Trojica hat geschrieben: ↑4. Apr 2019 13:57
Hat von euch jemand Erfahrung mit der Verarbeitung von Sumpfkalkfarbe?
Sumpfkalkfarbe kann man direkt aus dem Bottich mit dem dicken Pinsel auftragen oder halt verdünnt.
Wichtig ist halt, dass der Sumpfkalk aus Weissfeinkalk hergestellt wird und nicht aus billigem
Kalkhydrat - die Österreicher müssten den auf Lager haben, im gut-sortiertem Baustoffhandel, kein
obi-, hornbach-Billigmarkt.
Kalkhydrat ist halt billig. Richtiger Sumpfkalk reift zwischen 6 Monate bis 3 Jahre - um so älter,
um so besser.
10 Liter Sumpfkalk aus dem Farbenmarkt kosten gut 50 € im Einkauf. Mit 2 x Sack Weissfeinkalk,
kann man gut 150 Liter selber herstellen - am Besten in einer
210 Liter Kunstoff-Regentonne und langsam, über mehrere Zyklen dem Wasser bei mengen - die
Pfütze wird dann richtig warm und kühlt dann langsam aus.
Kippt man die beiden Säcke mit einem Ruck rein...fängt der Bottich zum kochen an und es knistert
in der Garage = gefährlich.
Dabei sollte man Gummi-Handschuhe, Schutzbrille, Regenkittel nicht vergessen, weil der Kram elend
ätzend ist.
Auch kommt es auch darauf an, welche Putzschicht verputzt wurde. Nimmt man billigen Mineralputz,
mit Zementanteil...verkreidet die Farbe und wäscht sich mit der Zeit aus, bzw. bröselt ab.
Auch auf der mit Kalkhydrat verputzten Wand, haftet die Kalkfarbe weniger gut - färbt sogar ab, wenn diese
feucht/ nass wird.
Beste Erfahrungen hat man mit einem Grundputz = 1 : 3; d.h. 1 Teil Sumpfkalk + 3 Teile Putzsand und
eine 4:1 Mischung für den Oberputz ( d.h. 1 Teil Sumpfkalk ( Messbecher ) + 4 Teile Putzsand ( 60er Körnung )
Da erhält man eine sehr gut bindende Wand, welche die Kalkfarbe dann fett auf saugt. Diese härtet dann aus
und schimmelt dann auch nicht, weil biologisch/chemisch nicht möglich - Schimmel, mag den Kalk nicht.
Wie es mit Vermosung auf der Nordseite aus schaut ? k.A. muss man mal mit einer Testwand testen ?
Die Kalkfarbe, mit dem dicken Pinsel aufgetragen, ergibt Pinsel-Konturen, welche man mit einem
Schwamm glätten kann.
Speziell in Stallungen wurden früher immer Kalk-Farben verwendet. Kann man auch mit dem Schlauch
dann abspritzen und
der Kalkputz ist recht zäh - speziell in Feuchräumen und Aussenbereichen. Dort wo der Mineral-Zementputz
ab bröckelt....hält
die Sumpfkalkmischung paar Jahre, Jahrzehnte länger.
Zum nach malen kann man immer wieder aus dem Sumpfkalk-Bottich die Flüssigkeit/ Farbe entnehmen.
Die Sinterschicht, muss man halt mit einem Holzlöffel ab-sieben, ab-schöpfen oder mit einem sauberem
Holzbrett auf die Seite paddeln...
Ideal wäre noch gewesen, wenn man die Steine mit Sumpfkalk-Verputzsandgemisch komplett vermörtelt
hätte, weil die
Standardmörtel + Betonmaterialien oft in den Aussenbereichen reissen.
Der normale Standard-Mörtel ist halt ein Billigprodukt, welcher oft mit den Jahren zerbröselt.
Die alten Ritter verwendeten kalk-Mischungen oder die Römer Opus caementitium und
diverse Bauten stehen noch heute, wie
die Hagia Sophia, welche aus kretanischen Ziegeln gemauert wurde - im Erdbebengebiet.
Die alten Brotbackofen-Meister ( oft Maurermeister ) geben dem Mörtel noch einen Hydraulischen
dazu, damit dieser bei der Hitze nach gibt - sonst Rissbildungen
Mit Casein Trockenpulver, (Milchsäure-Casein), Magerquark kann man die Kalkflüssigkeiten noch
colorieren, auf natürlicher Basis, ganz ohne micro-Plastikstoffen + sonstigen chemischen Zutaten.
Ich bevorzuge aber eher die weisse Farbe, weil man mit der Nachstreicherei dann eine einheitliche
Farbe hat.
Bei den colorierten Wänden sieht man immer diese Reparaturarbeiten und die Wand schaut dann
aus wie eine Hyäne.
Da gibt es diverse Braun-, rot-, blau-, grün-Effekte, welche im Farbenfachhandel, zb. für Lehmwände
teuerst
im 10 Liter Eimer verkauft werden. Diese kann man alle selber her stellen...viel preis-günstiger.
Mit Sumpfkalk muss man etwas experimentieren. Oft muss man bei einem Rundbogen/über dem Fenster
eine kleine
Menge Zement zu mischen, wg. der Festigkeit.
Wie auch für E-Strichböden, wenn diese mit Kalk-Sandgemischen in Kellerböden verarbeitet werden.
Hat man mal die richtige Mischung, hält der Kram eine halbe Ewigkeit
ps. ich pers. werde die Innenwände alle mit Sumpfkalk-Verputzsandmischungen verputzen, wie auch die
Aussenwände.
Ob da Pinselstriche auf den Oberflächen erkennbar, ...ist mir relativ egal. Hauptsache, keine Schimmel-
Bildung und keine Nacharbeiten wie beim Lehmputz, der ständig reisst und nach behandelt werden muss.
Dazu noch Faktor X mal teurer vs. Kalkputz. Verputzsand, gibt es biligst im Einkauf wie auch Regentonnen,
Feissfeinkalk-Säcke
Ein Mineralputz zieht immer Feuchtigkeit, egal ob Innenputz oder Aussenputz. Daher wird man zukünftig keinen
Mineral-Putz mehr verarbeiten.
Auch verschimmeln die Buden weniger, wenn man zb. in Slowenien temporär in Winterzeiten gen Asien
auswandert und dann in den Kaltzeiten nicht heizt.
Im Aussenbereich, ob Mörtel oder Verputz, saugt der Zement oft das Wasser. Vereist das Material
...sprengt es die Steine ab - passiert mit dem Kalkmörtel erfahrungsgemäss eher weniger.
Kübelweise Farben aus den Baumärkten ...kann man sich in der Regel auch sparen + das ganze Micro-
Plastik noch dazu
So ein Kübel Aussenfarbe kostet beim Fachhändler gleich mal einen 130 € Schein - die Innenfarben sind
kaum preisgünstiger ( Qualitätsfarben von Relius, usw., kein billig-Kram aus dem obi-Baukübel )
Bau ist Philosphie & Wissenschaft
.....Dreck an die Wand schmieren kann jeder Hilfs-Sherriff....
....richtige Qualitätsarbeit....können nur die Wenigsten
good luck und viel Erfolg