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Aufarbeitung des Faschismus

Verfasst: 15. Jan 2010 16:18
von France Prešeren
http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/118143/ hat geschrieben:Im September 2008 hatte der Triester Stadtrat beschlossen dem 96-jährigen Schriftsteller die Ehrenbürgerschaft der Stadt zu verleihen. Pahor dankte dem Bürgermeister Roberto Dipiazza damals für die Ehrung, stellte jedoch die Bedingung, dass in die Begründung der Verleihung neben seinem Leiden in nationalsozialistischen Lagern auch jenes unter dem Faschismus hinzugefügt werde. Nachdem der Stadtrat die geplante Verleihung erneut diskutiert hatte, erklärte der Bürgermeister, dass Pahor den Titel nicht erhalten werde, da man keine Bedingungen stelle, wenn man etwas verliehen bekomme.
Was für Deutschland selbstverständlich ist und was Deutschland zu wahrscheinlich 99% aufgearbeitet hat, ist in anderen Ländern noch nicht ansatzweise geschehen. Oft genug kann man aus Kärnten lesen, was die unter Aufarbeitung verstehen. Und auch in Slowenien wird immernoch gestritten und werden Wählerstimmen mit Sprüchen pro und contra den Weißen und den Roten gemacht.
Aber auch Italien steht dem in nichts nach, wobei die weiterhin anscheinend nicht einsehen wollen, dass sie die längste Zeit des Krieges Täter waren, auch wenn sie es gerne anders sehen würden. Sollte in der Laudatio tatsächlich vorgesehen worden sein den Nationalsozialismus zu erwähnen, wäre es wirklich lächerlich nicht auch das Leid unter dem Faschismus zu erwähnen, da diese Hand in Hand gingen und keiner "besser" war.

Re: Aufarbeitung des Faschismus

Verfasst: 15. Jan 2010 18:16
von Tom
Das Problem der "Aufarbeitung" ist, das man Deutschland als das Hauptübel ansieht. Die anderen Länder wurden ja quasi "gezwungen" mitzumachen. Man fühlt sich tatsächlich eher als Opfer, denn als Täter.
Hier müßte wirklich mehr Aufklärung stattfinden, wird aber wohl nie geschehen, da es keiner so richtig will.
Und Politiker von betroffenen Ländern, fassen dieses heiße Eisen nur sehr ungern an, denn das macht unbeliebt und kostet am Ende vielleicht den Wahlsieg.

Deutschland konnte und wollte es sich nicht so einfach machen. Was den Umgang mit der Vergangenheit angeht, muß man sagen. Vieles vieles richtig gemacht. Man sollte aber auch die nächsten Generationen immer wieder auf dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte hinweisen. :absolvent:

Wenn mann nun aber sieht, wer in Italien das Zepter in der Hand hält (Silvio Berlusconi) braucht sich keiner zu wundern. :nono:


Gruß
Tom