Forum-Slowenien

Josip Broz Tito: Der langjährige Präsident ist nicht ganz unumstritten.


War Er nur Retter und Befreier?
Er war auch verantwortlich für Repressionen und Massaker.

Josip Broz Tito wie denkt Ihr über Ihn. Wie wird über Ihn geredet in Eurem Umfeld?

Bitte sachlich bleiben.


[schild]Traut Euch[/schild]

Er war immer noch Besser als Stalin.

Slowo hat geschrieben:Er war immer noch Besser als Stalin.

Nun das wäre das Gleiche ich würde sagen, lieber bekomme ich nen Eimer Wasser über den Kopf, als in einen Regenschauer zu geraten.
Nass werde ich doch so oder so.

Wie konkret hat sich den Tito von Stalin unterschieden?

[schild]Story[/schild]

Alle jugos.. durften ausreisen alle russen durften das nicht.

Pozdravljeni...
wir haben sehr geweint als er verstarb. Die meisten. Später kamen unschöne und teilweise grausame Wahrheiten heraus.
Aber immerhin hat er geschafft so viele unterschiedliche Völker so lange zusammenzuhalten. Slowenen, Kroaten, Bosaner und Herzegowiner, Serben, Montenegriner, Makedoner, Albaner...alle haben eigene Sprache, alle haben eigene Geschichte, alle haben eigene Tradition, alle haben eigene Mentalität, aber trotzdem haben sie lange...sehr lange zusammen gelebt und funktioniert.
Mit Stalin kann man ihn nicht vergleichen...erst nach Stalins Tot 1956 hat man mit Russland erneut kontaktiert...Tito war westlich orientiert und das hat dem alten Herrn Stalin gestunken. Tito hat aber natürlich die stalinistisch orientierte jugoslawische Komunisten auf Goli otok (Gefängnisinsel) inhaftieren lassen.
Mateja

Mateja hat geschrieben:Pozdravljeni...

...Aber immerhin hat er geschafft so viele unterschiedliche Völker so lange zusammenzuhalten. Slowenen, Kroaten, Bosaner und Herzegowiner, Serben, Montenegriner, Makedoner, Albaner...alle haben eigene Sprache, alle haben eigene Geschichte, alle haben eigene Tradition, alle haben eigene Mentalität, aber trotzdem haben sie lange...sehr lange zusammen gelebt und funktioniert...

Mateja

Hallo Mateja

Gerade das kann man Ihm aber auchh zum Vorwurf machen.
Er hat die unterschiedlichen Völker vermischt und auch Gebiete neu Verteilt. Nach seinem Tod wurde dieser Umstand zu einem Problem. Tito hätte zu lebzeiten schon vorhersehen müßen, dass es da konflikte geben würde.

Gruß
Tom

Es ist schon richtig, dass Tito im alter "milder" wurde und den Jugoslawen zumindest ein paar Freiheiten ließ. Ich für meinen Teil glaube, dass er fälschlicherweise glorifiziert wurde. Sorry, aber nur, dass die Jugos ausreisen und auswandern durften macht ihn nicht zum Helden. Dass er die Völker Jugoslawiens zusammen gehalten hat... Nun, mit dem Staatsapparat, Armee, Polizei und Ideologie konnte man das nach dem Krieg machen, aber spätestens in den 80er Jahren war es damit vorüber, weil man sah wie andere Länder (Spanien, Griechenland, Portugal) in der EG besser funktionierten...
Was mich allerdings am meisten stört ist die Unfähigkeit in Slowenien die deutsche Minderheit als solche anzuerkennen, weil man immer noch zu oft das Böse in ihnen sieht. Warum? Nun Titos Ideologie ist haften geblieben. Er hat veranlasst jede Menge Menschen töten zu lassen und "der Svaba" im Land selbst ist einem nicht Geheuer. Das alles haben wir dem guten alten Tito und seinen "glorreichen" Partisanen zu verdanken, die sich, wie man jetzt weiß, doch nicht immer so glorreich verhielten wie man das von Ihnen dachte (siehe Massengräber).
Ich für meinen Teil halte es für sehr fragwürdig einem Diktator zu huldigen und eine Hauptstrasse in Ljubljana nach ihm zu benennen.

Die Skepsis gegenüber in Slowenien lebenden Deutschen, und da meine ich die teilweise seit Generationen dort Lebenden, ist ähnlich wie in Tschechien oder Polen. Es geht darum, dass unabhängig von jedweder Ideologie die Deutschen im 2.WK viel Unheil in den jeweiligen Regionen angerichtet haben. Leider wurde jede Besetzung auch mit den dort lebenden Deutschen versucht zu rechtfertigen und das bleibt und blieb haften. Dadurch ist der Eindruck entstanden, dass es nicht sonderlich vorteilhaft ist eine deutsche Minderheit im Land zu haben, was überall zu Vertreibungen nach dem 2.WK führte.

Leider habe ich zu wenig Informationen darüber, was die Zahl der deutschen Gotscheer angeht, was sicher entscheidend dafür wäre, ob es sich um eine anzuerkennende Minderheit handelt. Was Benachteiligungen angeht, weiß ich nur von einem Fall, dass jemand wegen einer am Grundstück angebrachten deutschen Fahne ein Bußgeld zahlen sollte. Doch der Polizeichef hat sich später für den übereifrigen Kollegen entschuldigt.

Was Tito angeht und seine Politik nach dem 2.WK, so war er damals auch unter den Partisanen alles andere als unumstritten. Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, dass auch ohne Tito die Deutschen hätten im Balkan kapitulieren und anschließend verlassen müssen und ich bin davon überzeugt, dass Slowenien ohne Tito noch viel früher unabhängig geworden wäre. In Slowenien sind mir aber nur stimmen bekannt, die es Tito verdanken jetzt unabhängig zu sein. Wir werden es nie herausfinden, ob es anders schneller und besser gegangen wäre.

France Prešeren hat geschrieben: In Slowenien sind mir aber nur stimmen bekannt, die es Tito verdanken jetzt unabhängig zu sein. Wir werden es nie herausfinden, ob es anders schneller und besser gegangen wäre.

Das ist aber eher der Verdienst von Drnovcek? und der Oposition. Belgrad war der Meinung, dass Slo nie alleine existieren hätte können. Da haben dies sich aber geirrt? :denkend_smilie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Drnovsek
Gute Buch: Der Jugoslawien-Krieg – Meine Wahrheit ( Drnovsek ) Interssante Hintergründe.

France Prešeren hat geschrieben:In Slowenien sind mir aber nur stimmen bekannt, die es Tito verdanken jetzt unabhängig zu sein. Wir werden es nie herausfinden, ob es anders schneller und besser gegangen wäre.

Ist ja ne merkwürdige Denkweise. Tito hätte zu seinen Lebzeiten nie zugelassen das Slowenien, und die anderen, die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien verlassen.
Richtig ist, das Tito einer der Mitbegründer der "Bewegung der Blockfreien Staaten"war, zu denen YU zählte.
Somit hatten die Jugoslawen mehr Freiheiten, als die Menschen in den Ostblock-Ländern unter sowjetischer Herrschaft.
Er gab den Menschen Arbeit und das Gefühl, einer großen Familie anzugehören.
Trotzdem darf man die Schattenseiten des Tito nicht übersehen.


Gruß
Tom