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Gelöst wurde zwar kein Problem, das hinderlich für eine Ratifikation des EU Beitritts Kroatiens war, aber es konnte jeweils vereinbart werden, wie damit umgegangen wird. Darum wird das slowenische Parlament aller Voraussicht nach morgen den EU Beitritt Kroatiens ratifizieren.Dies bedeutet, Kroatien wird zum 1. Juli dieses Jahres EU Mitglied. Nun wird zwar der Teil der kroatischen Bevölkerung, der für den EU Beitritt ist, mit Slowenien versöhnt sein, allerdings sind ziemlich genau 50% der Kroaten gegen den EU Beitritt und dafür sind nun diese eben unglücklich.
Wie auch immer. Wer sich bisweilen auch in Kroatien aufhält, wird glücklich über den EU Beitritt Kroatiens sein. Als erstes wegen dem Grenzübertritt. Kroatien tritt zwar (noch) nicht dem Schengenraum bei, dennoch wird der Grenzübertritt vereinfacht. Pro Grenzübertritt braucht man nun nur noch einmal anzuhalten und nicht bis zu 4 mal wie bislang. Der Grund ist, dass zum einen der extra Zollkontrollpunkt auf der jeweiligen Seite nicht mehr existieren wird und zum anderen, dass Grenzpolizisten beider Länder an nur einem Kontrollpunkt zusammen stehen werden. Genutzt wird der jeweilige Kontrollpunkt, der vor Ausfahrt eines Landes steht. Also in Richtung Kroatien stehen beide Polizisten auf slowenischer Seite und bei der Rückkehr in den Schengenraum stehen beide Polizisten auf der kroatischen Seite.
Die übrig bleibenden kroatischen Zöllner kommen dann verstärkt an den Grenzen zu Bosnien, Serbien und Montenegro zum Einsatz. Da Kroatien bestrebt ist dem Schengenraum beizutreten, kann man sich also darauf einstellen, dass dafür die Kontrollen an diesen Grenzen gründlicher werden als sie es bislang zuweilen sind und sich damit die Übertritte verzögern. Allerdings kann man da von einer deutlich geringeren Anzahl an Touristen ausgehen als es an der slowenisch-kroatischen Grenze ist. Die slowenischen Zöllner werden wohl Schengenfahndung im Hinterland betreiben und noch mehr als bisher Vignetten kontrollieren. Denn abgesehen von den Flughäfen ist Slowenien dann wie Deutschland (das Bergvolk südwestlich Deutschlands ausgenommen) ausschließlich von EU Mitgliedern umgeben.
Lediglich wer nach Südkroatien mit Deutschlands liebstem Kind will, muss weiterhin mit regelmäßigen Zollkontrollen an der Grenze zu Bosnien rechnen.
Billiger dürfte es dann auch werden Geld an kroatischen Geldautomaten abzuheben, da abgesehen vom Wechselkurs keine höhere Gebühr erhoben werden darf als an inländischen Automaten von Fremdbanken.
Ansonsten entfällt natürlich auch das "Touristenvisum", womit man sich regelmäßig nur für 90 Tage im Land aufhalten durfte ohne weitere Behördengänge. Nicht verbunden damit ist eine Arbeitserlaubnis. Die braucht es erstmal auch weiterhin. Auch der Immobilienbesitz in Kroatien wird wie zu erwarten war erleichtert. Gut für die Markler, schlecht für Kroaten, die sich Immobilien anschaffen wollen, weil die Preise natürlich weiter anziehen werden.