es zeigte sich, dass manche ausgebildeten Ärzte sogar bereit sind, im Ausland dann unter ihrer Qualifikation im Pflegebereich zu arbeiten. Sollte dies auch für slowenische Ärzte zutreffen, würde das den Ärztemangel in Slowenien verschärfen. Höchste Zeit, diese Gefahr zu sehen und Gegenmaßnahmen zu erfreifen, um die Ärzte in Slowenien halten zu können.
In Deutschland kennen wir das Problem ja auch - viele Mediziner haben sich aufgrund der oft schlechten Arbeitsbedingungen und der anfangs niedrigen Einkommen ins Ausland begeben. Besonders auf dem platten Land gibt es manchmal schon echte Versorgungsengpässe.
So sehr die Bevölkerung die Liberalisierung des Arbeitesmarktes herbeiwünschen mag - es besteht dabei oft die Gefahr, dass die gut ausgebildeten Personen das Land verlassen und im Ausland ihr Gück suchen. Gerade in Ländern mit guter Schulbildung - und ich denke dazu kann man Slowenien sicher zählen - ist die Gefahr um so größer, dass es zum sogenannten "brain drain" kommt. Die Investitionen des Heimatlandes in Bildung und Ausbildung gehen verloren. Höchste Zeit zu handeln, was einfacher gesagt als getan ist. Die Situation kann man - machen wir uns nichts vor - in erster Linie durch Verbesserung der Einkommenssituation ändern, was die Kosten im Gesundheitsbereich steigen liesse.
Auf der anderen Seit muss man auch zügig die Gesetze dahingehend ändern, dass man ausländischen Ärzten weniger Steine in den Weg legt, wenn sie in Slowenien als Arzt arbeiten wollen. Es darf nicht dazu kommen, dass das Niveau der ärztlichen Versorgung in Slowenien sinkt.
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Feb 2011
27
13:12
Re: Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
Ist der Verdienst der Ärzte in Slowenien denn so schlecht?arcalis hat geschrieben:Verschärft Arbeitsmarktöffnung Österreichs den Ärztemangel in Slowenien?
Am 1. Mai öffnet sich der Arbeitsmarkt in Österreich für die Bürger der osteuropäischen EU-Mitgliedsländer, auch für Slowenen. Nicht wenige in Slowenien erwarten diesen Tag fieberhaft, um dort vielleicht Arbeit finden zu können.
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EU-Sozialkommissar László Andor befürchtet in diesem Zusammenhang eine Abwanderung von Fachkräften aus diesen Ländern, insbesondere im medizinischen Bereich.
Der Mangel besteht zum Teil schon heute - auch in Slowenien. Einer der Gründe ist, dass nach dem EU-Beitritt der osteuopäischen Länder im Jahr 2004 schon viele Krankenschwestern und Ärzte diese Länder verlassen haben.
Es dürfte aufgrund der unmittelbaren Nähe Österreichs auch in Slowenien die Gefahr bestehen, dass Ärzte und andere medizinische Fachkräfte sich hinter der Grenze eine bessere berufliche Perspektive versprechen und dort ihr Glück suchen. Es zeigte sich, dass manche ausgebildeten Ärzte sogar bereit sind, im Ausland dann unter ihrer Qualifikation im Pflegebereich zu arbeiten. Sollte dies auch für slowenische Ärzte zutreffen, würde das den Ärztemangel in Slowenien verschärfen. Höchste Zeit, diese Gefahr zu sehen und Gegenmaßnahmen zu erfreifen, um die Ärzte in Slowenien halten zu können.
In Deutschland kennen wir das Problem ja auch - viele Mediziner haben sich aufgrund der oft schlechten Arbeitsbedingungen und der anfangs niedrigen Einkommen ins Ausland begeben. Besonders auf dem platten Land gibt es manchmal schon echte Versorgungsengpässe.
So sehr die Bevölkerung die Liberalisierung des Arbeitesmarktes herbeiwünschen mag - es besteht dabei oft die Gefahr, dass die gut ausgebildeten Personen das Land verlassen und im Ausland ihr Gück suchen. Gerade in Ländern mit guter Schulbildung - und ich denke dazu kann man Slowenien sicher zählen - ist die Gefahr um so größer, dass es zum sogenannten "brain drain" kommt. Die Investitionen des Heimatlandes in Bildung und Ausbildung gehen verloren. Höchste Zeit zu handeln, was einfacher gesagt als getan ist. Die Situation kann man - machen wir uns nichts vor - in erster Linie durch Verbesserung der Einkommenssituation ändern, was die Kosten im Gesundheitsbereich steigen liesse.
Auf der anderen Seit muss man auch zügig die Gesetze dahingehend ändern, dass man ausländischen Ärzten weniger Steine in den Weg legt, wenn sie in Slowenien als Arzt arbeiten wollen. Es darf nicht dazu kommen, dass das Niveau der ärztlichen Versorgung in Slowenien sinkt.
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Feb 2011
27
13:26
Re: Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
Die meisten slowenischen Ärzte arbeiten als öffentliche Angestellte in Gesundheitszentren und -stationen oder Polikliniken. Andere verfügen über eine staatliche Konzession, die es ihnen ermöglicht, eine eigene Praxis zu führen und Verträge mit der Krankenkasse zu schließen.Nadadora hat geschrieben:Ist der Verdienst der Ärzte in Slowenien denn so schlecht?
Die Zahlen sind jetzt nicht ganz aktuell, dürften sich aber nicht wesentlich geändert haben. Hausärzte verdienen zwischen 900 und 1 000 Euro brutto monatlich, Fachärzte zwischen 1 500 und 2 000 Euro brutto monatlich
quelle: aok-bv.de
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Feb 2011
27
14:37
Re: Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
Also ich weiß jetzt nicht wie man auf diesen Bruttoverdienst von 1000 € / mtl. kommt. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich kenne Hausärzte in Slowenien, deren Lebenstandard lässt auch ein weit höheres Einkommen schließen.arcalis hat geschrieben: Die meisten slowenischen Ärzte arbeiten als öffentliche Angestellte in Gesundheitszentren und -stationen oder Polikliniken. Andere verfügen über eine staatliche Konzession, die es ihnen ermöglicht, eine eigene Praxis zu führen und Verträge mit der Krankenkasse zu schließen.
Die Zahlen sind jetzt nicht ganz aktuell, dürften sich aber nicht wesentlich geändert haben. Hausärzte verdienen zwischen 900 und 1 000 Euro brutto monatlich, Fachärzte zwischen 1 500 und 2 000 Euro brutto monatlich
Aber wer weiß das schon.
Manche Leute drücken nur ein Auge zu, damit sie besser zielen können.
Mär 2011
06
22:31
Re: Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
interessant;arcalis hat geschrieben: Die Zahlen sind jetzt nicht ganz aktuell, dürften sich aber nicht wesentlich geändert haben. Hausärzte verdienen zwischen 900 und 1 000 Euro brutto monatlich, Fachärzte zwischen 1 500 und 2 000 Euro brutto monatlich
quelle: aok-bv.de
jetzt weiss man zumindest, was die Verwandtschaft so verdient?
die Meisten haben eh eine Hütte, sind von den monatlichen Mietzins-Fixkosten befreit und können sich einen dicken Jeep + einen Hund nebenher finanzieren? Wenn die Frau noch irgendwo in einem Magistrats-Job hackeln geht, passt es schon mit dem Göld?
Essen in der Kantine gibt es auch für lau; da spart man sich schon mal die Flugkosten?
Nebenher hackeln noch Einige als Dozenten oder treiben sich als mobile Helfer rum...(macht auch noch paar Mäuse?)
Wie die Krankenschwestern zahlt werden? Vermutlich eher schlechter als schlecht? Da verdient eine Schwester wohl merklich mehr im Nachbarstaat Austria? Dort gelten oft Zeugnisse weniger.
Erste Frage bei der Bewerbung: wie oft waren Sie in der Vergangenheit im Krankenstand?
Antwort Bewerber: so 4 Wochen mindestens....
Antwort Personalabteilung(Wiener Städtische): ...verschwind + schleich die!
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Zuletzt geändert von Benutzer 989 gelöscht am 6. Mär 2011 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Mär 2011
06
22:48
Re: Die Kehrseite der Ostöffnung Österreichs am 1. Mai
...alles was ich weiß, hat der AMS volle Wartelisten wegen Personal...besonders im grenzgebiet, und besonders medizinisches "Hilfspersonal"...sprich Altenpflege...spätestens im Juli sollte die Quote in Slo runter gehen...schlau ist, jetzt deutsche Sprachkurse in MB anzubieten....Crashkurse...kann man auch an der Steuer vorbeimachen...wenn man Fliesenleger ist....Triglav hat geschrieben:Erste Frage bei der Bewerbung: wie oft waren Sie in der Vergangenheit im Krankenstand?
Antwort Bewerber: so 4 Wochen mindestens....
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MOMO
Je mehr Löcher, desto weniger Käse
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