Der Fürstenstein/ Knežji kamen
Verfasst: 15. Jan 2012 17:08
Kärnten und Slowenien streiten um Fürstenstein
Der Streit zwischen Kärnten und Slowenien um den Fürstenstein geht weiter. Es gibt Proteste aus Slowenien, da einheimische Wissenschafter von einem "nachslawischem Symbol" sprechen.
In Kärnten ist neue Aufregung rund um den historischen Fürstenstein ausgebrochen. Auf dem etwa 2000 Jahre alten Teil einer römischen Säule waren vor Jahrhunderten slawische und später Kärntner Herzöge eingesetzt worden. Bisher waren sich Historiker einig, dass es sich um einen slawischen Brauch handelte. Nachdem Kärntner Geschichtswissenschafter kürzlich zu gegenteiliger Ansicht kamen, gab es nun Proteste aus Slowenien. Gegen diese stellte sich am Sonntag Kulturreferent Harald Dobernig (FPK).
"Der Fürstenstein ist kein slawisches Rechtsdenkmal", so Dobernig, der in einer Aussendung auf die neuen Forschungsergebnisse einging. Der Kärntner Landesarchäologe Heimo Dolenz und Kollege Christian Baur gelangten bei Ausgrabungen zur Überzeugung, dass der Fürstenstein "nachslawisch" sei. Von Peter Stih, einem Historiker an der Universität Laibach, hieß es darauf laut "Kronen Zeitung" am Sonntag: "Natürlich ist der Fürstenstein ein slawisches Rechtsdenkmal!" Dobernig sagte, der slowenische Historiker habe die Erkenntnis als "einzigen großen Unsinn" abgetan - für Dobernig eine "Unverfrorenheit".
Das Kärntner Landesmuseum wies kürzlich in einer Aussendung darauf hin, dass "diese für die Geschichte Kärntens und Sloweniens so bedeutende Frage in Kooperation mit Fachabteilungen der Akademie der Slowenischen Wissenschaften und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt bearbeitet wurde und die Fürstenstein-Frage wissenschaftlich gemeinsam gelöst wurde". Der Fürstenstein könne nach den festgestellten archäologisch-bauhistorischen Erkenntnissen nicht karantanisch-slawischen Fürsten im 8. und 9. Jahrhundert als Inthronisierungsbehelf gedient haben. Der Stein sei erst um 1000 nach Christus im Zuge des Burgbaues von Virunum nach Karnburg (Gemeinde Maria Saal) verfrachtet worden.
Geschichtsträchtiges Symbol
Um den Fürstenstein herrscht nicht zum ersten Mal Streit zwischen Slowenien und Kärnten. Denn nicht nur Kärnten als Land, auch Slowenien als Staat gründen ihr Selbstverständnis teils am geschichtsträchtigen Symbol. Als Slowenien bei seiner Euro-Einführung den Fürstenstein auf seine seine Zwei-Cent-Münze druckte, entschloss sich der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider 2007 kurzerhand, den Fürstenstein auf alle amtlichen Dokumente des Landes Kärnten zu drucken. Land Kärnten und Slowenien benutzen das Symbol akutell immer noch. Seit 2006 ist der Fürstenstein (wieder) im Wappensaal des Kärntner Landhauses untergebracht.
Um das Jahr 600 soll nahe der Karnburg das erste unabhängige slawische Staatsgebilde Europas errichtet worden sein. Seine Herzöge wurden symbolisch am Fürstenstein, der allerdings erst 1161 erstmals urkundlich erwähnt worden war, eingesetzt. Dieser Brauch soll später durch die Kärntner Herzöge ab dem Jahr 976 übernommen worden sein. Neben dem Herzogsstuhl gehört der Stein, in den im Mittelalter das Kärntner Wappen eingemeißelt worden war, somit zu den wichtigsten Rechtssymbolen der Geschichte des südlichen Bundeslandes - aber eben auch der Republik Slowenien.
Die Erkenntisse Dolenz', der am Sonntag telefonisch nicht zu erreichen war, und Baurs finden sich im Werk "Die Karnburg - Forschungen zu Kärntens Königspfalz 2006 - 2010", das im vergangenen Jahr erschien.
quelle http://www.apa.at" onclick="window.open(this.href);return false;
zur Geschichte /Bedeutung des Fürstensteins gibts hier was zum lesesn (deutsch/slowenisch):
http://www.fuerstenstein.at/" onclick="window.open(this.href);return false;
Der Streit zwischen Kärnten und Slowenien um den Fürstenstein geht weiter. Es gibt Proteste aus Slowenien, da einheimische Wissenschafter von einem "nachslawischem Symbol" sprechen.
In Kärnten ist neue Aufregung rund um den historischen Fürstenstein ausgebrochen. Auf dem etwa 2000 Jahre alten Teil einer römischen Säule waren vor Jahrhunderten slawische und später Kärntner Herzöge eingesetzt worden. Bisher waren sich Historiker einig, dass es sich um einen slawischen Brauch handelte. Nachdem Kärntner Geschichtswissenschafter kürzlich zu gegenteiliger Ansicht kamen, gab es nun Proteste aus Slowenien. Gegen diese stellte sich am Sonntag Kulturreferent Harald Dobernig (FPK).
"Der Fürstenstein ist kein slawisches Rechtsdenkmal", so Dobernig, der in einer Aussendung auf die neuen Forschungsergebnisse einging. Der Kärntner Landesarchäologe Heimo Dolenz und Kollege Christian Baur gelangten bei Ausgrabungen zur Überzeugung, dass der Fürstenstein "nachslawisch" sei. Von Peter Stih, einem Historiker an der Universität Laibach, hieß es darauf laut "Kronen Zeitung" am Sonntag: "Natürlich ist der Fürstenstein ein slawisches Rechtsdenkmal!" Dobernig sagte, der slowenische Historiker habe die Erkenntnis als "einzigen großen Unsinn" abgetan - für Dobernig eine "Unverfrorenheit".
Das Kärntner Landesmuseum wies kürzlich in einer Aussendung darauf hin, dass "diese für die Geschichte Kärntens und Sloweniens so bedeutende Frage in Kooperation mit Fachabteilungen der Akademie der Slowenischen Wissenschaften und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt bearbeitet wurde und die Fürstenstein-Frage wissenschaftlich gemeinsam gelöst wurde". Der Fürstenstein könne nach den festgestellten archäologisch-bauhistorischen Erkenntnissen nicht karantanisch-slawischen Fürsten im 8. und 9. Jahrhundert als Inthronisierungsbehelf gedient haben. Der Stein sei erst um 1000 nach Christus im Zuge des Burgbaues von Virunum nach Karnburg (Gemeinde Maria Saal) verfrachtet worden.
Geschichtsträchtiges Symbol
Um den Fürstenstein herrscht nicht zum ersten Mal Streit zwischen Slowenien und Kärnten. Denn nicht nur Kärnten als Land, auch Slowenien als Staat gründen ihr Selbstverständnis teils am geschichtsträchtigen Symbol. Als Slowenien bei seiner Euro-Einführung den Fürstenstein auf seine seine Zwei-Cent-Münze druckte, entschloss sich der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider 2007 kurzerhand, den Fürstenstein auf alle amtlichen Dokumente des Landes Kärnten zu drucken. Land Kärnten und Slowenien benutzen das Symbol akutell immer noch. Seit 2006 ist der Fürstenstein (wieder) im Wappensaal des Kärntner Landhauses untergebracht.
Um das Jahr 600 soll nahe der Karnburg das erste unabhängige slawische Staatsgebilde Europas errichtet worden sein. Seine Herzöge wurden symbolisch am Fürstenstein, der allerdings erst 1161 erstmals urkundlich erwähnt worden war, eingesetzt. Dieser Brauch soll später durch die Kärntner Herzöge ab dem Jahr 976 übernommen worden sein. Neben dem Herzogsstuhl gehört der Stein, in den im Mittelalter das Kärntner Wappen eingemeißelt worden war, somit zu den wichtigsten Rechtssymbolen der Geschichte des südlichen Bundeslandes - aber eben auch der Republik Slowenien.
Die Erkenntisse Dolenz', der am Sonntag telefonisch nicht zu erreichen war, und Baurs finden sich im Werk "Die Karnburg - Forschungen zu Kärntens Königspfalz 2006 - 2010", das im vergangenen Jahr erschien.
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zur Geschichte /Bedeutung des Fürstensteins gibts hier was zum lesesn (deutsch/slowenisch):
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